Kapitel 39

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Langsam öffne ich meine müden Augen. Die grelle Mittagssonne scheint mir ins Gesicht. Stöhnend setze ich mich wieder ein Stück auf und recke mich. Ich muss nun wohl schon eine Weile geschlafen haben.

Ich sehe nach vorne. Chris sitzt schweigend auf dem Fahrersitz und beobachtet die Straße. Julia sitzt daneben und kaut auf Gummibärchen herum. Ich lehne mich entspannt wieder zurück und schaue mir die Gegend genauer an.

Uns umgeben weite und gerade Flächen von Wiesen, saftig grün in der warmen Sonne schimmernd. Am Horizont erkennt man die Umrisse einer großen Stadt. Welche das wohl sein wird?

Mit aufheulendem Motor überholt uns ein schicker Sportwagen. So ein Angeber. Doch was war das? Hatte ich das gerade richtig gesehen, dass dessen Kennzeichen ein gelbes war? Das müsste ja bedeuten, dass wir nicht mehr innerhalb Deutschlands sind.

Interessiert suche ich nach einem Ortsschild. Wo in Gottes Namen sind wir? Erst nach einigen weiteren Metern, entdecke ich ein näher kommenderes Schild.

Sobald es für mich lesbar wird, lese ich alle darauf stehenden Orte durch, auf der Suche eines mir bekannten Ortes. Auf einmal stoppe ich an einem Namen: Amsterdam.

Ungläubig starre ich noch weitere Sekunden das Schild an, bis wir schließlich daran vorbei fuhren. "Das kann doch nicht wahr sein." flüster ich vor mir her, wie zu mir selbst. "Amsterdam. Niederlande." sage ich nochmals mit gedämpfter Stimme, bevor ich es überhaupt langsam zu realisieren beginne.

"Niederlande." rufe ich lautstark und plötzlich voller Euphorie aus. Julia und Chris sehen sich, beinahe erschrocken, zu mir um. Dann erscheint ein freudiges Lächeln auf den Lippen meiner Freundin. "Ich sagte doch, du würdest dich später noch darüber freuen, nicht zuhause geblieben zu sein." erinnert Julia mich.

Noch immer leicht ungläubig lehne ich mich wieder zurück in den Sitz. "Es dauert in etwa noch eine halbe Stunde bis Amsterdam. Ab da dann nochmals 20 Minuten bis zu unserem Urlaubshaus." erklärt uns Chris.

"Und in welchem Ort steht unser Urlaubshaus?" frage ich interessiert nach. "Das wirst du dann sehen." antwortet mir Julia mit einem triumphierenden Grinsen. Genervt verschränke ich meine Arme. Schon wieder bleibe ich im Ungewissen. Doch lange schmolle ich nicht, schließlich gibt es nun viel von diesem mir noch unbekannten Land zu entdecken.

Eine knappe Stunde später...
An unserem Ziel angekommen, stehen wir vor unserem Urlaubshaus und betrachten es eingehend. Vor uns erhebt sich ein kleines, altes Fachwerkhaus mit einem einladenden Vorgarten.

"Und, wie sieht's aus? Wollen wir rein gehen?" fragt Chris sarkastisch. Julia und ich nicken zur Antwort. An der Haustür zückt Chris den Schlüssel aus seiner Hosentasche und hält ihn uns Mädels vor die Nase. "Ladies First." entgegnet er gentlemanlike.

Julia nimmt ihm den Schlüssel aus der Hand und schließt gespannt die Tür auf. Als die Tür offen ist, sieht sie nochmals prüfend durch die Runde und tritt ein.

Vor uns liegt ein langer, dunkel gehaltener Flur, von dem aus einige Türen zu weiteren Zimmern führen. Hinter der erst gelegenen Tür erwartet uns ein kleines Zimmer mit einem Einzelbett und einer kleinen Kommode. Dies wird dann wohl mein Reich für diese Woche sein.

Hinter den nächsten Türen, befinden sich Badezimmer, ein Schlafzimmer mit Ehebett und anschließend eine kleine Küche. Der letzte Raum, den wir betreten, bildet das Ess- und Wohnzimmer.

Eingerichtet mit einem rustikalen Holztisch, mitsamt passender Stühle, einer bequem aussehenden Couch und einem coolen Lesesessel, wovor ein Tisch mit einem Fernseher steht.

Nach der ersten Hausbesichtigung, holen wir alle Koffer und Taschen aus dem Auto und richten unsere Zimmer ein. Als endlich all meine Klamotten in der Kommode und Kleinigkeiten auf dem Nachttisch eingeordnet sind, öffne ich erschöpft das kleine Fenster in meinem Zimmer.

Ich lehne mich so weit es geht aus dem Fenster nach draußen und atme genießerisches die frische Luft ein. Während ich träumerisch meinen Blick über die nur noch wenig entfernten Dünen schweifen lasse, wandern meine Gedanken an vorhin.

Ich hatte wieder einmal aus dem Autofenster gesehen, als ich das Ortsschild nach Haarlem entdeckte. Ich hatte mir auf Anhieb gedacht, dass dies unser Urlaubziel werden würde und bin wie ein wild gewordener Hase im Auto herum gehüpft. Hatte von hinten meine besten Freundin geknuddelt und auf gequickt wie ein junges Ferkel.

Bei dem Gedanken schmunzel ich. Ich musste wie eine Verrückte aus gesehen haben. Okay, ich gebe ja zu, ich sehe nicht nur wie eine aus, ich bin wirklich verrückt.

Auf einmal klopft es an meiner Zimmertür. "Herein." rufe ich und die Tür wird geöffnet. Hinter dem Türrahmen schiebt sich ein schmaler, mit braunen Locken verzierter Kopf hinein. Julia lächelt von einem Ohr bis zum anderen, was mich zu einem herzlich Lachen bringt.

"Ja, Madame. Was wollen Sie?" frage ich gespielt förmlich. Meine Freundin steigt sofort in den kleinen Spaß mit ein. "Ich wollte das gnädige Fräulein fragen, ob diese uns zum Strand begleiten wolle?" "Aber sehr gerne doch, Madame." erwiedere ich, bevor ich mich bei meiner Freundin unterharcke und wir gemeinsam nach draußen stolzieren.

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Naa ihr, 😄

Die drei sind in Haarlem angekommen 😜😁

Ward ihr auch schonmal in der Niederlande?

Falls nicht, kann ich es euch auf jeden Fall empfehlen. Ich war nun schon drei mal in diesem wunderschönen Land und bin immer wieder von Neuem begeistert! 😍😍😍😳😉

Eure Holland begeisterte ~lissi😅

Junge Liebe ganz groß! ❤ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt