Coming Home, Unexpected Visits & Bar Trips

1.4K 41 5
                                    

Irina PoV.:

Endlich geht es wieder nach Hause! Die Jungs haben uns überredet noch 2 Tage länger mit ihnen in Brasilien zu bleiben und uns auch noch die beiden Konzerte in Sao Paulo anzuschauen. Ich war von ihren Shows so begeistert wie beim ersten Mal und hab jedes Mal mit Sia meinen Spaß gehabt. Den Rest der Zeit haben wir entweder am Strand, beim Shoppen oder Sightseeing verbracht, wobei wir nicht nur einmal von Fans umzingelt wurden, aber zum Glück war Paul mit seiner Truppe stets bereit und hat uns befreit. Jetzt ist es 2 Uhr in der Nacht und wir sind endlich am Flughafen, wo bereits der Privatjet der Jungs wartet, ein Grund warum wir hier geblieben sind. Harry schleppt netterweise unseren Koffer, während ich eine maulende Sia hinter mir herziehe. Es geht nur langsam voran, teils weil wir alle hundemüde sind, bis auf Louis, der warum auch immer überdreht durch die Gegend läuft, und teils weil wir alle Rücksicht auf Niall nehmen, der sich mit seinen Krücken abmüht, da er bei dem Konzert vorher ausgerutscht ist und es jetzt seinem Knie wieder schlechter geht. Zum Glück ersparen wir uns lange Schlangen zum Anstehen und müssen nur einen Sicherheitscheck machen, bevor wir auch schon in unseren Flieger können. Der Privatjet ist klein, hat aber große und gemütliche Sitze im Gegensatz zu Linienfliegern. Sobald wir drinnen sind, wirft sich Sia auf einen breiten Sitz. Ich werfe ihr ein Kissen und eine Decke hin, die ich beim Einsteigen bekommen habe und nach einem leisen "Danke" ist sie auch schon eingeschlafen. Ich flüstere ihr ein leises: "Träum süß oder besser von wem Süßen." zu, bevor ich mich abwende und nach dem blonden Iren suche, der sich direkt am Eingang in den ersten Sitz geworfen hat. Ich setze mich zu ihm: "Wie geht's dir?" "Gut?", versucht er es, während er mich schwach anlächelt und ich sehe genau, dass er weiß, dass die Antwort nicht ausreicht. Wir liefern uns ein kurzes Blickduell, bis er seufzend nachgibt: "Okay, meinem Knie geht es nicht gut, aber das wird schon wieder." "Niall!", meine ich warnend und er scheint zu verstehen: "Ich hab mein Knie bei diesem blöden Sturz leicht verdreht und naja jetzt ist es angeschwollen und tut weh." "Brauchst du irgendetwas?", frage ich besorgt, aber zufrieden mit seiner Antwort nach. "Nei-.", er stoppt sich selber Mitten im Satz und scheint meine Hilfe heute einmal anzunehmen. Wahrscheinlich liegt es an seiner Müdigkeit, aber ein kleiner Teil in mir meint es liegt an mir und dass er mir einfach vertraut. "Wie kann ich helfen?", frage ich nach. "Kannst du in meinen Rucksack greifen? Im vordersten Fach sollten Schmerzmittel sein." Ich nicke einfach und stehe schnell auf, froh ihm irgendwie helfen zu können. Den Rucksack zu finden ist leicht, aber die Pillen sind schon schwerer auffindbar, da sein Rucksack ein einziges Chaos ist. Es wirkt als hätte er in der Eile alles einfach nur in die Tasche hinein geworfen und gestopft. So finde ich vordersten Fach zum Beispiel erst einmal seinen Pass, dann ein Deutsch-Englisch-Wörterbuch. Was macht er bloß damit? Ich gehe die letzten paar Tage noch einmal durch, genauer gesagt die deutschen Konversationen zwischen Sia und mir. Wir haben hauptsächlich über Männer auf Deutsch geschwärmt und einmal hat sie mich aufgezogen, dass meine Träume gerade in Erfüllung gehen, da ich Niall näher gekommen bin, wie ich es doch immer wollte. Die Aussage habe ich nur mit einem Schlag auf ihren Hinterkopf bedacht, während sie lachend erwidert hat, dass es doch stimmt und ja es stimmt auch, ich habe, bevor wir die Jungs kennen gelernt haben, hin und wieder vielleicht davon geträumt und Imagines mit Niall gelesen. Jetzt erinnere ich mich auch an Nialls Lächeln danach, das sehr selbstgefällig gewirkt hatte. Ich suche schnell nach den Tabletten und setze mich dann wieder neben den Iren, wo ich beiläufig frage: "Seit wann lernst du denn Deutsch?" Niall wirkt plötzlich ziemlich ertappt und schluckt einfach leise eine Pille ohne mir zu antworten. So leicht gebe ich allerdings nicht nach, weswegen ich es anders versuche: "Kannst du denn schon ein bisschen Deutsch?" "Nicht wirklich, ich versuche erst einmal euch zu verstehen, aber ihr redet einfach viel zu schnell.", kommt seine leicht verlegene Antwort. Uns verstehen? Ohje, ich hoffe nur er hat dieses eine Gespräch zwischen Sia und mir nicht verstanden. Diesen Gedanken weit in den Hinterkopf schiebend, wende ich mich lieber anderen Vorteilen seiner neuen Sprachkenntnissen zu: "Sag doch einmal was auf Deutsch! Bitte!" "Nein, ich kann nichts.", meint er kopfschüttelnd. Der Gedanke wie sein irischer Akzent wohl auf Deutsch klingen mag, lässt mich nicht locker lassen und so bettel ich Niall noch weiter an, bis er irgendwann nachgibt und nach langem Zögern endlich auf meiner Muttersprache spricht, oder es zu mindest versucht: "Du haben schone Auge." Ich kann mir meinen kurzen Kicheranfall nicht verkneifen, da es einfach zu süß klingt. "Es heißt: Du hast schöne Augen.", bessere ich ihn aus. "Du hast schone Augen.", versucht er es noch einmal, was in erneutem Kichern meinerseits endet. "Nein. Schööööne Augen." Ich betone besonders das ö. Der Ire versucht mir nachzusprechen, doch will das ö nicht so ganz hinhauen. Er versucht es immer wieder, doch es haut einfach nicht hin. Mich amüsiert das Ganze köstlich, doch irgendwann fällt mir Nialls Blick auf, der nichts von meiner Begeisterung zeigt, was mich innehalten lässt: "Ist alles okay?" Der Ire scheint überrascht von meinem plötzlichen Sinneswandel: "Ja, warum?" "Weil du nicht so aussiehst. Also spucks aus? Ist es wieder dein Knie?" Sofort wandert meine Hand unbewusst zu seinem Knie und er zuckt zusammen, doch schüttelt er gleichzeitig seinen Kopf: "Nein, es ist nichts." "Das klingt aber nicht so.", meine ich noch, bevor ich mich aus meinem Sitz erhebe. Der Blondschopf beäugt mich verwundert, als ich mich vor ihm hinknie. Seine Lippen umspielt ein schmutziges grinsen und ich weiß schon an was er gerade wahrscheinlich denken muss. "Freu dich nicht zu früh.", warne ich ihn grinsend, bevor ich auch schon vorsichtig nach seinem verletzten Knie greife und es langsam zu massieren beginne. Erschrocken und mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht versucht er meine Hände wegzuschlagen. "Keine Panik. Mein Bruder hatte schon zwei Knie-OPs. Nach dem anfänglichen Schmerz sollte es besser werden." "Sollte?", kommt seine leicht panische Antwort, doch ich verdrehe einfach meine Augen und mache weiter. Und siehe da: nach zwei Minuten entspannen sich langsam seine Züge. Sein Blick ruht die ganze Zeit auf mir, während sich Stille über uns senkt. Erst jetzt fällt mir auf, dass das einzige Geräusch im Flieger leises Schnarchen und hin und wieder ein verschlafenes Murmeln ist. Alle anderen müssen also schon schlafen. "Du hast scho-öne Augen.", unterbricht Niall die Ruhe, als er noch einmal versucht auf Deutsch zu reden und dieses Mal klingt es schon richtig gut. "Du wirst besser.", meine ich grinsend. Unerwarteterweise erstirbt das schwache Lächeln auf seinen Lippen, bei meinem Lob. "Was ist?", frage ich besorgt. Anstatt mir zu antworten, legt er einen Finger unter mein Kinn und richtet somit meinen Blick von seinem Knie weg und auf sein Gesicht. Ich schaue ihn verwundert an, als er sich wiederholt: "Du hast schone Augen." Ich bemerke, wie sich langsam ein kribbelndes Gefühl in meinem Inneren ausbreitet und ich flüsternd antworte: "Danke." 

Pretending (One Direction - Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt