Kapitel 28

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Nur wenige Minuten später taucht Matt wieder auf. Er nimmt mich am Arm, zieht mich vom Barhocker und bringt mich sicher zum Ausgang der Discothek.

Vor der Tür stehen noch immer die selben Security Männer. Schwankend bleibe ich vor dem einen Typen, der uns vorhin den Stempel auf die Hand gedrückt hatte, stehen. Er schenkt mir seine Aufmerksamkeit und ein leichtes Grinsen entfährt seinem Gesicht.

"Na, hat es dir denn gefallen da drinne?" Er zeigt zurück ins Innere des Gebäudes. Ich nicke ihm als antworte eifrig. "Joa, auf jede Fall. Wah ne schöner Abend." fange ich an. Mittlerweile merke ich die starke Wirkung des eindeutig zu viel getrunken Alkohols.

Der Security Typ lacht. "Auf jeden Fall hast du tief ins Glas geguckt." "Dat hab ich wol. Aber in meim Alder..." Matt kommt mir wieder dazwischen. "Komm, es ist besser wenn du nun schleunigst ins Hotel kommst." Er nimmt mich wieder am Arm und zieht mich davon. Ich kann gerade noch zum Abschied den Türstehern freundlich zu winken.

Nachdem Matt mich wieder los lässt, verschnellert er sein Tempo steigend. Nur mit großer Mühe kann ich ihm folgen. Die Gegend um mich herum ist verschwommen, teilweise sehe ich sogar doppelt. Es war eindeutig ein Fehler sich so dem Alkohol zu widmen.

Mein Kopf pocht als würde jemand mit einem Hammer dagegen hämmern. Die Schmerzen sind unerträglich.

Noch immer schwanke ich hinter Matt her. Mensch, kann der nicht mal langsamer laufen. Ich bin schon vollkommen aus der Puste. Ich werde es auf gar keinen Fall in diesem Tempo bis zum Hotel schaffen.

Unkontrolliert schwanke ich von einem Bordsteinende zum anderen. Im letzten Moment sehe ich noch eine Laterne vor mir, doch es ist zu spät um zu reagieren. Mit meinem vollen Tempo renne ich gegen diese Laterne.

Mein Kopf knallt mit Wucht gegen den Stahl und ich merke wie mir kurze Zeit schwarz vor Augen wird.

Nur wenige Sekunden später kann ich wieder sehen. Ich spüre einen harten und nassen Boden unter mir. Scheinbar bin ich hin gefallen.

Durch den Aufprall wird Matt, der schon mehrere Meter weiter gelaufen war, auf mich aufmerksam. Als er mich auf dem Boden liegen sieht, kommt er sofort zu mir gejoggt. Er kniet sich neben mich. "Alles in Ordnung bei dir?" Ich gebe keine Antwort darauf.

Es fährt ein weiterer unheimlicher Schmerz durch meinen Kopf. Ich verziehe mein Gesicht und fühle vorsichtig an meiner Stirn, an der ich diesen Schmerz fühle.

Als ich meine Finger wieder weg nehme, sehe ich Blut an ihnen. Ich habe eine Wunde. Aus meiner Kehle entfährt ein verspätetes "Aua." Um Matt's Lippen zuckt es. Man merkt ihm an, dass er ein Kichern unterdrücken muss.

Hilfsbereit stützt er mich und zieht mich zurück auf meine Beine. Ich streiche mir den Schmutz von dem Kleid und sehe ihn unschuldig an. "Können wir bitte etwas langsamer laufen?" frage ich ihn. "Na klar."

So laufen wir langsam weiter, nur dieses mal legt Matt seinen Arm um meine Taille und führt mich durch die Straßen bis zum Hotel zurück.

Gemeinsam bewältigen wir die Treppen hoch zum Eingang des Hotels. Wir schreiten durch den menschenleeren Eingangsbereich und versuchen uns an der nächsten Treppe hinauf in den Obergeschoss.

Vor unserer Zimmertür krame ich den Schlüssel aus meiner Tasche und schließe uns auf.

Im Zimmer lasse ich mich erst einmal erschöpft auf der Bettkante nieder. Matt sieht sich im Zimmer um. "Eine schöne Aussicht habt ihr." "Mhm." antworte ich ihm. "Hey, nicht einschlafen." lacht Matt.

"Willst du dich nicht Bett fertig machen? Ich bleibe auch solange noch hier. Nicht das du umkippst und wer weiß wie lange hier bewusstlos liegen bleibst." sagt er. Ich versuche auf zu stehen, falle jedoch sofort wieder zurück aufs Bett.

Matt kommt zu mir hebt mich vom Bett und stellt mich auf meine trottelligen Füße. Anschließend führt er mich ins Badezimmer und holt mir noch meinen Schlafanzug. Dann verlässt er wieder das Bad.

Ich sehe einige Zeit in den Spiegel. Ich will mich gar nicht umziehen, das Kleid ist zu hübsch. Trotzdem führt kein Weg daran vorbei es aus zu ziehen. Nachdem ich mich umgezogen habe, nehme ich mir meine Zahnbürste und Paste. Ich brauche mehrere Anläufe bis die Zahnpaste die Bürste trifft.

Nachdem nun auch meine Zähne wieder sauber geputzt sind, gehe ich noch einmal auf die Toilette. Während ich da so sitze übermahnt mich die Müdigkeit. Doch ich darf auf gar keinen Fall auf dem Klo einschlafen.

Als ich aus dem Bad torkel, sitzt Matt auf dem Bett und sieht sich noch immer um. "Eure Koffer sind gepackt. Lebt ihr direkt aus denen oder reist ihr schon bald wieder ab?" Seufzend antworte ich ihm. "Wihr reisen schoon morchen, nein isch korrigiere misch, heute wieder ab." Matt sieht mich enttäuscht an. "Das ist aber schade."

Ich setze mich zu ihm auf's Bett. Er betrachtet mich eingehend. "Du siehst jetzt ganz anders aus. Irgendwie jünger." Er grinst mich an. "Ha ha ha." gebe ich sarkastisch zurück. Er streicht mir liebevoll durch mein Haar. Dann entdeckt er den Bluterguss auf meiner Schulter.

Entsetzt fragt er mich: "Was hast du da gemacht?" Mir brechen die Tränen aus. "Isch kann es nischt vergessen." Matt zieht mich tröstend in seine Arme, was mich noch mehr zum weinen bringt. "Das ist der Gruhnd, weschalb ich übarhaupd so vieel getrunken hab. Isch hab es nischt mehr ausgehalden." Während ich alles aus mir heraus lasse, sagt Matt kein einziges Wort. Stattdessen gibt er mir die Wärme die ich nun am meisten brauche.

"Isch will doch gahr nischt so gemein zu Chris sein. Aber isch kann nischt einfach so verghessen was er mir angethan had. Wie er misch hier mit alleer Gewalt ufs Bett gedrühckt hat. Wie er mir shagte er würde misch lieben. Wie er misch wirhklich schon gezwungen hat ihn zu küsschen. Wie er misch von mal zu mal ausgezogen had. Ich habe das nie von ihm gedascht. Wieso hat er das gemacht? Er wahr doch mein aller bester Freund! Isch kenne ihn schon men Leben lang." bricht es aus mir heraus.

"Das ist also der Grund für das alles, für dein Verhalten." stellt Matt fest. Er seufzt. "Ich weiß, vorhin meinte ich man könnte alles wieder vergessen, aber nun verstehe ich dass du das nicht kannst. Das ist sicherlich ein traumatisches Erlebnis. Es tut mir von Herzen leid für dich."

So langsam beruhige ich mich wieder. "Danke." "Wofür?" fragt Matt. Ich sehe ihn an. "Für alles. Dafür das du misch tröstest, dafür das du misch hier her gebracht hasd und veralleending für den whunderschönen Abend." Er lächelt mich an. "Na komm, du bist erschöpft. Es ist besser wenn du nun schläfst." Er drückt mich sachte auf die Matratze und deckt mich zu.

Als er sich umdreht um zu gehen, halte ich ihn am Arm zurück. Ich sehe ihn mit bittenden Blick an. "Kannst du bidde bleben bis ich eingeschlafen bin?" Er sieht erst verdutzt drein, setzt dich jedoch trotzdem zurück auf die Bettkante. Beruhigt schließe ich meine Augen und es kehrt Ruhe ein.

Bevor ich jedoch wirklich einschlafe, öffne ich noch einmal meine Augen und sehe zu Matt. "Danke, dass es dich gibt." flüster ich ihm zu. Dann schließe ich wieder meine Augen und falle in einen tiefen Schlaf.

Einige Zeit später steht Matt auf, durchquert das Zimmer und tritt hinaus in den Flur. Zu Schluss wirft er noch einen letzten flüchtigen Blick auf das schlafende Mädchen und zieht die Tür hinter sich ins automatische Schloss.

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Guten Tag 💘

Bitte wundert euch nicht über die zahlreichen Rechtschreibfehler! Diese sind aus reiner Absicht entstanden! Ich wollte damit die Wirkung des Alkohols auf Louisa simbulieren 😂😂😂

Ich muss euch leider enttäuschen, Matt wird nun wieder in einigen Kapiteln nicht dabei sein. Natürlich spielt er noch eine wichtige Rolle, jedoch braucht es eben seine Zeit bis Louisa und er sich näher kennen lernen 😉

Damit wünsche ich euch noch einen schönen Tag 💞
~lissi

Junge Liebe ganz groß! ❤ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt