Kapitel 21

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Hinter mir knalle ich die Tür zu. Hektisch sehe ich mich auf dem langen Flur um. Kein Mensch weit und breit, doch leider auch keine so schnellen Flucht Möglichkeiten.

Wo kann ich jetzt bloß hin? Es kann sein sein das Chris jeden Moment hinter mir her gerannt kommt und was dann? Ich könnte es nicht ertragen ihm jetzt noch einmal in die Augen zu sehen.

Bei genauerem hin sehen entdecke ich am Ende des Flurs eine Tür ohne einer Zimmer Nummer. Vielleicht eine Abstellkammer.

Alles besser als hier im Flur nur so darauf zu warten das Chris aus dem Zimmer kommt und womöglich noch immer nicht genug von sein Spielchen hat.

Ich renne den Flur herunter und bremse erst kurz vor dieser Tür wieder ab. Was ist wenn sie nun abgeschlossen ist? Die Möglichkeit ist sehr wahrscheinlich.

Mit vor Aufregung zitternden Fingern greife ich nach dem Türgriff und drücke ihn herunter. Die Tür öffnet sich ein Spalt. Haben die Putzfrauen vergessen ab zu schließen? Mir kommt es gerade recht.

Schnell schlüpfe ich in den kleinen Raum und schließe so leise wie möglich die Tür hinter mir. Der Raum liegt in gespenstischer Dunkelheit. Vorsichtig taste ich die Wand nach einem Lichtschalter ab.

Diesen gefunden, betätige ich ihn und eine kleine Glühbirne an der Decke springt an. Erstaunt stelle ich fest das es sich bei dem Raum um keine Abstellkammer handelt, sondern um einen Aufgang.

Zögerlich folge ich den Treppen nach oben, bis eine Dachluke zum Vorschein kommt. Ich entriegele sie und stoße mit voller Kraft dagegen.

Ein eiskalter Lufthauch kommt mir entgegen. Draußen entbreitet sich ein riesiges Dach und in weiterer Ferne sieht man wieder die Lichter der Stadt.

Ich klettere das letzte Stück nach draußen und sehe mich weiter um. Das Dach ist bereits leicht mit Gras und Moos bewachsen. Vor dem Abgrund ist rundherum eine kleine Mauer. In mitten des Rechtecks liegen vereinzelte Pflastersteinhaufen.

Ich gehe bis an den Rand des Daches und genieße das Spiel des Windes. Er lässt mich für einen kurzen Moment die eben geschehene Dinge vergessen.

Ich schließe meine Augen und genieße diese sorgenfreie Zeit. Wie in einem Film, breite ich beide meine Arme aus und lasse mich von der Kraft des Windes geleiten. Hier oben, hoch auf dem Dach bin ich frei. Hier kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen. Ich bin allein.

Nach einem Moment den ich sehr genieße, öffne ich wieder meine Augen und setze mich auf einen Steinhaufen in der Nähe.

Mein Gesicht vergraben in den Handflächen, kommen mir die Tränen. Was ist da eben passiert? Hab ich das alles nur geträumt oder war das real?

Zu viele Fragen schwirren in meinem Gehirn herum. Ich bekomme schon Kopfschmerzen. Wie soll es denn jetzt weiter gehen? Ich kann nicht einfach so tun als sei nichts passiert.

Vollkommen aufgelöst sitze ich auf dem Steinhaufen und lasse meinen Tränen freien Lauf. Da kommt mir die Idee. Wer ist immer da, wenn ich Hilfe brauche? Bei wem kann ich mich jederzeit aus heulen? Und wer kann sich immer in meine Lage versetzen? Julia!

Zögerlich hole ich mein Handy heraus und tippe ihre Nummer ein. Es dauert ein wenig bis sie dran geht.

J: Julia L: Louisa

J: Lou, was ist los? Es ist mitten in der Nacht.

Es ist so schön ihre Stimme zu hören, sie ist so vertraut.

L: Es.. es tut mir leid, aber ich musste einfach dich anrufen.

J: Was ist denn passiert? Weinst du etwa?

L: Ich weiß auch nicht. Ich wollte das alles nicht.

J: Lou, was wolltest du nicht? Bitte rede mal Klartext mit mir.

L: Chris! Er.. er hat einfach nicht mehr auf gehört. Ich hatte keine Chance gegen ihn. Ich hatte so Angst vor ihm. Er war nicht mehr er selbst.

J: Ok, jetzt mal ganz ruhig. Tief durch atmen und dann erzählst du mir alles von Anfang an.

Unter immer mehr werdenden Tränen schildere ich meiner besten Freundin die Situation.

J: Das ist ja unglaublich. Ich hätte das niemals von ihm erwartet.

L: Ich auch nicht. Aber was ich mich jetzt ehr frage, wie soll es denn nun weiter gehen?

J: Ich würde an deiner Stelle mich erstmal selbst sammeln, dann zurück zum Hotelzimmer gehen und ihm mal so richtig die Meinung ins Gesicht pfeffern.

So wie Julia das sagte muss ich lachen.

L: Du bist mir eine wirklich verrückte Freundin.

J: Wie denn verrückt? Der Typ kann sich doch nicht ohne Nachfolgen an meiner besten Freundin vergreifen.

L: Aber mal ernsthaft was sollte ich denn jetzt machen?

J: Genau das was ich dir gesagt habe. Du gehst jetzt da hin, reißt die Tür auf, wirfst ihm einige Argumente an den Kopf, drohst ihm mit der Polizei wenn er dich noch einmal anpacken sollte und lässt dich nicht mehr von ihm unter kriegen.

Wie gesagt, so getan. Nach dem Telefonat raffe ich mich zusammen und gehe zurück zu unserem Zimmer.

Mein Herz klopft vor Aufregung in meiner Brust. Jedoch will ich das durch stehen. Ein einziges mal im Leben will ich sagen können wie es weiter geht.

Entschlossen klammert sich meine Hand um den Türgriff und ich stoße die Tür auf.

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Hi 😀

Ich hoffe ihr verurteilt mich nicht wegen des gemeinen Schlusses😂🙈

Ich liebes einfach euch auf die Volter zu spannen. 😊 Ihr könnt aber gerne weiterhin raten wie es weiter gehen könnte im nächsten Kapitel.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag ⛄💜 ~lissi

Junge Liebe ganz groß! ❤ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt