Kapitel 7

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POV Louis:

Den ganzen Weg über kam Charly so rüber, als hätte sie Angst - naja, sie hatte ja auch Angst, aber man merkte es ihr ziemlich an, im Gegensatz zu sonst wo sie immet tat, als wäre sie glücklich.

In den letzten Wochen war Niall irgendwie anders zu ihr als zuvor, warum auch immer. Charly hatte in letzter Zeit oft deswegen geweint, aber sie sprach mit ihm auch nicht darüber, weil sie Angst hatte, dass er sie verlassen würde. Aber das würde Niall nie tun, dafür liebt er sie zu sehr, denke ich...

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Charly stehen blieb und auf ein Haus neben uns zeigte. Das war die Arztpraxis. Charly schluckte kurz und schien zu überlegen ob sie da wirklich reingehen sollte, und ich ging auf sie zu, nahm ihre Hand und zog sie zu der Tür.

Wir gingen rein und liefen ins zweite Stockwerk. Ich klopfte an und öffnete die Tür, und 'meldete uns an' . Die  Frau sagte uns, wir sollten uns ins Wartezimmer setzen, und sie schaute Charly aufmunternd an.

Wir setzten uns also ins Wartezimmer und nach kurzer Zeit wurde Charly aufgerufen. Da sie immernoch meine Hand hielt zog sie mich mit - und sie flüsterte leise:

"Lass mich jetzt bloß nicht alleine, Louis!"

Ich ging ohne zu zögern hinter ihr her, und als wir den Raum betraten, stand zu Charlys Schock keine Ärztin - sondern ein Arzt im Raum. Ich wusste, dass sie viel lieber eine Ärztig gehabt hätte, doch sie musste da nun durch.

Naja, sie legte ihre Jacke auf dem Stuhl ab und ging dann zögernd auf die Liege zu, wo sie der Arzt hinwinkte.

Sie sah mich flehend an und ich setzte mich hinter die Liege auf den Stuhl. Der Arzt sagte Charly, sie solle ihr Oberteil hochschieben, und sie tat es zögerlich. Dann schmierte der Mann mit seinen Händen so ein Gel auf ihren Bauch, woraufhin sie zusammenzuckte und dann total angespannt da lag.

Ich legte meine Hand neben ihren Kopf auf der Liege und fuhr ihr sanft durch die Haare. Sie beruhigte sich etwas.

Dann nahm der Arzt dieses Ultraschall-Gerät und strich über ihren Bauch. Auf dem Bildschirm war zuerst nichts zu erkennen, doch dann sah man etwas - es sah aus wie... naja... sagen wir, ein Alien.

Also, dass soll jetzt nicht beleidigend gegen Charlys Kind klingen, wir sahen schließlich alle mal aus wie Aliens - aber so richtig wie ein Baby sah es nicht aus.

Charly starrte nur auf den Bildschirm. Ich konnte ihren Gesichtsausdruck nicht deuten...

Der Arzt lächelte zufrieden und drückte auf einen Knopf - wahrscheinlich um so ein ULtraschallbild festzuhalten - das haben ja alle Mütter. Er redete noch kurz mit Charly, wobei ich jedoch nicht zuhörte, ich war fixiert auf das Standbild des Monitors.

Das war ein Kind.

Charlys Kind.

Nialls Kind.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Charly aufstand. Sie wischte sich mit Tüchern das Gel von der Haut und rückte dann ihren Pulli wieder zurecht.

Zusammen gingen wir aus dem Raum und bedankten uns beim Arzt, dieser gab Charly noch das Ausgedruckte Ultraschallbild.

Als wir draussen waren, schaute Charly mich an: "Oh gott..."

sie war kreidebleich, ich wusste das ihr das alles unglaublich unangenehm war.

Ich legte meinen Arm um sie und sie verstaute das Bild in ihrer Jackentasche. Zusammen gingen wir zurück zum Tourbus - es war bereits 17Uhr, und es regnete, als wir endlich ankamen.

They don't know II - N.H.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt