Kapitel 40

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Am nächsten Morgen kommt Julia schreiend ins Zimmer gestürzt. "Aufstehen! Ein neuer Tag ist angebrochen und wir haben viel vor."
Mit diesen Worten reißt sie die vor dem Fenster hängenden Gardinen zur Seite.

Gequält brumme ich und und ziehe mir die Bettdecke über das Gesicht, um in Ruhe gelassen zu werden. Ohne jeglichem Erfolg! Bester Laune zieht meine Freundin mir die Decke weg. "Ich sagte aufstehen." wiederholt sie energisch.

Anschließend verlässt sie mitsamt meiner Decke das Zimmer. Meckernd schwinge ich meine Beine aus dem Bett und stehe endlich auf. Während ich mir Klamotten heraus suche und diese anziehe, kommen mir Erinnerung von des gestrigen abends in den Kopf.

Wir waren zum nicht weit entfernten Strand gefahren und sind dort in dem fein kornigen Strand spazieren gegangen. Die unruhigen Wellen klatschten alle male mit voller Geschwindigkeit gegen die Bucht, um sich anschließend mit gedrosseltem Tempo über den Sand zu verbreiten, bis das kühle Wasser um unsere nackten Füße strich.

Es war ein herrliches Gefühl. Irgendwie war es ein Gefühl von... Freiheit. Unbeschwert und ohne jeglicher Sorge die Augen zu schließen und das Wasser um seine Beine tanzen zu lassen.

Als ich fertig umgezogen mein Zimmer verlasse, suche ich vergeblich nach den anderen beiden. Dann ertönt plötzlich von draußen ein hupen. Interessiert sehe ich aus dem Fenster. Vor dem Haus steht das Auto mit Chris und Julia drinnen sitzend. Sie winken mir stürmisch zu. Hätten die mir nicht mal sagen können, dass die draußen auf mich warten würden?

Schnellen Schrittes verlasse ich das Haus und steige zu den beiden in den Wagen. "Endlich mal." entgegnet Chris. Doch bevor ich mich verteidigen kann, schmeißt mir Julia eine Brötchentüte zu. Mit einem warmen Lächeln erklärt sie mir, dass es mein Frühstück sei. "Wir fahren jetzt eine kleine Weile nochmal zu unserem Ziel. Da dachte ich mir, um keine Zeit zu verlieren, bereite ich dir ein Brötchen vor."

Mit dem Käsebrötchen im Mund nicke ich zustimmend. "Wo geht's denn hin?" frage ich mit vollem Mund. Wieder einmal erscheint auf Julias Gesicht ein schräges Grinsen, was mir verrät, dass sie mir die Antwort nicht sagen würde.

Die Fahrt dauert einige Minuten, mitten im Herzen Haarlems. Aus dem Fenster betrachte ich all diese kleinen süßen Fachwerkhäuserchen der Altstadt. Neben dieser holprigen Straße, auf der wir fahren, verläuft eine Gracht. Mit einem begeisterten Lächeln denke ich mir typisch Holland.

Irgendwann ertönt aus Julia's Handy die mechanische Stimme "Sie haben Ihr Ziel erreicht." Gespannt sehe ich mich um, entdecke jedoch nur sämtliche Häuser und Wohnungen. Chris parkt vor einer, über die Gracht führende, Brücke.

"Was wollen wir hier?" Ich versuche nicht einmal meine Enttäuschung unbemerkt zu lassen. Ich hatte vermutet, dass wir in die Stadt oder zu irgendeiner Veranstaltung gefahren wären. Aber hier? Mitten im nirgendwo?

Chris und Julia sehen sich überglücklich in die Augen, bevor sie sich zu mir wenden. "Das, meine liebste Lou, ist die größte Überraschung dieses Urlaubs für dich." verkündet meine Freundin mir. Ich sehe sie irritiert an. "Mich wundert es schon fast, dass du es nicht erkennst." Mit dem Kopf zeigt sie in Richtung eines lang gezogenen Backstein Gebäudes.

Beim näheren betrachten, sehe ich zwei Haustüren, müssten also zwei Wohnungen darin sein. Irgendwie kommt mir dieses Haus bekannt vor, doch woher?

Immer noch nicht im Klaren darüber, was wir hier wollen, sehe ich zwischen dem Haus und Julia hin und her. Diese verdreht die Augen. "In diesem Haus dort" sie zeigt ein weiteres mal theatralisch darauf, "wohnt dein heiß geliebter Matt!" ruft sie nun voller Begeisterung aus.

Für einen Moment schnürt sich meine Kehle zu. Ich bekomme kaum noch Luft, weshalb ich beinah panisch danach ringe. Mein Herz schlägt so schnell und fest, wie ich es bisher noch nie erlebt habe. Nicht einmal als ich ihn vor einigen Wochen zuletzt gesehen hatte.

Meine Augen weit aufgerissen sehe ich unentwegt das vor uns stehende Haus an. Kann das wirklich real sein?

Nach mehreren Minuten, in denen ich erstmal wieder zur Beruhigung kommen musste, bin ich wieder in der Lage zu sprechen. "Und jetzt? Was habt ihr vor?" frage ich leicht unsicher. Eigentlich kenne ich bereits die Antwort. Doch warum auch immer scheue ich mich davor an diesem Haus zu klingeln und ihm wieder in die Augen zu sehen.

Mensch, ich war das letzte mal so unglaublich betrunken. Ich selbst kann mich kaum an die Geschehnisse dieses abends erinnern. Doch er, er wird sich erinnern können.

Neben mir geht die Autotür auf und Julia hält mir eine Hand hin. Ich hatte gar nicht bemerkt, das sie ausgestiegen war. Zögerlich nehme ich ihre Hand an und lasse mich aus dem Auto ziehen.

Ein Schritt nach dem anderen gehen wir auf das Haus zu. Unsere Hände umfassen sich noch immer. Keine einzige Millisekunde möchte ich diese loslassen. Wenige Meter vor der Tür, bemerke ich erst wie zittrig meine Hände und Beine sind und ich vollkommen ins schwitzen gerate.

An der Haustür angekommen sieht mir Julia in meine angstvollen Augen. "Bereit?" fragt sie, entschlossen auf diesen Knopf neben der Tür zu drücken. Verunsichert beiße ich auf meiner Lippe herum. "Ich weiß nicht." antworte ich mit flehenden Blick.

"Dann ist gut, dass ich es weiß." widersetzt Julia sich meinem Blick und drückt auf die Klingel.

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Hallo ihr Süßen 😘

Yeahhhh ich habe die schriftlichen Prüfungen in der Schule geschafft!😄🎉 Das bedeutet das ich demnächst mehr Zeit finden werde die Kapitel zu schreiben und sie zu updaten!😊

Davon abgesehen, wie findet ihr das Kapitel? Seid ihr gespannt darauf wie es weiter geht?😉😜

~Lissi

Junge Liebe ganz groß! ❤ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt