Bonuschapter 1

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Grinsend nehme ich einen Schluck von meinem Tee, während Sia irgendwas von ihrer letzten Vorlesung, des Semesters erzählt. Zum Glück haben wir dieses gut hinter uns gebracht, nicht nur zeitlich, sondern im Moment auch räumlich. Schließlich sitzen wir nicht in unserem typischen Londonder Stammcafé, wie wir es sonst tun würden, sondern in irgendeinem Café in Toronto. Am Ende berichtet sie noch wie sie Liam abgeholt hat und sie dann gemeinsam Pizza essen waren. Bei der Erwähnung von ihrem Freund fällt mir etwas ein: "Weil du gerade von Liam redest..." Doch ich zögere kurz, da ich nicht genau weiß, wie ich meine Frage formulieren soll. "Was ist mit ihm?", hackt meine beste Freundin nach und blickt mich über den Rand ihrer Tasse fragend an. "Hast du je das Gefühl, dass er mehr will als nur küssen und rummachen und so? Ich mein Niall ist so lieb und wundervoll, aber ich weiß einfach, dass er nicht ewig warten wird bis ich mit ihm schlafen will, auch wenn er es mir versichert, aber nach allem was mit Will war... Ich kann das einfach noch nicht und dann hab ich auch noch Angst das es wehtun wird. Oh Gott, ich hoffe es schmerzt nicht zu sehr... Also wie machst du das bei Liam? Hast du auch manchmal so Gewissensbisse?" Ich blicke meine beste Freundin fragend an, doch diese starrt einfach nur zurück, weshalb ich etwas zögerlich hinzufüge: "Ihr hattet doch noch keinen Sex, oder?" Ihr Blick ist nun gesenkt und ich kann sie kaum verstehen, als sie leise stammelt: "Eigentlich... Eigentlich hatten wir schon..." Ich bin fassungslos: "Wa-as? Wann ist das denn passiert? Ihr seit doch noch gar nicht so lange zusammen, oder?" Sie sieht mich schuldbewusst an und ich überspiele meine geschockte Überraschung durch Begeisterung: "Na los! Erzähl, damit ich weiß wie es ist!" Sie blickt nur auf ihre Hände und mein Lächeln verrutscht etwas, als ich merke, dass etwas nicht stimmt, vor allem als sie jetzt ihre Stimme erhebt und mich flehend anblickt: "Okay, aber versprich mir nicht sauer zu sein. Bitte?" Ich nicke einfach verwundert, bereit meine Freundin zu unterstützen was auch immer sie mir erzählt. "Eigentlich habe ich schon vor Monaten mit Liam geschlafen.", stellt sie an ihrer Lippe kauend fest. Ich sehe sie verblüfft an und will etwas sagen, doch sie bedeutet mir sie ausreden zu lassen. "Naja, eigentlich war es nicht wirklich sehr bewusst." Sie lacht bitter. "Es war nach der Hochzeit von Rachel und Thomas. Ehrlich gesagt war ich einfach nur stockbesoffen und auch Liam hatte sehr viel getrunken. I-ich habs dir damals nicht erzählt, weil es mehr Probleme gebracht hat, als dass es gut war und du warst frisch mit Will zusammen und so glücklich. Ich wollte dich nicht belasten." Ich sehe sie überrascht an und kann den Stich, den ich verspüre, nicht ignorieren. "Naja und dann kam das ganze Drama mit Will und du warst so traurig... Auf jeden Fall hab ich es dir dann versucht zu erzählen, an diesem einen Tag, aber dann ist immer wieder was dazwischen gekommen. Nach dem dritten Versuch, der schiefgegangen ist innerhalb von einem Tag, habe ich mir dann gedacht, dass es nicht sein soll und ich hab es aufgegeben." Ich bin sprachlos, während mein Gehirn die Informationen verarbeitet. "E-es tut mir leid." Ich denke über ihre Worte nach und muss mich an diesen Tag zurückerinnern, als sie mit mir reden wollte, ich sie allerdings für Niall versetzt habe und ihr gesagt habe, dass wir am Abend reden. Allerdings habe ich dann ja bei Niall übernachtet und so konnten wir wieder nicht reden. Irgendwie fühle ich mich dafür auch etwas schuldig, denn eigentlich habe ich mir geschworen nie eine Freundin für einen Typen sitzen zu lassen, andererseits tut es mir auch weh, dass Sia sich mir so lange nicht anvertraut hat. Nun sieht sie mich unruhig an und ich sehe, dass es ihr Leid tut. "D-das ist nicht alles..." Ich schiele erwartungsvoll zu ihr auf. "Du hast dich doch über dieses Freundschaft Plus Ding ausgelassen. Liam und ich haben die Wahrheit gesagt, als wir gesagt haben, dass wir erst seit Kurzem zusammen sind und es erst einmal ausprobieren wollten, also seit Düsseldorf... Allerdings haben wir davor schon miteinander geschlafen, also so hin und wieder. Ich kann es auch jetzt nicht wirklich erklären, denn irgendwie sind wir in dieses Freunde mit gewissen Vorzügen Ding reingerutscht und naja... I-ich konnte dir das irgendwie nicht erzählen, ich wusste wie du davon denkst. Mein Gott ich wusste ja selbst nicht einmal was ich da tue! Es war etwas womit ich erst einmal selbst klarkommen musste..." Sie stoppt wieder und sieht schuldbewusst auf ihre Hände. "Ich hatte nicht den blassesten Schimmer, wie ich damit umgehen soll." Es tritt wieder Stille ein. "E-es tut mir wirklich leid!" Ich sehe nicht auf, während mein Kopf an der Wucht an Informationen arbeitet. So sitzen wir eine Zeit lang da, doch ich finde einfach keine Worte, ich weiß nicht was ich sagen soll. Nach einiger Zeit höre ich wie der Stuhl mir gegenüber über den Boden scharrt. "Du brauchst nichts zu sagen.", höre ich Sia murmeln, dann höre ich auch schon ihre Schritte, die von mir wegführen. Ich bin nicht sauer, weil sie es mir verschwiegen hat. Ich bin etwas enttäuscht, weil sie sich anscheinend nicht sicher genug gefühlt hat es mir zu sagen. Ich dachte wir können über alles reden...

Ich irre für ein oder zwei Stunden gedankenveloren durch die Stadt, doch weiß nicht was ich machen soll, weswegen ich einfach zum Tourbus zurückgehe. Die Jungs warten bereits, da sie heute noch ein Konzert haben und bald los müssen. Sia und ich wollten eigentlich zuschauen, doch als sie eine  Stunde später immer noch nicht da ist und die Fünf wirklich wegmüssen, halte ich es nicht mehr aus. Ich bin an allem Schuld, was bin ich denn für eine Freundin wenn sich Sia mir endlich öffnet, doch anstatt ihr beizustehen, sage ich gar nichts. Ich hoffe nur ich kann sie finden und das hier klarstellen.

Ich fange bei dem kleine Café an zu suchen, doch dort ist sie natürlich nicht mehr. Also hetze ich weiter durch die Stadt, während ich meinen Kopf nach Orten durchforste, wo sie sein könnte. Doch wir kennen uns beide nicht in Toronto aus, also könnte sie irgendwo in dieser riesigen Stadt sein. Mir kommen langsam die Tränen, als ich nach über einer Stunde kein Zeichen von ihr habe. Nicht einmal auf meine Anrufe oder SMS antwortet sie im Moment. Als ich an einem Park vorbeikomme, halte ich kurz inne, da mir ein Gedanke kommt. In London würde sie sich sofort im Hyde Park in eine ruhige Ecke verziehen und dort nachdenken, also warum nicht auch hier? Einen Versuch ist es wert. Ich laufe den ganzen Park ab, schaue hinter jeden Baum und dann als ich die Hoffnung schon wieder aufgebe, entdecke ich noch eine letzte Parkbank nahe am Wasser. Ich muss meine Augen kurz zusammen kneifen um zu erkennen, wer ganz alleine mit gesenktem Kopf dort sitzt, doch sobald ich das tue, stürme ich los und schlinge meine Arme um eine vertraute Braunhaarige. Als sie endlich meine Umarmung erwidert, bringe ich nur mehr durch Schluchzer heraus: "E-es tut mi-ir leid!" Sie erwidert die Worte, während ich ihre Tränen auf meinem Shirt spüre. "I-ich hätte es dir erzählen sollen, a-aber i-ich konnte e-es mir ja n-noch nicht mal s-selbst eingestehen." Ihre Worte werden nun auch durch eine Art schluckaufartiges Weinen verzerrt und meine Antwort klingt nicht viel anders: "N-Nein, ich h-hätte verständnissvoller s-sein m-müssen! I-ich hätte N-niall n-nicht vor d-dich stellen dürfen! K-kein Wunder da-dass du es mir n-icht erzählt hast!" Nach unseren Entschuldigungen weinen wir einfach beide, bis wir uns von einander lösen und uns angrinsen. "Ab jetzt keine Geheimnisse mehr?", fragt sie und streckt ihren kleinen Finger aus. Ich grinse breit und hacke meinen ein. "Versprochen!" Sie nickt und wiederholt meine Worte.

Soo :) hier ist unser erstes Bonuskapitel wir hoffen es gefällt euch ;)

Es wird sicher noch ein paar weitere geben, bis Patience soweit ist ^^

xx s&i

Pretending (One Direction - Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt