Um 08:00 Uhr klingelte mein Wecker auf meinem Nachttisch. Das nervige Geräusch hallte in meinen Ohren. Ich drehte mich zu Seite, und mit einer Hand drückte ich das Klingeln weg. In meinem Zimmer war es noch dunkel, genauso wie hinter meinem Fenster. Ich lag noch einen Moment im meinem Bett, jedoch als ich mich endlich dazu entschloss aufzustehen, öffnete sich meine Zimmertür und meine kleine Schwester trat hinein.
,,Mama sagt du sollst aufstehen. Also mach schon" sagte sie und blieb in der Tür stehen.
,,Mach ich doch schon. Geh mal weg" sagte ich schroff und stieg aus dem Bett. Ich war kein Morgenmensch, weswegen man sich mit mir morgens nicht anlegen sollte. Clara, meine kleine Schwester, drehte sich dann weg und ging Richtung ihres Zimmers. Sie war zwar nur einundhalb Jahre jünger als ich, jedoch war sie im Vergleich zu mir immer noch winzig.
Ich torkelte durch mein Zimmer, und nahm mir aus meinem Kleiderschrank frische Unterwäsche. Dann zog ich weiter zu meinem Schreibtischstuhl und nahm mir die gleiche Kleidung wie vom letzten Tag, nähmlich eine hell-blaue, etwas große Jeans die ich sehr mochte und meinen lieblings Hoodie. Mit den Sachen in den Armen, ging ich Richtung Bad durch den Flur. Im Bad angekommen ging ich zuerst auf's Klo und dann zog ich mich vom meinem Pijama in meine Straßenkleidung um. Meine braunen Haare band ich mir zu einem Dutt und fing an mich zu schminken. Nur Wimperntusche, kurz Augenbrauen durchkämen, und Concealer auf meinen neuen Freund, der seinen Platz mitten auf meiner Stirn fand, machte ich drauf. Meinen Pijama ließ ich auf der Waschmaschiene im Bad liegen und ging weiter zur Küche, wo meine schon fertig zur Schule angezogene Schwester und meine Mutter beim Frühstücken saßen.
,,Na endlich, hast du mich nicht nach dir rufen hören? Dein Toast ist schon kalt. Kaffe kommt gleich" sagte meine Mutter zur Begrüßung. Sie trug nur eine Unterhose und ein T-Shirt, was mich zwar nicht störte, jedoch würden sich die Nachbarn nicht um diesen Anblick durch's Fenster freuen. Ihre dunkelbraunen Haare liefen ihr über die Schultern.
,,Naja, ähm... hast du zur zweiten oder zur dritten Stunde? Und wann hast du schluss?" fragte meine Mutter anschießend. Ich sah kurz zu meinem neuen Stundenplan, der an dem Kühlschrank klebte.
,,Zur zweiten. Ich muss in fünf Minuten los. Ich weiß nicht wann heute die Schule endet. Ist ja schließlich der erste Tag des Halbjahres".
Meine Mutter nickte und machte sich an meine Brotbox zu schaffen. Irgendwie schaffte sie es nie, sie normal aufzubekommen, aber nach einer gefühlten Ewigkeit, konnte sie meinen frischen Toast dort reintun. In der Zwischenzeit zog ich meine Schuhe an und suchte anschließend meinen Schal. Als ich ihn dann endlich fand, musste ich feststellen dass ich schon vor fünf Minuten hätte die Wohnung verlassen sollen. Ich zog schnell meine graue Jacke an, dann packte ich schnell meine Brotbox in meine Tasche und rannte aus dem Haus. Ich rannte über die Straße, bog bei der Ecke ab, und schaffte es gerade noch rechzeitig in den Bus zu steigen. Es gab keine freien Sitzplätze, da alle von kleinen Kindern besetzt waren, also stellte ich mich an den Ausgang und hielt mich an einer Stange fest. Aus der Tasche zog ich mein Handy und Kopfhörer und machte meine Playlist an.
Es stiegen nicht mehr Leute während der nächsten Haltestellen dazu, was ich als sehr gut empfand, denn ich hasste es in den Bussen wie eine Sardelle in der Dose eingequetscht zu sein.
An der siebten Haltestelle stieg ich aus und musste leider schnell feststellen, dass es doch kälter war als ich gedacht hatte. Mit den Händen in den Jackentaschen, eilte ich zur meiner neunen Schule. Erster Tag und schon war ich spät dran. Vor der Schule angekommen suchte ich nach Hinweisen wo sich das Sekreteriat befand. Auf einem Schild, das ich letztenendlich fand, stand ledeglich nur "Erster Stockwerk" was mich nicht viel weiter brachte. Ich ging zwar in den ersten Stock, jedoch hatte ich keine Ahnung wo ich weiter hin müsste. An einer großen schwarzen Tafel, auf der viele Blätter hingen die ich als Vertretungspläne deutete, standen mehrere Schüler, ungefähr meines Alters. Da ich keine Lust hatte durch die Gänge zu irren um nach den Sekreteriat zu suchen, enschied ich mich dafür, die Leutre nach dem Weg zu fragen.
,,Hey, ähm... könnte mich jemand von euch zum Sekreteriat bringen? Kein Plan wo der ist, und ich muss schnellstens dorthin"sagte ich zu den Leuten, deren Aufmerksamkeit jetzt sich voll auf mir befand.
Es waren zwei Jungs und ein Mädchen, wobei der eine Junge und das Mädchen zusammen zu sein schien, da sie offensichtlich aneinander klebten. Der andere Junge war dem Mädchen vom Aussehen her ähnlich, woraus ich schloss dass sie Geschwister waren. Beide hatten blonde Haare, blaue Augen und volle Lippen. Jedoch war der Junge deutlich größer als sie. Der Freund des Mädchens hatte hellbraune Haare, braune Augen und war auch etwas größer als sie.
,,Ja, kann ich machen. Wartet ihr hier Leute? Oder geht ich schon vor?" sagte der blonde Junge. Er war eigentlich ziemlich süß vom Aussehen her, schien einer dieser Kiffer-trinker-Typen zu sein, womit ich eigentlich kein Problem hatte. Er trug eine schwarze, locker sitzende Jeans und ein Batic-Shirt in blau-grün-schwarzen Muster. Dazu eine schwarze Bauchtasche die er sich um seinen Brustkorb gezogen hatte.
,,Wir gehen schon mal vor.Wir sehen uns später" sagte das Mädchen und lächelte mir noch als Abschied nett zu. Der blonde Junge nickte und die zwei anderen gingen langsam weg, wobei der Braunhaariege mir deutlich auf den Arsch glotzte. Ich verzog nur mein Gesicht.
Dummer Junge.
,,Also, können wir?" fragte ich etwas ungelduldig, und der Blonde nickte.
Die Schule war wirklich groß. Hohe Decken, weiße Wände, und sehr viele Türen. Langsam fragte ich mich wie ich mich in dieser Schule zurechtfinden soll. Das Gebäude war komplett anders als meine alte Schule. Die alte war hässlich, einengend und...
Nicht an die alte Schule denken Tabea. Nicht hier und nicht jetzt, sagte das leise stimmchen in meinem Kopf. Einfach entspannen.
,,Wie heißt du eigentlich?" fragte der Blondie.
,,Tabea, du?".
,,Joshua, aber nenn mich Josh. Bist du neu hier?".
,,Nein, gar nicht. Ich gehe schon lange auf die Schule weiß jedoch immer noch nicht wo sich das Sekreteriat befindet" sagte ich mit deutlich hörbaren Sarkassmus ,,natürlich bin ich neu".
Verlegen lachte er auch: ,,Stimmt, dumme Frage". Blitzmerker.
,,Warum wechselst du auf eine neue Schule mitten im Schuljahr?" mit angehobenen Augenbrauen sah er mich fragend an. Gott, will er jetzt dass ich ihm meine ganze Lebensgeschichte erzähle oder was?
,,Lange Geschichte" antwortete ich kurz. Dieses mal schien er schnell zu bemerken, dass ich nicht gerade in Stimmung war zu reden, weswegen wir still weitergingen.
Nach vielen weiteren Türen erkannte ich endlich das schil "Sekreteriat', was mich wirklich erleichterte. Es war schon 09:00 Uhr, also war ich schon fünf Minuten spät dran.
,,Okay, danke dass du mir den Weg gezeigt hast. Den Rest schaffe ich schon alleine" sagte ich und ohne ihm nochmal anzusehen ging ich schnell vorraus. Vor der Tür angekommen, drehte ich mich dann doch um und winkte Josh nochmal zu Abschied und betrat das Sekreteriat.
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Hallo Leute. Ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag.
Anfangs sollte dieses Kapitel erst morgen erscheinen, aber iwie hatte ich Bock es heute zu posten. :)Hoffe euch gefällt das neue Kapitel.
Was haltet ihr von Tabea? Und von Josh?
Würde mich sehr über Feedback freuen.
Bis nächstes mal.
Antxnina (^-^)
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Broken Faces
Dla nastolatkówKennst du das Gefühl, wenn deine Welt sich zu Teilen scheint? Wie genau durch die Mitte eine Grenze gezogen wird, und du dann zwischen den beiden Welten rumwanderst, nur um die andere nicht zu verlieren? Tabea ist in der Zwischenwelt. Zwischen Verga...