Kapitel 45

169 14 17
                                    

Direkt neben uns steht eine kleine Gruppe, bestehend aus vier Mädchen und einem Jungen alle in etwa eines Alters, die sich ihr eigenes 'Lager' auf bauen.

Ich kann meinen Augen kaum glauben. Damit das ich meine Augen öffnete bestätigte sich mein Verdacht. Der einzelne Junge zwischen den Frauen ist niemand anderes als...Matt.

Wie um Himmels Willen kann es möglich sein, das er ausgerechnet jetzt, wo wir nun gerade am Strand sind, zum selben Ort kommt? Und dann legt der sich auch noch neben uns? In meinem Kopf wirbeln wieder einmal 1000te von Fragen herum. Ist das Schicksal, das mir das passieren musste? Er hätte sich doch genauso gut wo anders hin legen können.

Ich verheiße es kein bisschen gut, das er nun in meiner Nähe ist. Ich weiß, eigentlich sollte ich froh darüber sein, schließlich war ich die Jenige die unbedingt wieder Kontakt zu ihm aufnehmen wollte und sich wünschte das er mich wieder erkennt. Nun würde es perfekt sein ihn nochmals darauf an zu sprechen.

Doch heute sollte mein freier Tag sein. Ich wollte von dem Gedanken an den gestrigen Tag los kommen und vielleicht sogar versuchen mich daran zu gewöhnen das er mich nicht erkennt und ich aufgeben könne. Ich werde keine andere Wahl haben, als ihn heute ein Weiteres mal an zu sprechen und wieder diese Schmerzen zu fühlen, wenn er mich nicht erkennt.

"Lou, alles okay? Du bist ganz blass im Gesicht." Mit den Worten reißt Julia mich aus meinen Gedanken. Sprachlos sehe ich sie an, was ihr wohl ein wenig Sorgen bereitet. "Lou?" fragt sie noch einmal unsicher nach. Diesmal finde ich meine Stimme wieder. "Mir geht's gut." "Sicher?" fragt sie abermals. Ich nicke uns sehe anschließend rüber zu Matt, der sich mittlerweile auf die Decke gelegt hatte.

Julia folgt meinem Blick und versteht sofort. "Spinne ich etwa gerade?" flüstert sie mir zu. Ich nicke stumm. "Ey, das ist doch die perfekte Möglichkeit für dich ihn anzusprechen." entschließt sie beinahe aufgeregt. Ich seufze resigniert. Ab jetzt wird sie mir den ganzen Tag auf die Nerven gehen.

Irgendwann werde ich ihr in die Augen sagen müssen, das ich keinerlei Hoffnung mehr auf eine Zukunft mit Matt habe. Ich werde in ihr enttäuschtes Gesicht sehen müssen. Sie wäre verletzt. Bei dem Gedanken kommt mir trotz der Wärme von der Sonne eine Gänsehaut.

Neben uns springen die Mädchen und Matt auf. Lässig und durchaus bewusst über seine Ausstrahlung zieht Matt langsam sein Shirt über den Kopf und wirft es mit einer lockeren Bewegung auf die Decke. Zum Vorschein kommt ein strahlend muskulöser Oberkörper. Er sagt etwas in Niederländisch zu seinen Freundinnen und sie rennen alle davon in Richtung des Meers.

Sehnsüchtig sehe ich ihnen nach. Wenn er mich doch bloß wieder erkennen würde.

Es dauert einige Zeit, in der ich mich wieder entspannt zurück lehnen kann, bis die Gruppe zurück kommt.

Sie trocknen sich ab und legen sich in den wärmenden Sand. Man spürt die gute Laune zwischen den Frauen und Matt. Sie alle lachen viel und fangen immer wieder mit witzigen Aktionen an.

Irgendwann äußert Matt etwas, was die Mädchen beinahe verrückt macht. Sie kreischen laut auf und nicken wild mit den Köpfen. Matt lacht herzlich auf, was mich in den Wahnsinn treibt. Die mega süßen Lachfalten in seinem Gesicht lassen mein Herz bis zum Anschlag höher schlagen.

Matt steht alleine auf und entfernt sich von uns. Anschließend verschwindet er in einem Holzhaus.

Nachdem ich mich wieder der Sonne zu wende, unterbricht Chris die langanhaltende Stille. "Habt ihr Lust auf ein Eis? Ich glaube in dem Holzhaus gibt es welches, ich kann euch eins holen." bietet er freundlich an.

Julia grinst schälmisch. "Nein nein. Du, Chris, holst nicht das Eis. Lou holt es. Das würde perfekt dazu passen, das erst eben gerade Matt zum selben Ort ging." Sie sieht mich bedachtend an. "Habe ich eine andere Wahl?" frage ich zögerlich. Die beiden verneinen hart näckig.

Schweren Herzens mache ich mich auf den Weg zu der Hütte. Im Inneren sehe ich mich erstmals um. Viel ist nicht zu sehen, gerade mal einen Billard Tisch, Toiletten und eine große Bar an der alles Mögliche verkauft wird. Davor eine kleine Menschenschlange, in dessen Matt an steht.

Unauffällig stelle ich mich hinter ihn. Aufgeregt suche ich nach Sätzen, mit denen ich seine Aufmerksamkeit erregen könnte. In meinem Kopf rumort es. Genauso wie am Vortag fangen meine Hände an zu schwitzen und zu zittern. Mein Atem geht unregelmäßig. Meine Konzentration ist so gut wie am Ende. Ich kann keinen klaren Gedanken in seiner Nähe fassen.

Ehe ich mich versehe ist die eben noch da gewesene Menschenschlange verschwunden und er ist an der Reihe. Er spricht kurz mit dem Verkäufer auf Niederländisch und bestellt sein Gewünschtes. Der Typ an der Kasse verschwindet kurz um das bestellte Eis zu holen.

Die letzte Chance, um Matt nun noch etwas sagen zu können, bevor er wieder davon läuft. Ich hole tief Luft und will gerade etwas sagen, als der Typ wieder kommt, Matt einige verschiedene Eissorten in die Hand drückt und Matt ohne sich nochmals um zu drehen aus dem Häuschen verschwindet.

Ich seufze von mir selbst enttäuscht. Ich kriege es pertu nicht auf die Reihe meinen Schwarm an zu sprechen. Ich bin eine vollkommene Niete.

Ich zucke vor Schreck zusammen, als ich wahr nehme das der Verkäufer mehrmals versucht meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Schließlich bin ich nun dran eine Bestellung auf zu geben.

Noch immer nicht ganz aus meiner Trance erwacht gebe ich meine Bestellung weiter. Meines Glücks kann der Typ brüchig deutsch wodurch es weniger Probleme bei der Konversation gibt.

Mit drei Eis verlasse auch ich das Haus und gehe zurück zu Chris und Julia. Kurz vor dem 'Lager' von Matt und seiner weiblichen Begleitung werfe ich einen Blick auf ihn. Verwundert stelle ich fest, das auch er seinen Blick auf mich richtete. Ein weiteres mal schlägt mein Herz in Sekundenschnelle höher. Diese wunderschönen blauen Augen scheinen mich zu durch löchern.

Total abgelenkt von ihm achte ich nicht auf den unebenen Boden und stolper über eine Sandburg eines kleinen Jungens. Für einen Moment erscheint es mir so, als hätten Matt's Hände zusammen gezuckt, so als wolle er mich auf fangen.

Hinter mir höre ich den kleinen Jungen wegen seiner Sandburg herum meckern. Nur verstehe ich kein Wort der holländischen Sprache. Ich lege einen mitleidigen Blick auf und rufe dem Kleinen ein "Sorry" zurück.

Das bringt Matt zu einem amüsierten Lächeln. Oh mann wie peinlich. Beschämt gehe ich weiter und komme endlich an unserem 'Lager' an.
Julia und Chris sehen mich ebenfalls amüsiert an. "Na also, ihr versteht euch eben doch." spricht Julia überglücklich aus.

Doch ich schüttel niedergeschlagen den Kopf. "Nein. Nein, das tun wir nicht. Er lacht mich nur aus, weil ich so ein Tollpatsch bin. Und an der Kasse habe ich mich auch nicht getraut ihn an zu sprechen. Ich werde es aufgeben müssen."

-----------------------------------------------------------

Guten Abend 😃

Meine Updates lassen zurzeit zu wünschen übrig, leider 😞😢 Ich habe am Freitag meinen Abschluss, wofür viel geplant werden muss. Ich verspreche ab nächster Woche regelmäßiger posten zu können. 😊

~lissi💕

Junge Liebe ganz groß! ❤ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt