Kapitel 41

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Von drinnen ertönen die Glocken. Auf einmal wird mir unheimlich schwindelig und kurze Zeit schwarz vor Augen. Mein Magen dreht sich wie ein Karussell.

Was sollte ich bloß sagen, wenn gleich die Tür auf geht? Ich hoffe nur, bis dahin noch nicht in Ohnmacht gefallen zu sein. Und was ist, wenn er mich nicht mehr erkennt? Er würde doch denken das zwei vollkommen geisteskranke kleine Mädchen vor seinem Haus stehen.

Eine gefühlte Ewigkeit stehen wir reglos vor der geschlossenen Tür. "Komm Julia, der ist nicht da. Es bringt nichts auf Dinge zu warten, die nicht kommen." schaffe ich heraus zu drücken. Meine Freundin sieht mich schon fast wütend an. "Der muss da sein. Das geht nicht anders. Ich selbst habe mich auf Instagram versichert, dass er gestern nach Hause geflogen ist." Ich verdrehe die Augen.

Erst nachdem wir weitere Minuten gewartet haben, ohne das jemand die Haustür öffnete, gingen wir zurück zum Auto. Ich will gerade die Tür öffnen und mich zurück in den Wagen setzten, als Julia mich zurück hält." Hey, warte. Ich gebe nicht so schnell auf. Hattest du mir nicht mal erzählt das sein Bruder mit in dem Haus wohnt? " Ich drehe mich in Zeitlupe zu ihr um. "Das ist nicht dein Ernst." warne ich sie. Doch das war Antwort genug für sie.

"Doch, wir klingeln jetzt bei dem an. Wenn der da ist, kann er uns vielleicht sagen wo sein Bruder ist." äußert Julia ihre feste Meinung. "Vergiss es." zische ich ihr aufgebracht zu. "Was wenn nicht?" fragt meine Freundin mit einem Streit lustigen Blick. "Weißt du wie peinlich das wäre? Bei Ken zu klingeln, um ihn zu fragen wo sein Bruder ist? Der hält uns für verrückt. Außerdem wird er die Information niemals Preis geben." brülle ich sie an.

"Wetten der gibt mir die Information?" wettet sie mit einem schälmischen Grinsen. "Du bist vollkommen übergeschnappt." Mit diesen Worten steige ich ins Auto und knalle die Tür zu, in der Hoffnung das sich Julia letztlich doch nicht trauen würde bei Ken zu klingeln.

Als ich jedoch aus dem Fenster sehe, stirbt meine Hoffnung. Julia ist bereits auf dem Weg. "Na, hat sie wieder ihren Willen durch gesetzt?" fragt Chris mich. Ich schnaufe nur darauf und sehe weiter gespannt zu, wie Julia entschlossen vor der zweiten Haustür des Hauses steht und auf die Klingel drückt.

Es dauert nicht lange und die Tür öffnet sich. Im Türrahmen steht ein gut bemuskelter Mann mit kastanienbraunem Haar, das wild über das bärtige Gesicht fällt.

Aus dem Haargewusel lugen zwei warme braune Augen, die irritiert meine Freundin mustern, heraus. Aufgeregt lehne ich mich soweit nach vorne wie möglich. Zu gerne würde ich nun das Gespräch mit hören können.

Julia fuchtelt wild mit ihren Armen herum, während sie aufgeregt die Situation zu erklären versuchen scheint. Nachdem sie mit ihrem Dialog fertig ist, nickt Ken leicht und sagt ihr irgendwas. Ich vermute mal das er verzweifelt versucht meine Freundin ab zu wimmeln.

Nach wenigen Sätzen, die Ken sagte schüttelt Julia ihren Kopf. Darauf seufzt Ken und zeigt mit seinem Arm die Straße herunter. Er macht noch einige weitere Arm Bewegungen, bevor meine Freundin verständnisvoll nickt und sich verabschiedet. Anschließend dreht sie sich um und macht sich auf den Weg zu uns, als Ken ihr nochmals etwas hinter her zu rufen scheint.

Endlich geht die Autotür auf und Julia lässt sich mit zufriedenem Lächeln in den Sitz fallen. "Und? Was hat er gesagt?" platzt es sofort aufgeregt aus mir heraus. Chris muss kichern. "Du hättest die mal sehen sollen. Lou hing förmlich schon an der Scheibe vorne." klärt er lachend seine Freundin auf.

Julia dreht sich zu mir um. "Naa Lust deinen Matt auf zu suchen?" fragt sie sarkastisch. Wie ein kleines Kind klatsche ich in die Hände und falle ihr, so weit dies im Auto möglich ist, um den Hals. "Ich fasse es nicht. Du hast wirklich geschafft, heraus zu finden wo er ist." "Natürlich habe ich das. Ich hab es dir doch versprochen." antwortet Julia selbstverständlich.

Chris startet den Motor und folgt den Anweisungen seiner Geliebten. "Ken ist wirklich nett." erzählt diese mir. "Das habe ich nicht anders erwartet." antworte ich. "Als er die Haustür geöffnet hatte, sprach er natürlich erstmal auf holländisch und ich hatte ihn angeguckt wie ein dummes Schaf." erklärt Julia lachend.

"Nunja ich hatte dann einfach mal planlos damit angefangen ihm zu erklären, dass wir seinen Bruder suchen und er nicht zuhause sei." Aufmerksam zuhörend nicke ich. "Er wollte mir zu aller erst nicht sagen wo er sei, aber ich habe meinen bettelnden Hundeblick aufgelegt und ihn mehrfach um Hilfe gebeten. Und als ich ihm dann noch sagte das meine beste Freundin unsterblich in ihn verliebt sei..."

"Das hast du nicht getan." unterbreche ich sie erschrocken. Sie sieht mich entrüstetend an. "Doch, klar. Denkst du der hätte mit sonst gesagt wo Matt ist?" fragt sie rethorisch nach. Ich gebe auf gegen sie an zu kämpfen. Das Geschehene kann sowieso nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Damit verfolge ich schweigend die Anweisungen, die Julia Chris gibt, damit dieser den Weg zu Matt findet.

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Guten Abend 👋

Es kam nun schon einige Zeit kein Kapitel mehr, weil ich kaum noch Zeit dafür finde. 😞

Dafür finde ich jedoch, das mir das Kapitel relativ gelungen ist. Was ist eure Meinung? Und wie wird es weiter gehen? 😕😊

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und später eine entspannte Nacht.😘🌃
~lissi

Junge Liebe ganz groß! ❤ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt