Ice Cream [Larry Stylinson]

Sechs

Nach weiteren Tagen, an denen sich die beiden Jungen so gut wie Täglich sahen, miteinander sprachen und sich näher kennenlernten, wuchs auch die Zuneigung, die sie für einander hatten. Sie umarmten sich zum Abschied, Harry gab Louis ab und zu einen Kuss auf die Wange, als Dank dafür, dass er ihn kosteloses Eis essen ließ und Louis strich Harry immer mal wieder leicht über den Rücken oder berührte ausversehen seine Hand. Natürlich blieben auch die zweideutigen Bemerkungen nicht weg, denn was wären sie ohne gewisse zwischenfälle, wie sie in einer Situation wie jetzt entstehen würden.

Harry und Louis befanden sich wie für gewöhnlich in Louis' Eiswagen, redeten und machten Späße, bis ein alter Mann sich an der Theke zeigte und meinte er hätte gerne ein Schokoladeneis im Becher mit Sahne.
"Kommt sofort", bestätigte Louis dem alten Mann freundlich, griff nach einem der vielen Becher füllte ihn mit der gewünschten Eissorte und zuguter letzt wollte er noch Sahne darüber sprühen, doch als er sah, dass die selbstgemachte Sahne bereits leer war, da überlegte er für einen Moment, ehe ihm etwas einfiel.

"Haz, würdest du mir bitte die Sprühsahne dort unten aus dem Schrank holen.", fragte der blauäugige den kleineren, lächelte ihn dabei leicht an.

"Klar.", antwortete dieser nur, ließ sich neben Louis auf die Knie fallen, um in einem der untern Schränke nach der Sahne zu suchen. Louis derweil wandte sich zu seinem Kunden, versicherte ihm, dass sein Eis jede Sekunde fertig sei.

"Ist das überhaupt noch haltbar?", hörte Louis den grünäugigen murmeln, sah dann nach unten, wo dieser gerade die Dose mit der Sprühsahne schüttelte. Louis beobachtete dies genaustens und, als Harry sich dann etwas von der Sahne auf den Finger sprühte, ihn dann, während er Louis direkt in die Augen sah, langsam ableckte, musste er schwer schlucken.

"Also ich glaube die ist noch gut.", gab dann der Lockenkopf von sich, leckte dich noch einmal über die Lippen und reichte dann Louis die Sprühsahne, welcher sie erst zögernd, doch dann dankend annahm. "Danke.", murmelte er nur noch, ehe er das Eis seines Kunden verfolständigte, ihm dieses reichte und den genau passenden Geldbetrag an sich nahm.

"Vielen dank. Schönen Tag noch.", verabschiedete Louis sich, lächelte den alten Mann an, welcher sich ebenfalls verabschiedete. Als Louis das Geld in die dafür vorgesehene Kasse packte, spürte er, wie Harry ihn anstarrte, musste leicht in sich hinein grinsen. "Was ist?"

"Nichts. Ich denke nur nach.", erwiederte Harry, biss sich dabei auf die Unterlippe und musterte Louis weiter. Der Lockenkopf fand den größeren einfach nur wunderschön, aber das größte problem, was er hatte war, dass er unwissend war, unwissend darüber was für Chancen er hatte. Er wusste nicht, ob Louis ihn mochte oder überhaupt etwas für das männliche Geschlecht übrig hatte.

"Worüber denkst du denn nach?", erkundigte sich Louis interessiert. "Naja, das ist mir jetzt irgendwie unangenehm zu fragen, aber... also...ach egal, ist nicht so wichtig.", wunk Harry dann mit roten Wangen ab, wandte sich seinem Handy zu und likte schnell irgenwelche Bilder, die ihm auf Instagram angezeigt wurde, nur um so zu tun, als wäre er beschäftigt.

"Haz.", lachte Louis leise, nahm ihm das Handy aus der Hand, sperrte es dann und legte es auf eine der Ablagen. "Sag schon, dir muss es nicht unangenehm sein und wenn dich etwas bedrückt, dann ist es nicht unwichtig.", sprach er dann weiter, legte beide Hände auf die Schultern des kleineren, welcher auch sofort in die strahlend blauen Augen seines Gegenübers blickte. "Ich wollte nur fragen ob du...du weisst schon...also-"

"Harry.", wurde ebend dieser unterbrochen. "Sag schon.", grinste Louis. "Was bist du?" Diese frage brachte den größeren zum stirnrunzeln. "Wie was bin ich? Ich bin Louis, ein Mensch."

"Das weiß ich auch.", gab dann Harry lachend von sich. "Ich meine eher so was du bist auf deine, du weisst schon, Sexualität bezogen.", wurde er dann zum Ende hin leiser.
"Achso.", bekam Harry nur als antwort, woraufhin er sich ziemlich blöd vorkam und versuchte dann die Situation irgendwie wieder zu retten.