Während der Schule geschah eigentlich nichts. Ich unterhielt mich mit Leah und Josh, ging zu den verschiedenen Unterrichtsräumen und probierte meine Augen vom zufallen zu bewahren, denn das würde bestimmt keinen guten Eindruck bei den mehreren hinterlassen.
Nach der letzten Stunde traf ich Josh und Leah unten vor der Schule.
,,Hat eine von euch Zeit?" kam es von Josh nachdem wir uns etwas unterhielten. Interessiert hob ich meinen Blick.
,,Ich hab heute Nachhilfe, also leider nicht" antwortete Leah und sah etwas deprimiert zu Boden. Ich sah wieder zu Josh.
,,Also, eigentlich hab ich Zeit" sagte ich stattdessen und sofort breitete sich ein Grinsen in Joshs Gesicht.
,,Okay, super. Wollen wir dann mal los?" fragte dann fröhlich Josh und sah mich auffordernd an. Ich sah kurz zu Leah, in dessen Blick ich einen Moment lang etwas erkannte. Ich weis nicht genau was, aber im ersten Moment schien es mir fast so als wäre sie eifersüchtig. Aber, dass konnte nicht stimmen.
Ich kam auf die zu und umarmte sie zum Abschied. Sie erwiderte dies und nach einem Moment lösten wir uns auch voneinander.
,,Taschüss, wir sehen uns morgen" sagte ich noch kurz und ging schon langsam auf Josh zu. Er schloss Leah auch kurz in einen Umarmung und kurz darauf folgte er mir.
,,Wo gehen wir hin?" fragte ich nach als ich bemerkte, dass ich die Gegend wo wir uns befanden nicht kannte.
,,Zu mir nach Hause. Oder willst du irgendwo anders?" mit hochgezogenen Augenbrauen sah er mich an. Ich schüttelte den Kopf und lächelte.
,,Nein, ist in Ordnung. Es ist sowieso etwas kühl draußen, also könnten wir eigentlich kaum sonst wo anders".Wir liefen stumm nebeneinander so 15 Minuten lang bis er schließlich stehen blieb und einen Schlüssel aus seiner Gürteltasche zog. Dann bog er nach links Richtung einer Eingangstür und öffnete diese. Er betrat das Gebäude und hielt mir die Tür offen. Unsicher betrat ich den Ort und sah mich direkt um. Ein großes Treppenhaus führte zu den Verschiedenen Stockwerken. Die Farbe an den Wänden war etwas abgeblättert an manchen stellen und das Licht schien gelblich. Josh ging gelassen auf das Treppenhaus zu und als er merkte das ich ihm nicht folgte sah er sich zu mir um.
,,Kommst du. Wir müssen in den dritten Stock" mit einer Kopfbewegung deutete er mir mitzukommen. Langsam ging ich in seine Richtung, wobei er schon die Stufen hoch ging.Ich hatte ja normalerweise kein Problem mit Treppen, aber der Weg zum dritten Stock schien mir so lang, dass als wir oben ankamen meine Beine zu abfallen schienen. Josh sah mich währenddessen amüsiert an. Er selbst wirkte nicht wirklich erschöpft.
Er zog wieder den Schlüssel und öffnete die Tür an der rechten Seite. Ich folgte ihm in die Wohnung.Die Wohnung war mittelgroß. Ich könnte drei Räume zählen, dazu Bad, Flur und Küche. Im Flur stand ein kleines Schuh Regal und auf der Wand gingen mehrere Jacken. Ich zog schnell meine Schuhe aus und legte die Jacke mir um den Arm bevor er mir aus der Hand gerissen wurde und von Josh auf einen hacken an der Wand gehangen wurde.
,,Also, dass ist das Wohnzimmer, das da hinter ist das Schlafzimmer meiner Eltern. Hier neben dem Flur ist die Toilette und hier direkt die Küche. Und mein Zimmer ist hier" erklärte mir Josh, wobei er mir alles nochmal mit dem Finger andeutete. Dann ging er auf eines der Räume zu was sein Zimmer war.
Auf den Wänden hing, außer einem Plakat von Nirvana, nichts. Es gab auch nicht wirklich ein Bett, sondern eine große Matratze die auf dem Boden lag. An der gegenüber liegenden Wand stand ein Fernseher mit einer XBox und einer großen Spiel-, und Filmkolektion. Interessiert ging ich zu dem kleinen Schränkchen, dass neben dem Fernseher stand, wo sich eine alte Musik Anlage und viele CDs befanden. Eine von den Albums zog ich raus und lächelnd betrachtete ich es.
,,Glenn Gould, Bethooven Piano Sonats? Wusste gar nicht, dass du sowas hörst. Ich liebe dieses Album" meinte ich nach einer Weile und sah zu Josh. Ein Lächeln befand sich auf seinen Lippen.
,,Ja, ich höre ihn gerne. Ich hab fast alles CDs von ihm" sagte er schließlich stolz und musste lachen.
,,Darf ich anmachen?" ich deutete auf die Anlage. Er nickte zustimmen und schon schon ich die CD in das Gerät und startete die Musik. Der Klang des Klavier füllte den Raum. Während die Musik lief ah ich mir den Rest der CDs an.
Viele aktuelle Musik, Alternative Rock wie Nirvana, aber auch Jazz, Blues, sehr viel Klassik und Barock und Romantik.
,,Also ich muss zugeben, ich hatte nicht erwartet, dass du solch einen guten Musikgeschmack besitzt" ich zog grad ein Miles Davis Album raus, welches ich jedoch auch wieder zurücklegte.
Ich drehte mich zu Josh um. Dieser lag auf dem Bett und schien der Musik zu horchen. Ich gesellte mich zu ihm und wir sahen beide einfach zur Decke.
Der Hauchzarte Klang der Musik schien den Raum zu füllen und dennoch gleichzeitig zu verschlingen. Man spürte jeden Ton auf der Haut.
,,Ob du es glaubst oder nicht, ich höre am liebsten solche Musik" sagte ich schließlich.
Ich spürte nur wie Josh seinen Kopf zu mir drehte und mich lange ansah.
,,Kann ich verstehen" war das einzige was er sagte.
Durch die Musik kamen auch Eroberungen zurück. Meine Oma liebte Beethoven.
Eine einzige Träne entfloh meinen Augenwinkel.
Im nächsten Moment spürte ich wie Josh seinen Arm um mich legte.
,,Du musst nicht traurig sein" fünf Wörter waren dies und dennoch fühlte es sich gut an diese zu hören. Man bekam Hoffnung. Hoffnung, dass alles besser wird.
In diesem Moment war ich einfach nur so dankbar solchen Freund wie ihn zu haben.
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Broken Faces
Ficção AdolescenteKennst du das Gefühl, wenn deine Welt sich zu Teilen scheint? Wie genau durch die Mitte eine Grenze gezogen wird, und du dann zwischen den beiden Welten rumwanderst, nur um die andere nicht zu verlieren? Tabea ist in der Zwischenwelt. Zwischen Verga...