Kapitel 48

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Ich sehe ihm tief in die Augen, hoffend das er mich nun vielleicht doch erkennt. Aber natürlich nicht.

Ich sehe schüchtern zu Boden. "Matt, ich bin kein normales Fangirl." kläre ich ihn seufzend auf. Als ich wieder meinen Kopf hebe, um ihm ins Gesicht zu sehen, sehe ich nichts als Leere in seinen Augen. Er weiß noch immer nicht wer ich bin. Der Schmerz darüber treibt mir bereits Tränen in die Augen. Wie kann er nur.

Seine Augenbrauen ziehen sich verwirrt zusammen, als er bemerkt das mir Tränen in den Augen liegen. "Wir kennen uns. Persönlich." schluchze ich auf. Ich kann mich nicht mehr zurück halten. Zu peinlich wie es mir ist, doch fange ich vor ihm an zu heulen.

Matt scheint vollkommen überfordert zu sein. Er hat neben sich ein Mädchen sitzen, das er nicht zu erkennen scheint, sie aber ihm erklärt, das er sie kennt und dann in Tränen ausbricht.

Nachdem ich mich etwas beruhige, versuche ich ihn mehr auf die Spur zu bringen. "Wir hatten uns in Köln getroffen. In der Disco. An der Bar. Wir hatten in der Nacht gemeinsam auf der Bühne gestanden und gesungen. Zu Schluss brachtest du mich, weil ich so sehr betrunken war, zurück zum Hotel. Du hast sogar gewartet bis ich einschlief, weil ich dich bei mir haben wollte." Bei der Erinnerung muss ich lächeln. Wie süß er doch war.

Ich wende meinen Kopf, den ich während ich erzählte enttäuscht weg gedreht hatte, zurück zu Matt. Dieser hatte vor Schreck seine Hände vor den Mund geschlagen. Seine Augen sind vor Schreck weit geöffnet. Weiß er es nun endlich? Erkennt er mich?

Aus dem Konzept gebracht schüttelt er ungläubig seinen Kopf. Man sieht ihm an, das er es kaum glauben kann. Erst nach einer Weile scheint er seine Stimme wieder zu finden. "Es...Ich.." fängt er stotternd an. "Tut mir leid. Ich weiß gerade selbst nicht wo mir mein Kopf steht." Er macht eine kleine Pause. "Ich kann nicht glauben, das ich dich nicht erkannt habe."

"Ist nicht so schlimm." lüge ich. Doch in meinem Inneren bildet sich eine ungewohnte Leere. Er tut so als sei er der einzige Mensch auf Erden, der nicht weiß wo ihm der Kopf steht. Als ob dies eine Ausrede sein könne. Wiederum, gibt es denn überhaupt eine 'richtige' Antwort, eine die mich zufrieden gestellt hätte? Nein, ich denke nicht.

Betreten sehen wir beide zur Wand. Niemand weiß was zu sagen ist. Erst nach einer Weile bricht Matt die beschämte Stille zwischen uns. "Warum...Warum bist du eigentlich her gekommen?" Abermals verletzen mich seine Worte. Will oder kann er es nicht verstehen? Liegt es nicht vor den Augen das ich ihn wieder sehen wollte?

"Ich wollte dich sehen. Wollte dir sagen, wie schön ich den Abend mit dir fand." Ich mache eine kurze Pause und warte vergeblich auf eine Reaktion seinerseits. Als diese nicht kommt, reicht es mir. Mit ihm konnte ich nun wohl komplett abschließen. Nie hätte ich gedacht, das er so emotinonslos sein könne.

Ruckartig stehe ich von dem Sofa auf und gehe meinen Weg zur Tür. "Nunja, jetzt hab ich gesagt, was ich sagen wollte. Leb' wohl!" verabschiede ich mich kühl. Er solle ruhig spüren wie enttäuscht ich von ihm bin. Doch da habe ich die Rechnung ohne Matt gemacht. In windeseile steht er vor mir und versperrt mir den Weg zum Ausgang.

"Warte." Seine Augen leuchten im schwachen Licht flehend. Er atmet einmal tief ein. "Es tut mir wirklich leid. Alles. Ich hatte einfach keine Ahnung... Nach diesem Abend hatte ich nicht erwartet dich wiederzusehen. So hatte ich, als du vor mir standst, nicht die Einblendung du könntest es sein." Ich sehe ihn mit schief gelegenen Blick an. Nun kann er sich seine Entschuldigung sonst wohin stecken. Ich jedenfalls will nur noch in mein Bett und allein sein können.

"Kann ich jetzt gehen?" frage ich minder kühl. Doch er ignoriert hartnäckig meine Frage. "Es schüttet draußen wie aus Eimern. Du würdest dich erkälten, wenn du mit dem Fahrrad fährst." Seine Sätze mildern ein wenig mein enttäuscht sein. "Dann schlag was anderes vor." antworte ich ihm.

Er sieht kurz nach draußen. "Also entweder, wenn du unbedingt von mir weg willst, was ich nach meiner Reaktion eben verstehen würde, könnte ich dir ein Taxi rufen oder..." er zögert kurz. "Du schläfst bei mir." beendet er seinen Satz. Mir bleibt die Spucke weg. Er bietet mir an bei ihm zu übernachten? Eigentlich würde mich das auf höchste erfreuen, doch jetzt möchte ich allein sein.

Ich will ihm gerade antworten, als er zärtlich über meinen Arm streicht. "Wenn du hier bleibst, könnten wir vielleicht noch ein paar Missverständnisse klären und uns aussprechen. Ich möchte nicht, das du auf mich sauer bist." Den letzten Satz flüstert er leise zu Boden gerichtet, wie ein kleines sich schämendes Kind.

Seine zärtliche und plötzlich doch wieder so liebenswerte Art stimmt mich schließlich wieder um. "Okay, ich bleibe über Nacht." Auf Matt's Gesicht erscheint ein erleichtertes Lächeln. "Bedeutet, du gibst mir noch eine Chance?" Wie süß er nach fragt. "Ja mann. Aber mach so etwas nie wieder." ermahne ich ihn mit einem Grinsen im Gesicht. Er nickt wild mit dem Kopf, wodurch seine Haare einen Freudentanz machen.

Was hätte ich bei diesen so wunderschönen Augen machen sollen? Ich bin ihm vollkommen entfallen. Niemals werde ich seinem Charme widerstehen können!
So stürze ich mich nun also in eine wilde Nacht, im Hause des Löwen...

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Naa ihr,

Nun ging es ja doch ganz schnell. Plötzlich steht schon eine gemeinsame Nacht bevor.😏
Wie diese wohl ablaufen wird?

Ihr könnt gespannt auf das nächste Kapitel sein.😉😊

~lissi

Junge Liebe ganz groß! ❤ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt