Snowflakes, Gentlemen And Unveilings

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Irina Pov.:

Die Fahrt dauert nicht sehr lang und so halten wir schon bald wieder auf einem Parkplatz vor einem kleinen Park. Erneut öffnet mir Will die Tür und führt mich vom Auto weg in den mit Lichterketten geschmückten Park. Nach ein paar Minuten sind um den Weg herum plötzlich kleine Holzstände aufgestellt und durch die dichten Menschenmassen, die sich hier drängen kann ich Punsch und alle möglichen Gerichten, von Zuckerwatte, über Lebkuchen bis zu Hot Dogs riechen. Lächelnd nimmt Will meine, von der kühlen Luft leicht kalte, Hand fester in seine große warme und zieht mich hinter sich her durch die Menge. Nach kurzer Zeit stoppen wir bei einem Stand an einem kleinen runden Stehtisch und er bedeutet mir zu warten. Während ich etwas zitternd auf seine Rückkehr warte beginnen kleine Schneeflocken über den Himmel zu wandern und sanft auf dem Boden und Menschen zu landen, wo sie dann schnell schmelzen. Glücklich betrachte ich die weißen Himmelsboten etwas, während ich etwas an zu Hause denken muss, da mich die kleinen Flocken so an meine Heimat und den wunderschönen Winter dort erinnern. Meine Gedanken schweifen so ab, bis zu meinen Eltern und meinem Bruder, die ich schon wirklich vermisse, da ich sie nun schon etwas mehr als einen ganzen Monat nicht mehr gesehen habe. Was sie jetzt gerade wohl so machen? Ich wette wir haben mal wieder noch immer einen halben Meter Schnee liegen. Wahrscheinlich werden sie alle bereits von der Arbeit daheim sein und den typischen Reed-Glühwein trinken, den wir jedes Jahr im Winter trinken, vor dem Fernseher sitzen und gemeinsam etwas reden und lachen. Fast schon kann ich den Geschmack in meinem Mund spüren und ihr Lachen in meinen Ohren hören, das ich nun schon echt vermisse. Als Will noch länger weg bleibt beginne ich mich umzusehen, um meine Gedanken von meiner Familie abzulenken und das Heimweh, das mich nun zu überwältigen scheint etwas zurückzudrängen. Um mich herum stehen, wie eigentlich zu erwarten lauter Pärchen, die sich über einen Punsch hinweg lachend unterhalten, etwas essen oder einfach nur an einander gekuschelt dastehen. Dieser Tag ist wirklich übermäßig kitschig und ich habe keine Ahnung, wo all die Pärchen am 14. Februar nur immer herkommen, doch trotz des vielen Kitsch hat der Tag doch irgendwie seinen eigenen Flair, da wirklich alle, die man auf den Straßen sieht so glücklich und zufrieden scheinen. Ein leichter Schauer läuft mir über den Rücken, als nun wieder ein kalter Windstoß bläst und mich frösteln lässt, da ich nicht für einen langen Aufenthalt im Kalten gekleidet bin. Wie aufs Stichwort kommt Will mit zwei dampfenden Bechern und einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen zu mir. "Sorry die Schlange war ziemlich lang." Inzwischen sind die Schneeflocken schon mehr geworden und ich fröstel wieder, was Will aufmerksam werden lässt. Schnell ist er bei mir und schließt seine Arme um mich, während er mir eine Haube auf den Kopf drückt. Lächelnd sehe ich zu ihm hoch, während ich meine kalten Hände um die warme Tasse schließe. Er erwidert meine Geste sofort, während er mich in die Wärme seines Körpers zieht und so dafür sorgt, dass ich aufhöre zu frösteln. Nun ist es bereits ganz dunkel und nur noch die Lichter des Marktes erleuchten den süßen Park, während von überall her ein angenehmes Stimmengewirr und Gelächter zu vernehmen ist, die Stimmung ist einfach perfekt. "Wenn dir zu kalt ist können wir auch heimfahren!", schlägt er vor, als ich wieder etwas erschauere, allerdings diesmal nicht wegen der kalten Luft sondern wegen des Atems der meinen Hals gestriffen ist. Lächelnd sehe ich zu ihm auf und schüttel den Kopf. "Schon okay, mir ist schon nicht mehr so kalt." Grinsend lehnt er sich nun etwas vor und ich strecke mich ihm sofort entgegen, sodass sich unsere Lippen treffen und wir uns einen sanften Kuss geben. Als wir uns wieder etwas lösen um zu verschaufen flüster ich: "Schon viel besser."

Sia Pov.:

Enttäuscht renne ich von Liams Auto zu meinem Wohnblock. Vor der Eingangstür zu meinem Gebäude laufe ich natürlich prompt in die nächstbeste Person, da ich nicht wirklich aufpasse. "Oh mein Gott, entschuldigung!" Schnell fange ich an mich bei dem Mann zu entschuldigen, der uns gerade noch so vor einem Sturz bewahrt hat. "Schon okay, Sia!", lacht der Fremde und ich sehe verwirrt auf, direkt in ein paar blauer Augen. "Jack? Was machst du denn hier?" Lachend umarmt er mich zur Begrüßung und drückt mir einen Kuss auf die Wange. "Nachdem ich Will's Arbeit übernommen habe, habe ich jetzt endlich Feierabend und da hab ich mir gedacht ich steck mir ein paar Filme ein und schau mal bei dir vorbei, da du ja erzählt hast, dass du nichts vorhast. Hab mir hald gedacht, dass wir nen DVD-Abend machen anstatt beide allein in unseren Wohnungen festzusitzen.", erklärt er sich, während er mich anlächelt und ich die Tür aufsperre. Gemeinsam treten wir in den Gang und gehen zum Aufzug. "Da hast du aber Glück gehabt, dass ich genau jetzt heimgekommen bin, ansonsten hättest du im Regen vor verschlossenen Türen warten müssen." Ich höre sein tiefes Lachen hinter mir vibrieren, als er zu mir in den engen Lift steigt. "Tja, spontane Aktionen bergen eben immer ein Risiko." Als ich mich zu ihm umdrehe sehe ich seine Augen aufblitzen und er murmelt: "Aber ich bin nun mal ein risikofreudiger Mensch." Da spüre ich auch schon seine weichen Lippen auf meinen und seinen Körper, der sich an meinen presst und mich gegen die Liftwand drückt. Ohne groß darüber nachzudenken erwidere ich den Kuss und lasse mich einfach in seine Arme fallen, während wir uns leidenschaftlich küssen. Das Öffnen der Aufzugtüren beendet schließlich unsere kleine Knutscherei und so lösen wir uns voneinander und gehen in Richtung meiner Wohnung. Als wir in meinem kleinen Zuhause sind bedeute ich Jack schon mal ins Wohnzimmer zu gehen, während ich in meinem Zimmer verschwinde, um mir etwas Bequemeres anzuziehen. Erst jetzt, als ich aus der übergroßen Jacke schlüpfen will merke ich, dass ich immer noch Liams Jacke anhabe, seit er sie mir gegeben hat. Ohne groß darüber nachzudenken stelle ich den Kragen der Lederjacke etwas hoch und atme Liams Geruch ein. Als ich bemerke, wie komisch das aussehen muss lege ich sie schnell zur Seite und schlüpfe in meine Leggings und ein weites Croptop. Doch mir will einfach nicht der so vertraute Geruch von Liams Jacke aus dem Kopf gehen. Noch immer in Gedanken vertieft gehe ich zu Jack ins Wohnzimmer und lasse mich neben ihm auf die Couch fallen. Gerade als ich es mir bequem gemacht habe läutet es an der Tür und ich muss schon wieder aufstehen um diese zu öffnen. Ich wette Ria hat ihren Schlüssel vergessen, doch als ich die Tür öffne steht da nicht meine beste Freundin sondern ein braunhaariger Mann, der mich schief angrinst, während ich überrascht in seine warmen braunen Augen sehe. "Liam! Was machst du denn hier?" Der Brite wirkt fast ein bisschen unsicher als er seine Anwesenheit erklärt: "Ich hab da was vergessen..." Er lässt den Satz einfach im Raum hängen, weswegen ich verwirrt zu ihm aufblicke. Was hat er denn vergessen? Da fällt mir seine Jacke ein, die immer noch auf meinem Bett liegt. Doch bevor ich meinen Mund öffnen kann um etwas zu sagen, lehnt sich Liam vor und verschließt ihn mit seinem. Im ersten Moment reiße ich erschrocken meine Augen auf, doch dann entspanne ich mich und erwidere den Kuss. Als