Einundzwanzig

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Alles woran Harry denken konnte war Louis. Ging es ihm gut? War er Zuhause? Hatte er Zayn oder Eleanor verletzt? All dies schwirrte ihm einen Tag später, also der erste Tag in diesem Jahr, in seinem Kopf herum.

"Was wirst du jetzt tun?", nuschelte Niall und schob sich danach ein weiteres Stück Schokolade in den Mund. Nachdem Harry völlig fertig mir der Welt Louis' Haus verlassen hatte ist er sofort zu Niall gegangen, wessen Eltern ihm auch sofort angeboten hatten bei ihnen zu übernachten, wofür er ihnen unendlich dankbar war. Und nun saßen sie um 10 Uhr morgens auf Nialls Bett und aßen die Schokolade, welche vom Vortag übrig geblieben war.

"Ich weiß es nicht. Am liebsten würde ich einfach zu ihm gehen und so tun, als wäre nichts gewesen, aber ich glaub nicht, dass ich das kann. Ich weiß nicht, ob ich das alles noch kann.", erklärte Harry langsam mit gebrochener Stimme, als wäre er kurz davor wieder in Tränen auszubrechen. Er wusste, dass Louis ihn nicht mit Absicht geschlagen hatte und, dass er es ihm leid tat wusste er auch, ohne, dass er ihm dies gesagt hatte. Außerdem tat es auch nicht sehr weh, viel mehr tat es in seinem Herzen weh.

"Wie meinst du das?", ertönte nun Nialls fragende Stimme. "Ich...es ist kompliziert. Wir streiten uns ständig, immer gibt es etwas, was ihm nicht passt. Er reagiert einfach immer über und anstatt er sich an seine Versprechen hält, dass er sich versucht zusammen zu reißen, macht er einfach so weiter. Ich verlange ja nicht, dass er sich komplett für mich ändert, aber so kann das doch nicht weiter gehen."

Sofort wurden Nialls Augen größer und er ließ das Stück Schokolade in seiner Hand, welches er sich gerade in seinen Mund stecken wollte, langsam sinken. "Du willst Schluss machen?", fragte er dann geschockt.

Die Tatsache, dass Harry nicht sofort verneinte und tatsächlich kurz über diese Möglichkeit nachdachte, trieb ihm unmittelbar Tränen in die Augen. Er versuchte erst gar nicht sie zu verstecken, denn er wusste, dass es zwecklos war. "I-Ich weiß es
n-nicht.", wimmerte Harry daraufhin und versuchte seine bebende Unterlippe zu stoppen, indem er seine Lippen zu einer geraden Linie aufeinander presste.

Sofort rückte Niall näher an den, in diesen Moment ziemlich zerbrechlich aussehenden, Lockenkopf und zog ihn in eine feste Umarmung. "Alles wird gut, okay? Auch wenn es jetzt nicht danach aussieht, aber irgendwie wird alles wieder gut, ob mit oder ohne Louis.", versprach der Blonde ihm, strich dabei sanft durch seine Locken, welche mit der Zeit auch etwas gewachsen waren. Harry hatte mal überlegt sie sich etwas hoch zu stylen, da sie ihm manchmal in den Augen hingen, aber das war das letzte woran er in diesem Moment denken konnte.

"Ich w-will aber nicht o-ohne ihn.", fing er zu weinen, wimmerte dabei leicht. Er fühlte sich so schwach, so leer ohne Louis. Selbst der Gedanke an ihn fühlte sich so an, als wenn sich Löcher in sein Herz bohrten. "Du musst das alleine entscheiden, Harry.", flüsterte Niall, drückte das weinende etwas in seinen Armen ein Stück von sich und strich ihm mit seinem Ärmel die Tränen von Wangen. "Ich glaube es wäre das Beste, wenn du zu ihm gehst und mit ihm redest.", schlug Niall sanft vor.

"Okay."

-

Eine Stunde später stand Harry frisch geduscht und in neuen Anziesachen, welche er von Niall ausgeliehen bekommen hatte, vor Louis' Haustür.
Wenn Harry ehrlich war wusste er nicht wozu er sich entschieden hatte.
Es war traurig, dass er bei so einer Kleinigkeiten schon anfing an ihrer Beziehung zu zweifeln. Aber es ging eben um mehr als nur kleine Streitigkeiten. Es ging um ihre Zukunft, um ihre Wohlbefinden und vor allem darum, ob sie noch glücklich miteinander waren.

Tief atmete Harry durch, strich sich einmal über die schweren Augenlieder und drückte dann einmal auf die Klingel. Zu seiner Überraschung öffnete sie sich in wenigen Sekunden und sofort landeten sein Blick auf Louis. Es war schon beinahe erschreckend wie fertig er aussah.

Ice Cream [Larry Stylinson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt