Ich sperre mich in Bad ein und weine. Die Tränen laufen mir in Strömen über die Wangen. Schließlich geh ich in die Küche und nehme mir ein Messer. Mit dem Messer in der Hand gehe ich ins Schlafzimmer. Ich lege das Messer auf mein Bett, doch schon kurz darauf nehme ich das Messer in die Hand und schließe meine Augen. So, jetzt hat der Schmerz ein Ende. Ich berühre meine Haut am Handgelenk und das Messer schneidet mich. Wie in Trance falle ich auf den Boden und spüre ich wie mein warmes Blut über meinen Arm fließt. Ich schließe die Augen, aber nehme die Welt um mich herum noch halbwegs akustisch war. Ich vernehme schwach ein Klopfen und das Öffnen meiner Zimmertür. Das letzte was ich höre ich ein entsetzter Schrei und dann wird alles schwarz und leer.
***
Ich wache im Krankenhaus wieder auf und sehe eine schemenhafte Gestalt neben mir sitzen. Nach einigen Minuten wird mein Blick klarer und ich erkenne Perrie. Ich will meine Hand aus ihrer lösen, doch mir fehlt die Kraft auch nur einen Muskel zu bewegen. Perrie schaut trotzdem auf und bemerkt, dass ich aufgewacht bin. Um ihre Augen ist alles schwarz. Es ist verwischtes Make-up. Sie hat geweint. „Bel, du bist wach!“, ruft sie erleichtert und drückt mich. Nein, sie ER-drückt mich. Nach einigen Minuten lässt sie mich los und scheuert mir eine. „Was hast du dir nur dabei gedacht? Hast du auch nur eine Sekunde an deine Eltern und mich, Dani und Ele gedacht? Tod ist NIE die Lösung!!! Mach das nie wieder!!!“ Ich spüre den schmerzhaften Schlag von Perrie noch immer. Es dröhnt in meinem Kopf. Aber Perrie hat recht: Ich habe nie an sie, Dani und/ oder Ele gedacht. Oder an meine Eltern oder Alex. Ich hab auch nicht an Harry, Louis, Liam oder Zayn gedacht. Ich hab nur an Niall gedacht. An ihn und das Mädchen von Strand. Ich spüre den Schmerz wieder, als ich die beiden vor meinem Inneren Auge sehe. Diesen stechenden Schmerz in meinem Herzen. Und den Schmerz in meinem Handgelenk. Es tut schrecklich weh! Jetzt kommen auch die vier Jungs, Dani und Ele rein. Ele und Dani umarmen mich fest und Louis streichelt meine Wange. Er hat Tränen in den Augen. Alle haben Tränen in den Augen. „Man Bel, was machst du nur für Sachen?“, fragt mich Louis. Ich sehe sie alle an und jetzt steigen auch mir die Tränen in die Augen. „´Tschuldigung.“ Bringe ich mühsam heraus. „Wo ist Niall?“, frage ich mit zitternder Stimme. Eigentlich will ich es gar nicht wissen. „Er sitzt draußen auf dem Gang. Es geht ihm echt schlecht. Willst du, dass ich ihn hole?“, fragt Liam. „Nein, schon gut.“ Mir laufen die Tränen über die Wangen. Es sind teils Freudentränen, teil welche gefüllt mit Enttäuschung und Schmerz. Ich blicke auf meinen Arm. Unter dem schneeweißen Verband schimmert etwas Rotes hindurch. Blut. Mein Blut. Ich versuche mich auf zusetzten, aber nach einigen Zentimetern knickt mein Arm weg und ich falle zurück in mein Kissen. Es ist aber nicht weich, sondern hart. Erst jetzt bemerke ich, dass etwas Hartes unter meinem Kissen liegen muss. Ich schiebe meine gesunde Hand darunter und ziehe ein kleines Päckchen heraus. Ich öffne es und traue meinen Augen nicht. Es ist eine kleine Kette mit einem Medaillon. Ich öffne es und sehe ein Bild von mir und Niall. Ich klappe es zu und stelle es auf meinen Nachttisch. Wieder fließen mir Tränen über die Wangen.
„Hey Süße, wir müssen noch was erledigen. Können wir dich und Niall hier allein lassen?“, fragt Ele mich. Ich zögere, aber dann nicke ich doch. Alle machen sich auf den Weg. Louis geht als Letzter. Bevor er das Zimmer verlässt, dreht er an der Tür noch einmal um und kommt zurück an mein Bett. „Bitte tu so etwas NIE wieder! Versprich es mir!“, sagt er und schaut mir dabei ganz fest in die Augen. „Ich verspreche es dir.“, sage ich du Louis gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Dann verlässt auch er das Zimmer. Kurze Zeit später kommt Niall herein. „Hey meine Maus, wie geht es dir?“, beginnt er zurückhaltend. Ich höre Besorgnis in seiner Stimme. „Ganz gut, denke ich.“, antworte ich kurz und leicht säuerlich. „Nachdem Perrie mich angerufen hatte, fiel meine Welt zusammen. Ich hatte mir vorgestellt, wie es weiter gehen soll, wenn du nicht mehr da wärest. Warum hast du nur so etwas Dummes gemacht?“, fragt er mich fassungslos. „Frag doch deine neue Freundin.“, gebe ich aggressiv zurück. „Meine was?“, antwortet Niall verwirrt. „Jetzt tu doch nicht so!!! Ich hab euch beide Händchen haltend den Strand entlang spazieren sehen! Dich und dieses blonde Mädchen.“, platzt es aus mir heraus. Niall schaut mich fragend an, doch ich weiche seinem Blick aus und schaue zum Fenster. „Welches Mädchen? … Oh, du meinst sicher Amy. Sie ist eine gute Freundin von mir und hat mir geholfen, die Kette auf deinem Nachttisch auszusuchen. Sie ist nicht meine Freundin, du bist das.“
„Na wer´s glaubt!“, antworte ich patzig. Ich glaube ihm kein Wort! „Es stimmt aber!“
„Dann beweis es mir!“, verlange ich. Dann kommt eine Krankenschwester ins Zimmer und vermeidet somit weitere Diskussionen. Nachdem sie wieder geht, geht auch Niall und ich liege ganz allein in dem weiß-gelben Zimmer. Ich starre an die Decken. Nicht ein Gedanke schwirrt mir durch den Kopf. Es ist als herrscht da oben Funkstille.
Nach fünf Tagen werde ich entlassen und kann zurück ins Hotel gehen.
Als erstes gehe ich ins Schlafzimmer, aber als ich die Tür öffne, halte ich inne und betrachte den dunkelroten Fleck auf dem Laminat vor meinem Bett. Es ist Blut, mein getrocknetes Blut. Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Hier lag ich als Niall mich gefunden hat. Es muss ein schrecklicher Anblick gewesen sein, mit all dem Blut auf meinem Arm und dem Fußboden. Ich frage mich, wie ich zu so etwas fähig war! So etwas tue ich doch normalerweise nicht. Bin ich so verzweifelt gewesen, mich gleich umbringen zu wollen? Wenn er mich betrogen hat, dann ist er so etwas gar nicht wert. Ich gehe in die Küche und hole einen feuchten Lappen, um die restlichen Blutspuren zu entfernen. Dann geh ich zu Perrie. Als ich an der Tür klopfe, öffnet Niall. „Hi“, sagt er. „Hi, ich will nur zu Perrie!“, antworte ich patzig und direkt. „Sie ist nicht da. Sie ist mit Zayn unterwegs. Willst du trotzdem rein kommen?“
„Nein! Sag ihr bitte, dass ich da war.“ Ich drehe mich um und will gehen, aber Niall hält mich am Arm fest. „Bitte glaub mir, Amy ist NUR eine Freundin!“
„Ich glaube dir nicht. Erst, wenn du es mir bewiesen hast. Und wenn du das nicht kannst, ist das dein Problem!“ Plötzlich höre ich Louis Stimme aus der Villa. „Hi Bel! Was machst du hier?“
„Ich wollte zu Perrie, aber Niall sagte, sie sei nicht da.“
„Willst du nicht noch ein bisschen bleiben?“
„Nein, ich muss los.“, lüge ich, um schnell hier weg zu kommen. „kann ich dich zum Hotelzimmer bringen?“, fragt Louis kurz bevor ich mich umdrehen will. „Wenn du willst komm mit. Ich weiß aber nicht was du damit bezwecken willst.“ Louis zieht sich andere Schuhe an und begleitet mich ins Hotel. „Also sei ehrlich,“ , beginnt er, „Warum hast du diesen Unsinn gemacht, Süße?“
„Lass da ja nicht Ele hören, die wird sonst eifersüchtig!“
„Lenk nicht vom Thema ab. Sag mir warum!“
„ich war sauer und enttäuscht, von einer Person, die mir sehr, sehr viel bedeutet hat. Ich wollte diesen Schmerz los werden!“
„Wer war diese Person?“, hakt er nach. „ N-niall.“, sage ich kurz. Wir beide schweigen. „Wieso Niall?“, unterbricht Louis das Schweigen. „Weil ich …“, ich breche ab. Ich kann und will es Louis nicht sagen. Ich weiß auch nicht warum, aber ich will nicht. „Wieso?“, setzt er noch einmal an, „Bitte sag es mir Bel!“ Ich schweige weiter und bin erleichtert, als wir am Hotel ankommen. „Danke, dass du mitgekommen bist.“, sage ich und verschwinde schnell im Zimmer. Ich lehne mich mit dem Rücken an die Tür. Nach kurzer Zeit breche ich zusammen und in Tränen aus.
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Und? Ich hab nicht gelogen, es ist endlich mal wieder ein längeres Kapitel geworden, oder? Hoffe ihr mögt es. LG ♥♥♥
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Fiksi PenggemarDen meisten Mädchen im Alter zwischen - sagen wir - 10 und 25, sagt die Band „One Direction" was und so auch die Namen: Harry Styles, Liam Payne, Zayn Malik, Louis Tomlinson und Niall Horan. Jeder von uns ‚Fans' träumt davon die Jungs mal persönlich...