18. Kapitel - Gefangen wie ein Vogel im Käfig

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Am nächsten Tag sind die Kopfschmerzen wie weggeblasen. So als wäre nie was gewesen, doch das stimmt leider nicht. Es ist was gewesen, meine Eltern haben sich getrennt und wollen sich scheiden lassen. Ein Blick auf mein Handy bestätigt mir das es kein Traum war denn Mom hat mir eine SMS geschrieben: 'Tut mir leid Schatz, aber wir können nicht auf perfekte Welt machen. Versuch es zu verarbeiten. Kuss Mutti´ Es ist lieb, dass sie mich aufheitern will, doch sie tut es vergebens. Über so etwas kann man sich nicht in so kurzer Zeit hinweg trösten lassen. Erst jetzt bemerke ich, dass Niall neben mir sitzt und schläft. Ich beobachte ihn ein Weilchen. Seine Augenlider zucken hin und wieder und seine blonden Haare liegen auf meiner Decke. Schließlich entscheide ich mich dazu ich mich dazu ihn zu wecken. Ich rüttle sanft an seiner Schulter und nach einer kurzen Weile schaut er mich verschlafen an. „Guten Morgen!“, lächle ich ihn an und er erwidert mein Lächeln. „Wie geht es dir? Hast du noch Kopfschmerzen?“ Ich schüttle als Antwort auf seine Frage mit dem Kopf. Schließlich hilft er mir aus dem Bett und ich stelle mich hin. Meine Beine fühlen sich an wie Pudding. Ich tapse vorsichtig ein paar Schritte nach vorne. Ich knicke weg, doch bevor ich unsanft auf dem Boden auftreffen kann, fängt Niall mich auf. Er setzt mich aufs Bett. Mein Kopf dreht sich und meine Gedanken wirbeln wie ein Tornado in meinem Gehirn herum. Doch nach kurzer Zeit bekomme ich mich wieder unter Kontrolle. Vorsichtig stehe ich auf, warte, bis ich sicher stehe und laufe Richtung Tür zum Wohnzimmer. Niall ist immer dicht neben mir und achtet darauf, dass ich nicht falle. Im Wohnzimmer angekommen, lasse ich mich aufs Sofa fallen. Ein tiefer Seufzer entreißt sich meiner Kehle. Ich schließe die Augen und als ich sie wieder öffne, sitzt Perrie neben mir. „Morgen!“, strahlt sie mir entgegen und ich muss auch schmunzeln. „Wie geht es dir?“, fragt sie mich. „Ich denke ganz gut, aber auf meine Aussage kann man sich nicht verlassen! Ich sagte vorhin auch es ginge mir gut und ich bin fast zusammen gebrochen! Ich hab so das Gefühl, dass niemand außer uns Irren wach ist und ich fasel wirres Zeug!“ Ich fasel wirklich wirres Zeug! Zumindest in mir selbst! Mir geht es gut, aber auch schlecht! Seht ihr, nur wirres Zeug! Um dem ganzen Mist ein Ende zu setzen schmeiße ich wieder mal eine Frage in den Raum: „Was machen wir heute?“ Immer stelle ich diese Frage, als hätte keiner der anderen Interesse an dem Tag. „Gar nichts! Wir bleiben hier! Bis es dir richtig gut geht, gehen wir nirgends hin!“ Ich schaue Niall entgeistert an. „Ist das dein Ernst? Du willst mich hier einsperren wie ein wildes Tier im Käfig! Ich kriege eine Krise, wenn du mich hier einsperrst!“, antworte ich völlig hysterisch und wohle in wenig zu laut, den von oben kommt ein müdes, aber ausdrucksstarkes „Schnauze“. Perrie neben mir kichert die ganze Zeit in sich hinein. Jetzt explodiert sie. Sie kriegt sich nicht mehr ein! Sie kringelt sich vor Lachen und prustet laut durch die Gegend. Ein weiteres „Schnauze“ kommt von oben und dann fügt die anonyme Stimme noch hinzu: „Wenn ihr nicht still seid, dann komm ich hinunter!“ Ich erkenne die Stimme und identifiziere sie als Zayn´s! Genervt verdrehe ich die Augen und seufze. Meine Gedanken spielen verrückt und ich bin total hysterisch! Endlich bin ich wieder ich! Der Urlaub hat mich verändert! Ich war immer total hysterisch, hektisch und total neben mir stehend. Durch den Urlaub kam ich zur Ruhe und war entspannt, aber die Erlebnisse haben mich aufgewühlt. Mein Gott, hab ich mich vermisst!!! Ja, ich bin mir bewusst, dass ich egoistisch und ein bisschen selbstverliebt bin, aber DAS BIN ICH!

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