sich Liam von mir löst, rastet er kurz seine Stirn auf meiner und haucht: "Den Abschiedskuss." Ein schiefes und ich muss zugeben auch verdammt sexy Lächeln spielt um seine Lippen als er sich ganz von mir löst und murmelt: "Das hätte ich schon viel früher machen sollen." Er zwinkert mir noch ein letztes Mal zu und ruft: "Schlaf gut, Babe." Dann ist er auch schon wieder weg und ich stehe schwer atmend in meiner Tür. Was war das gerade? Während ich die Tür wieder ins Schloss werfe und in mein Zimmer gehe, versuche ich meine Gedanken wieder zu ordnen, doch dort auf meinem Bett liegt immer noch seine Jacke. Wie von selbst greifen meine Hände danach und ich atme erneut diesen vertrauten Duft ein, der mich verdammt stark an irgendwas erinnert. Ich weiß nicht wie lange ich hier stehe und einfach die Jacke in meinen Händen halte, als ein sanftes Klopfen und eine vertraute Stimme mich aufschrecken lassen: "Sia? Bist du hier drin?" Verdammt! Ich hab vollkommen vergessen, dass Jack ja auch hier ist und ich ihn vorher... auch geküsst habe. Was hab ich mir nur dabei gedacht? Zwei Männer an einem Abend und dann auch noch zwei gute Freunde. Dumme Sia! Ganz ganz dumme Sia! Doch bevor ich mir weiter selbst Vorwürfe machen kann, öffnet sich schon die Tür und Jack steckt seinen Kopf herein. Bevor er seinen Blick auf mich fixieren kann, schiebe ich noch schnell Liams Jacke unter meine Decke und hoffe, dass er nichts bemerkt hat. "Was machst du denn so lange? Ich hab mir schon Sorgen um dich gemacht.", wendet er sich mit verwirrten Blick an mich. Ich lächle ihn nervös an und lasse meinen Blick geschwind durch den Raum huschen, bis mir mein lila Sweater in der Ecke auffällt und ich darauf zugehe: "Ich hab nur meinen Pullover gesucht, aber da ist er ja. Also lass uns endlich einen deiner Filme anschauen." Er scheint noch etwas nachfragen zu wollen, doch ich habe nach dem eben Vorgefallenen keine Nerven um irgendwelche Fragen zu beantworten, weswegen ich ihn einfach ins Wohnzimmer ziehe, wo ich verwundert stehen bleibe. "Hast du die Getränke und so hergerichtet?" Sogar Popcorn steht schon bereit. Wie lang war ich wohl weg? Jack zieht mich auf die Couch und reicht mir einen Stapel DVDs: "Nicht der Rede wert, aber jetzt such endlich einen Film aus!" Ich nicke kichernd und durchsuche den Stapel, während ich seinen forschenden Blick auf mir spüre. Ich werde etwas nervös und frage unsicher: "Was denn? Hab ich was im Gesicht?" Er schüttelt nur seinen Kopf und setzt dann wieder ein Lächeln auf: "Hast du dich schon entschieden?" Ohne genauer darüber nach zu denken nehme ich einfach irgendeine DVD aus dem Stapel und reiche sie ihm. Als Antwort mustert mich Jack skeptisch: "Zombieland II? Bist du dir sicher, dass du den willst?" Ich werde etwas rot und nehme ihm die DVD wieder weg um ihm eine andere zu geben. "Batman? Das glaub ich dir schon eher.", meint Jack leise lachend und steht auf um den Film zu starten. Er lässt sich wieder neben mir auf die Couch fallen und greift nach der Popcornschüssel, die er auf seinem Schoß abstellt. "Hey, gib mir auch was ab!", beschwere ich mich sofort, doch Jack grinst mich nur schief an und schüttelt seinen Kopf: "Nope." Schnaufend rutsche ich ein Stück näher an ihn ran und will ihm die Schüssel aus der Hand reißen, was allerdings nicht die beste Idee meiner Seits war, da im nächsten Moment schon ein Schauer Popcorn auf uns beide runter regnet. Für einen kurzen Moment ist es leise, bis das Wohnzimmer von unseren lauten Lachern erfüllt wird. Es kommt schon kein Laut mehr aus meinem Mund und ich halte mir den Bauch, als ich es schaffe mich schnaufend zu beruhigen. Jacks Lacher verklingt kurz nach meinem. Als ich ihn anschaue, betrachtet er skeptisch die Sauerei, die nun rund um die einst saubere Couch herrscht: "Hast du zufälligerweise einen Staubsauger bei der Hand?" "Nein, Ria ist leider gerade nicht da.", antworte ich und er mustert mich kurz fragend, bis ich kichern muss. Er schüttelt einfach lächelnd seinen Kopf, während ich schon aufstehe und in der Abstellkammer verschwinde um wirklich den Staubsauger zu holen. Das Chaos im Wohnzimmer ist schnell beseitigt und wir machen es uns wieder auf der Couch bequem um endlich den Film zu sehen. Wie selbstverständlich legt mir Jack dabei seinen Arm um die Schultern und drückt mich an seine Seite. Ich kuschle mich danach zwar nicht direkt an ihn, aber wegdrücken tue ich ihn auch nicht, weshalb wir in dieser Position bis zum Schluss des Films verharren, wobei seine Hand langsam den Weg von meiner Schulter zu meiner Hüfte gefunden hat. "Und jetzt?", frage ich in den nun wieder leisen Raum hinein und blicke auf um Jack ins Gesicht sehen zu können. Er überlegt kurz, wobei sein Blick auf meinem Gesicht ruht, bevor er mich schief angrinst und antwortet: "Risiko." Ich runzle fragend meine Stirn und möchte schon nachfragen, als seine Lippen zum zweiten Mal an diesem Tag auf meinen liegen. Meine Lippen sind heute anscheinend heiß begehrt, wobei ich dieses Mal den Kuss eher zaghaft erwidere und mich frühzeitig zurückziehe. Ich weiß nicht was dieses Mal anders ist, aber dieser Kuss hat sich nicht so gut angefühlt wie beim ersten Mal, es fühlte sich einfach nicht richtig an. Schief lächel ich Jack an, während ich meine Gedanken zu ordnen versuche. Was mach ich hier eigentlich? Ich feiere den Valentinstag normalerweise noch nicht einmal irgendwie, erst Recht nicht indem ich mich mit einem Jungen treffe und heute sind es gleich zwei. Noch dazu zwei, die ich wirklich mag. Fuck. Verzweifelt fahre ich mir durch die Haare und versuche angestrengt meine Gedanken zu ordnen und nach einer Lösung zu suchen, die mir aber nicht einfallen will. "Hey, Sia?", reißt mich plötzlich Jacks Stimme wieder in die Wirklichkeit zurück und erst jetzt, fällt mir ein ich bin ja nicht alleine, einer der beiden Übeltäter sitzt noch vor mir. Ich lächle ihn entschuldigend an und gähne einmal "unauffällig", bevor ich mich an ihn wende: "Tut mir echt Leid, Jack, aber ich bin echt müde. Diese ganzen Pärchen und der Kitsch um mich herum haben mich einfach augelaugt." Er mustert mich kurz verwirrt und ich gähne noch einmal während ich mich dieses Mal auch strecke, bis er endlich den Wink versteht und meint: "Oh... Okay, ich geh dann einfach und lass dich schlafen. Wir hören uns morgen?" Erleichtert nicke ich ihm zu und begleite ihn noch bis zur Tür, wo wir kurz innehalten und eine erwartende Spannung in der Luft liegt, bis er sich runterbückt und mich kurz auf den Mund küsst. Kurz, weil ich ihn gleich danach die Tür vor der Nase zuschlage. Etwas abrupt und vielleicht auffällig, aber ich brauche im Moment einfach Ruhe um über den heutigen Tag nachzudenken. Was ist heute nur in mich gefahren? Oder besser gesagt in die Männerwelt, da ich ja jedes Mal mit dem Kuss überrascht wurde? Verfluchter Valentinstag!

Pretending (One Direction - Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt