Kapitel 31

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Erst nach einer gefühlten Ewigkeit, gehen meinen Eltern die Fragen aus und ich kann endlich nach oben in mein Zimmer verschwinden.

Mühselig schleppe ich meinen schweren Koffer die Treppe nach oben. In meinem Zimmer lasse ich ihn auf den Boden fallen. Anschließend mache ich mich daran ihn aus zu packen.

Ich nehme einen ganzen Haufen an Schmutzwäsche heraus und schmeiße diesen in den Wäschekorb. Meine Bad Untensilien bringe ich ebenfalls zurück an ihren Platz.

In meinem Kopf spielt sich immer wieder die Szene, in der Chris mich im Regen stehen ließ, von neu ab. Um so öfter, desto wütender werde ich. Wie konnte er mich verdammt nochmal einfach so alleine da stehen lassen? Und wieso kann er nicht verstehen das ich ihn nicht mehr sehen will, ich von ihm Abstand brauche?

Mein Kopf schmerzt fürchterlich. Das alles ist zu viel auf einmal. Der Streit im Zug und Chris sein Abgang, noch dazu trägt der Alkohol von gestern bei. Wütend schnappe ich mir die noch frische Unterwäsche und verstaue diese in meiner Schublade.

Als nächstes greife ich nach den Jeans Hosen. Auf einmal geben meine Beine unter mir nach und ich stürze zu Boden. Schließlich kann ich mich nicht mehr zurück halten. Zusammen gekrümmt, auf dem Boden sitzend, fange ich hemmungslos an zu heulen.

Es ist viel zu viel an diesem Wochenende passiert. Mein Kopf kann nichts von alledem verarbeiten. Als glückliches und unbeschwertes Mädchen war ich die Reise angetreten. Ich hatte mich riesig darauf gefreut Zeit mit Chris verbringen zu können.

Unser kurzer Urlaub fing so wunderschön an. Wir hatten wirklich einiges zu lachen. Dann gab es ganz plötzlich einen riesen Wendepunkt, der mein ganzes Leben veränderte.

Nach einiger Zeit beruhige ich mich wieder. Mit meinem Handrücken wische ich die letzten Tränen weg und nehme mir mein Handy. Ich habe einige ungelesene Nachrichten. Ich forste sie alle durch. Natürlich hatte auch Julia mir geschrieben. Ich öffne ihr Chat.

J: Julia L: Louisa

J: Hellou, bist du auf der Rückfahrt?

J: Wann kommst du an? 😀

J: Ich vermisse dich so. Komm schnell Heim. Ich muss alles wissen was passiert ist. 😪

J: Haallooo! Könntest du mal online kommen. Weißt du was, ich halte es nicht mehr ohne dich aus. Ich komme einfach um halb drei zu dir nach Hause. Egal ob du dann da bist oder nicht.

Beim Lesen der Nachrichten muss ich lachen. Das ist typisch meine Freundin.

L: Ich bin gut Zuhause angekommen und freue mich riesig darüber dich gleich wieder zu sehen. 😘

Kaum hat die Nachricht abgeschickt, höre ich wie es an der Haustür klingelt.

Wie eine Geisteskranke renne ich die Treppe herunter und reiße die Haustür fast aus ihren Angeln, als ich sie öffne.

Auf dem Gesicht meiner Freundin erscheint ein strahlendes Lächeln. Stürmisch schlinge ich meine Arme um ihren schmalen Körper.

Überrascht torkelt sie einige Schritte zurück und zieht mich dadurch mit. "Ich hab dich so unglaublich vermisst. Ey, das glaubst du nicht." flüstert sie mir ins Ohr.

Nachdem wir uns wieder voneinander lösen, ziehe ich sie am Arm mit mir nach oben in mein Zimmer.

Vertraut lässt sie sich auf mein Bett fallen. Ich lege mich neben sie. Mit gespanntem Blick sieht sie mich an. Verständnislos sehe ich zurück. "Was ist? Wieso siehst du mich so an?" frage ich sarkastisch.

Meine Freundin wird vor Aufregung ganz rot im Gesicht. Ich sehe ihr an, wie sie sich stark zurück nehmen muss, um mich nicht direkt an zu kreischen. "Hallo? Möchtest du mir mal erzählen von deinem Wochenende?"

Auch ich muss mich mittlerweile zurück nehmen, um nicht los zu lachen. Noch immer sehe ich Julia an, als wüsste ich nicht was sie meinte.

Da platzt meine Freundin vor Ungeduld. Sie richtet sich im Bett auf und sieht mich streng an. "Du erzählst mir sofort von deinen Erlebnissen, sonst...sonst." sie redet nicht mehr weiter.

Stattdessen fängt sie wild an mich zu kitzeln. Lauthals muss ich lachen. "Ich weiß immer noch nicht was du von mir hören willst." provoziere ich sie weiter. Da springt Julia ganz plötzlich auf mich und kitzelt mich unablässlig.

Schon nach kürzester Zeit geht mir die Luft aus und ich muss mich wieder strebend ergeben. "Ok Ok, ich gebe ja schon auf. Ich erzähle dir alles."

Zufrieden steigt Julia wieder von mir herunter. "Also los. Erzähl alles, bis ins kleinste Detail." Ich nicke.

Bevor ich anfange zu erzählen, nehme ich noch einige Luftzüge. Dann fange ich an, vom Anfang bis zum Ende des Wochenendes, zu erzählen.

Abermals erläutere ich die ganze Geschichte in jedem kleinsten Detail. Julia sieht mich erstaunt, man könnte auch geschockt sagen, an.

Als meine Geschichte zu Ende erzählt ist, entsteht eine Stille zwischen uns. Dann holt Julia tief Luft. "Wow...crazy." "Jaa, das stimmt." erwiedere ich stöhnend.

Tröstend nimmt sie mich in den Arm. "Das wird schon wieder zwischen dir und Chris. Es ist unglaublich was er dir angetan hat und du wirst es nie vergessen können, aber ihr habt eine gemeinsame Vergangenheit, die ihr ebenfalls niemals vergessen werdet. Vertrau mir, irgendwann werdet ihr euch wieder vertagen." spricht sie mir zu. "Ich hoffe du hast recht." gebe ich bei.

"Jetzt aber mal ein anderes Thema..." Julia macht mitten im Satz eine kleine Pause. Ihre Stimme hört sich zittrig an."Ich muss dir auch noch etwas beichten. Ich wollte es dir nicht am Telefon sagen, denn ich weiß nicht wie du darauf reagieren wirst."

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Huhu 😊

Was soll man nur ohne eine beste Freundin machen? 😜 Diese besonderen Menschen sind doch einfach IMMER da, wenn man sie braucht.

Was glaubt ihr was Julia beichten möchte? Und wie wird Lou darauf reagieren? 😕

Hab euch lieb💕 ~lissi

Junge Liebe ganz groß! ❤ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt