Dusseldorf, Valerie And Decisions

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Sia Pov.:

Grinsend betrachte ich meine beste Freundin, wie sie darum kämpft Haltung zu bewahren und sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen, denn im Gegensatz zu mir ist das hier ihr erstes Tattoo, während der kleine Vogel, der jetzt mein Handgelenk ziert für mich keine so große Sache mehr war. Nach ein paar Minuten gibt sie allerdings dann doch keuchend auf und flucht: "Oh mein Gott, scheiße Sia! Und du hast dir diesen Scheiß auch noch ein zweites Mal freiwillig angetan?!" Kichernd drücke ich leicht ihre Hand und beginne dann mit ihr zu Reden, um sie von der Nadel abzulenken. "Und bist du schon aufgeregt Valerie wieder zu sehen?" Sie nickt nachdrücklich und grinst dann kurz, bevor sie ihr Gesicht wieder verzieht. "Ja, auch wenn sie manchmal unausstehlich sein kann habe ich sie ziemlich vermisst und im Gegensatz zu dir habe ich sie nun seit einem halben Jahr nicht mehr persönlich gesehen, neben den Skype Calls!" Lächelnd drücke ich ihre Hand. "Naja, morgen kommt sie ja schon, du musst nur noch das hier durchstehen und dann können wir morgen auch schon Düsseldorf mit ihr erkunden!" Sie streckt mir kurz die Zunge raus und sieht dann wieder zu ihrem Arm, wo die Nadel ihre Haut durchsticht, wobei sie natürlich große Augen bekommt, da die Wunde etwas blutet. "Ria, schau zu mir!", befehle ich schnell und bekomme so ihre Aufmerksamkeit von ihrem Handgelenk weg. "Ich glaub nicht dass dir hinschauen gut bekommt, also lass deine Augen lieber bei mir und erzähl mir was von Niall!" Und so lenke ich das Gespräch auf den Iren, ihr kurzes Date, sowie die beiden Übernachtungen und schließlich das Wiedersehen in zwei Tagen. Einige Zeit später verlassen wir auch schon das Tattoostudio und schlendern einfach ein paar Straßen entlang und betrachten die Umgebung, sowie die Schaufenster, während wir an unseren Donuts herumkauen und unsere Drink schlürfen.

Nachdem wir heute Morgen Valerie vom Flughafen abgeholt haben und ihr Gepäck im Hotel abgeladen haben sind wir gleich los, um Düsseldorf und seine Sehenswürdigkeiten etwas zu erkunden, so, wie wir es gemeinsam im Winter geplant haben. Dazu haben wir uns einfach eine Dreitageskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel geholt und dann sind wir auch schon los. Als erstes haben wir uns entschlossen uns den Medienhafen mit seinen ausgefallenen architektonischen Meisterwerken anzusehen. Nachdem wir nun den Vormittag mit unserer kulturellen Weiterbildung, sowie etlichen Esspausen verbracht haben und auch schon ein Mittagessen, mit lustigen Geschichten von zu Hause und aus London, abgehakt haben gehen wir nun mit neuer Energie aus dem Restaurant und einer kleinen Stadtrundfahrt, die natürlich nicht gewollt war, doch mit Ria mit dem Plan in der Hand unvermeidlich war stehen wir endlich auf der Königsallee und kommen aus dem Staunen gar nicht mehr raus, zumindest Valerie und ich, da Ria shoppen zwar interessiert, jedoch Mode eher weniger. Während Valerie uns in jedes Schuhgeschäft reinzieht, was immer wieder in ihrem Gejammer endet, dass sie sich die Schuhe nicht leisten kann, lachen Ria und ich nur über unsere Freundin und drücken sie an uns, bevor wir uns wieder raus, in die warme Sommerluft stürzen und weitergehen. Interessiert sehe ich in die Schaufenster von Läden wie Gucci, Chanel oder Prada, doch wirklich wehmütig werde ich nicht, auch wenn teilweise echt wunderschöne Sachen unter den Teilen sind und so gehe ich einfach lachend neben meinen Freundinnen her, wo Val gerade eine von Markus betrunkenen Geschichten zum Besten gibt. Ich stoppe abrupt, als mein Blick an einem Schaufenster hängenbleibt, oder besser gesagt an der perfekten Tasche in ihm. Ohne auch nur noch eine Sekunde auf die anderen zwei zu achten steuere ich auf den Laden zu und betrachte die Tasche von Nahem. Sie hat einen ziemlich runden Schnitt, ist in einem satten Schokobraun gehalten, das durch die für die Marke typischen goldenen Ornamente verziehrt wird, während der Henkel in demselben Goldton ist. Das ist meine Tasche! Leider weiß ich vor welchem Laden ich da stehe, doch trotz besseren Wissens schaue ich auf das kleine Preisschild, das mir einen Preis von knapp tausend Euro anzeigt und somit meine Traumtasche nicht erreichbar macht, schließlich brauche ich so viel Geld für wichtigere Sachen. "Komm schon Sia, dort vorne ist ein H&M und ein American Apparell ist hier auch noch irgendwo, also lass uns dort reinschauen!", fordert mich Ria auf, die mich an meinem Arm wegzieht, während Val hinzufügt: "Das ist wenigstens nicht so deprimierend wie das hier!" Nickend stimme ich zu und eine knappe dreiviertel Stunde später stehen wir auch schon alle mit vollgefüllten Shoppingbags in unseren Kabinen und probieren die lustigsten Outfits an, so wie wir es immer machen, und schon sind die vorherigen Shoppingenttäuschungen vergessen und wir lachen, bis wir Bauchweh bekommen.

Pretending (One Direction - Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt