Sia PoV.:
"Sia! Wenn du nicht gleich deinen süßen Hintern bewegst, steht Liam alleine vor deiner Familie!", höre ich eine vertraute Stimme durch die Wohnung schallen und mich wecken. Ein kurzer Blick auf die Uhr, lässt mich an meiner Entscheidung, den ersten Flieger nach Österreich zu erwischen, stark zweifeln. Wie konnte ich nur auf die Idee kommen um 8 Uhr abheben zu wollen, wenn das bedeutet um 5 Uhr aufzustehen. Ich wiederhole 5 Uhr! Mit einem leisen Klick wird meine Tür aufgerissen und eine viel zu wache Irina steht vor mir. Sie muss mich nicht einmal ansehen und weiß dass ich schlecht drauf bin, aber das kann mir ja keiner verübeln nach nur 4 Stunden Schlaf, da ich ja noch Koffer packen musste und dann musste ich mich noch mit dem Gedanken anfreunden Liam jetzt über eine Woche lang an meiner Seite zu haben. Warum musste auch genau er Zeit haben? Wie soll ich diese Woche überstehen, wenn ich ihm eigentlich aus dem Weg gehen wollte um einmal gründlich über die beiden Küsse zwischen uns und dem Verschweigen des Ersten nachdenken zu können. Aber wie immer ist das Schicksal gegen mich, also setze ich mich grummelnd auf und blicke meine beste Freundin an: "Ist was?" Sie mustert mich einen Moment und will schon etwas sagen, als ihr Handy läutet, weswegen sie mir einfach eine Tasse Kaffee in die Hand drückt und dann aus dem Zimmer verschwindet. KAFFEE. Genau was ich jetzt gebraucht habe.
Noch immer im Halbschlaf winde ich mich aus meinem Bett und steuere auf das Bad zu, wo ich mich schnell aus meinem Pyjama schäle und unter den warmen Strahl der Dusche steige. Mit frisch gewaschenen Haaren und gut duftend steige ich wieder aus der Dusche, wo ich dann meine Haare föhne und mir etwas Make-up auftrage, damit ich nicht ganz so verschlafen aussehe. Als ich auf die Uhr sehe werde ich panisch. "Mist, Fuck, verdammt ich sollte schon längst fertig sein!", fluche ich. Schnell lege ich den Föhn beiseite und vergesse meine halbnassen Haare. Ich schlinge mir ein Handtuch um den Körper und stürme schnell aus dem Bad, wo ich direkt gegen irgendwas Hartes stoße und ein paar Schritte zurücktaumle. Bevor ich weiter zurück und auf meinem Hinter landen kann spüre ich, wie sich eine Hand um meinen Arm schließt und mich vor dem Sturz bewahrt. Überrascht sehe ich auf in ein paar warmer brauner Augen und ein sanftes Lächeln. Überrumpelt murmel ich ein "Danke" und stürme schnell weiter an ihm vorbei in mein Zimmer. Schnell schlüpfe ich in meine khaki Hose, die eine der bequemsten ist die ich besitze, dazu schnappe ich mir ein schwarzes Shirt mit Nieten und meinen übergroßen beigen Pulli. Nachdem ich meine Haare in meinen üblichen Seitenscheitel gelegt habe, stecke ich mir noch mein Nietenarmband aufs Gelenk und dann stürme ich auch schon aus meinem Zimmer in Richtung Ausgang, wo ich in Ankle Boots und meinen Mantel schlüpfe. Mist, ich hoffe wir kommen jetzt nicht allzu spät zum Flughafen. "Los Sia, Liam wartet schon unten, deinen Koffer hat er vorhin ja schon geholt.", tadelt mich Ria. Blitzschnell schnappe ich mir meine Haube, gebe Ria zum Abschied ein Bussi und eine Umarmung und stürme dann auch schon runter. Liam erwartet mich schon und hält mir die Tür auf. Für einen Moment herrscht Stille im Inneren des Autos und ich überlege mir schnell wie ich mit Liam jetzt umgehen soll. In den 3 Sekunden fällt mir allerdings nichts Besseres ein als die stumme Bestrafung und so schaue ich einfach stur aus dem Fenster, als er einsteigt und mich anlächelt. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie sein Lächeln langsam erstirbt und er leise seufzt, bevor er den Motor anstellt und sich der Wagen langsam in Bewegung versetzt.
Nach 20 Minuten kommen wir endlich am Flughafen an und ich springe sofort aus dem Auto um der deutlich spürbaren Spannung zwischen uns beiden zu entkommen. Die kühle Morgenluft lässt mich kurz frösteln, doch ich ignoriere es einfach und hole meine Tasche aus dem Kofferraum. Liam gesellt sich nun zu mir und tut es mir gleich, bevor er nach der Tasche in meiner Hand greift. Zu seinem Missmut gehe ich einen Schritt zurück und somit aus seiner Reichweite. "Ich kann das schon alleine.", füge ich bissig hinzu und gehe dann in Richtung Eingang des Flughafens davon, während ich einen vollkommen verwirrten Liam zurücklasse. Nach 5 Minuten in denen wir durch den riesigen Flughafen geirrt sind, bereue ich schon so viel gepackt zu haben. Warum hat man auch einen Trolley und dann sind diese blöden Räder kaputt! Schnaufend lasse ich meine Tasche auf den Boden neben Liam fallen der gerade eine lange Anzeigetafel mustert. Während ich gerade mit dem Gedanken spiele mich auf meinen Koffer sinken zu lassen vernehme ich ein kleines Klicken, weshalb ich mich verwirrt umsehe, ich hasse es auf Fotos fremder Menschen oben zu sein, der Gedanke dass eine Horde Menschen, die ich noch nie gesehen habe ein Foto von mir hat finde ich echt gruselig. Nachdem ich nichts finde schaue ich nun wieder zu meinem Begleiter, der sich nun an mich wendet: "Wir müssen in ein anderes Gate zum Einchecken." Seufzend bücke ich mich wieder nach meinem Koffer, der allerdings nicht mehr da ist. "Hey!", beginne ich zu protestieren, doch der Brite schüttelt einfach seinen Kopf und unterbricht mich: "Bevor du dir noch Rückenprobleme zulegst schau lieber wo Gate C ist." Ich habe zwar größte Lust ihm jetzt irgendetwas an den Kopf zu werfen, aber wenn ich ehrlich bin, will ich es nicht riskieren die Tasche doch selber tragen zu müssen, weshalb ich mich in Bewegung setze und den Beschilderungen folge. Nach einer weiteren Abenteuerreise sind wir endlich am richtigen Schalter und Liam lässt unsere Koffer schnaufend auf das Band sinken. Nachdem unsere Koffer auf dem Band verschluckt wurden, wenden wir uns wieder ab und gehen ein paar Schritte zur Seite um den Leuten hinter uns Platz zu machen. "Also was willst du jetzt machen?", erkundigt sich Liam und lächelt mich unsicher an. Fast will ich schon zurücklächeln, als mir wieder einfällt dass er mich ja für dumm verkauft hat, weshalb ich mich abwende und meine: "Also ich brauch jetzt erst mal einen Kaffee und was zum Frühstück!" Dann geh ich auch schon los, ohne weiter auf den gutaussehenden Briten hinter mir zu achten. Nachdem wir wieder etwas gegangen sind entdecke ich einen Starbucks und steuere sofort auf ihn zu. Im Geschäft stelle ich mich an die Schlange hinter der Theke, die Gott sei Dank nicht so lange ist und versuche nicht an Liam hinter mir zu denken. Nach etwa drei Kunden bin ich an der Reihe und stehe einem gutaussehenden Verkäufer gegenüber der mich schief angrinst. "Was kann ich für dich tun?", erkundigt er sich mit seiner tiefen Stimme. 'Also da wüsste ich so Einiges, aber fürs Erste reicht mal ein Kaffee!', schießt es mir durch den Kopf. Bevor ich meinen Mund öffnen kann sehe ich wie sich sein Lächeln vertieft und er wieder zum Reden beginnt: "Wenn du mir sagst welchen Kaffee genau und was ich sonst so noch tun kann dann gerne!" Fuck, ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich das eben laut gesagt hatte. "Erm einen Cappuccino und einen Brownie bitte.", lächel ich den Typen an und beiße mir währenddessen peinlich berührt auf die Unterlippe. Immer noch mit diesem verdammt süßen Grinsen im Gesicht überreicht er mir meinen Brownie, dann schnappt er sich einen Pappbecher und fragt: "Wie heißt du?" "Sia", antworte ich schnell und krame nach meiner Geldbörse. "Schöner Name!", lacht der Mann und sagt mir dann wie viel alles kostet, während seine Kollegin meinen Cappuccino zubereitet. "Auf Wiedersehen, Sia!" Schüchtern lächle ich zurück und wende mich dann zum Weitergehen um meinen Kaffee zu holen und der Verkäufer wendet sich Liam hinter mir zu. Sobald ich den dampfenden Becher in meinen Händen habe gehe ich weiter und suche eine angenehme Sitzecke mit Couchsesseln, wo ich mich über meinen Brownie hermache. Liam gesellt sich mit einem Tee und einem Sandwich zu mir. Mit uns erwacht der Flughafen langsam zum Leben und ich beobachte wie die Geschäfte geöffnet werden, während ich Liams Blick auf mir spüre. "Sia?", setzt dieser unsicher an und will mich sicher gerade fragen warum ich heute so "komisch" drauf bin, doch ich habe nicht geplant ihm seine Fehler auch noch zu erklären, da soll er schon schön selber drauf kommen, weshalb ich aufstehe und ihm das Wort abschneide: "Ich geh in den Shop dort und schau, ob ich vielleicht ein Geschenk für meine Schwester finde. Wir treffen uns dann bei der Sicherheitskontrolle." Bevor ich gehe, drehe ich mich noch einmal um und lass mir die Peinlichkeit nicht anmerken, als ich nachfrage: "Wann müssen wir zur Sicherheitskontrolle?" "In einer Stunde, aber -" "Bis dann.", unterbreche ich ihn erneut und haue schon in Richtung des Schmuckgeschäft ab, was ich um die Ecke gesichtet hatte. Ich schaue mich erst einmal um und überlege was Rachel gefallen könnte, aber ich habe leider keinen Plan, weswegen ich einfach planlos durch das Geschäft irre, bis eine Verkäuferin mit langen braunen Haaren in ihren 20ern zu mir kommt: "Suchen Sie etwas Bestimmtes?" Nach 10 Minuten hin und her, zeigt sie mir ein einfaches silbernes Armband auf dem in geschwungener Schrift "To infinity and beyond" eingraviert ist und ich finde es einfach perfekt. Doch als ich den Preis sichte, erstirbt sofort das stolze Lächeln das sich eben erst auf meinen Lippen gebildet hatte. Die Verkäuferin scheint meine Reaktion richtig zu deuten und schenkt mir einen mitleidigen Blick, bevor sie das Armband zurücklegt und mir stattdessen ein paar Ohrringe zeigt die erschwinglich und hübsch sind, wenn auch nicht gleich so perfekt. Kaum bin ich aus dem Geschäft, werfe ich einen schnellen Blick auf die Uhr, ich habe immer noch eine halbe Stunde Zeit, weshalb ich langsam die Geschäft entlang bummle, bis ich zu einem Buchladen komme der auch Zeitschriften verkauft und ich beschließe mir etwas Reiselektüre zuzulegen bevor ich mich auf den Weg zu den Sicherheitskontrollen mache. Bei meinem Glück renne ich natürlich schon vor der Sicherheitskontrolle in Liam und so muss ich mich ihm schon früher stellen. "Hey Sia, was ist eigentlich..", weiter kommt er nicht denn genau in diesem Moment ertönt ein lautes quieken und bevor ich überhaupt in die Richtung schauen kann höre ich schon ein klicken und ein Mädchen steht vor uns. Es ist als hätte ich einen kurzen Aussetzer gehabt, denn nach einmal blinzeln sind wir plötzlich von einer ganzen Horde Mädels umzingelt, die sich wie Bakterien durch Zellteilung vermehren müssen, anders kann ich mir das nicht erklären. Von allen Seiten greifen plötzlich Hände nach Liam und auch nach mir, während die Mädchen ohrenbetäubend schreien. Völlig überfordert stolper ich herum, als mich die vielen Körper um mich stoßen und aus dem Gleichgewicht bringen. Die Fragen und Wörter die sie schreien kann ich nicht einmal richtig vernehmen, doch es wechselt zwischen freudigen quieken Liam gegenüber und Beschimpfungen, die wohl an mich gerichtet sind. Bevor ich hinfallen und in dem Knäul von schreienden Mädchen untergehen kann spüre ich, wie sich ein starker Arm erst um meine Hand und, sobald ich nahe genug bin, um meine Hüfte schlingt. Kurz später bin ich auch schon vor Liams Brust, der uns so gut es geht einen Weg durch die Menge bahnt und auch noch versucht die vielen Hände von uns fernzuhalten. Nun bin auch ich wieder bei Sinnen und wehre die Hände ab und versuche mein Gesicht vor den Blitzen und Kameras zu verstecken. Immer genervter versuche ich durch die Menge zu gehen und reiße mich dabei echt zusammen niemanden zu schlagen, wenn mal wieder wer an meinen Haaren reißt und ich ein Büschel von meiner braunen Mähne zurücklassen muss. Gerade denke ich, dass Liam und ich von der Meute verrückter Fans verschlungen werden, als sich plötzlich zwei Männer und eine Frau in Uniform durch die Mädchen zu uns drängen und uns die Hände, die an uns zerren wollen vom Leib halten. An einer Wand entlang führen sie uns zu einem abgesperrten Bereich bei einer Sicherheitskontrolle. Sofort trenne ich mich von Liam und mache zwei Schritte vorwärts, sodass ich Platz für mich habe und atme tief durch. Während Liam mit den Sicherheitsleuten und irgendeinem Mann im Anzug, der sehr wichtig wirkt redet inspiziere ich mein Spiegelbild in meinem Handy und versichere mich, dass ich noch immer Haare am Kopf habe. Gott sei dank sehen sie bis auf das Chaos in dem sie liegen nicht anders aus als vorher und ich ziehe erleichtert meine Beanie über, falls wir noch einmal auf solche verrückten Leute treffen. Nach einiger Zeit kommt Liam zu mir und zieht mich durch die Sicherheitskontrolle direkt ins Flugzeug, wo wir zu meinem Überraschen in der ersten Klasse Platz nehmen.
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Pretending (One Direction - Fanfiction)
FanfictionFür Sia und Irina erfüllt sich ein Traum, nachdem Sia's Tante stirbt erfährt diese, dass sie ihr Vermögen, sowie ihre Wohnung erben wird und so schnappt sie sich ihre beste Freundin und zieht nach London. Doch das ist noch nicht alles, sie haben sog...