12. Kapitel

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Chris verschwand in der Dunkelheit und ich blieb alleine. Im blassen Laternenlicht betrachtete ich den Weg durch den Park. Der Kieselboden wurde nach wenigen Metren schon von der Dunkelheit verschlungen. Die nächste Laterne war anscheinend ausgefallen, denn das nächste Licht war weit weg.

Ich wollte aber noch nicht nach Hause. Wie sollte ich meiner Mutter das alles erklären? Wahrscheinlich schlief sie und Clara schon, und aufwecken wollte ich sie auch nicht.

Überlegend zog ich die Schachtel wieder aus meiner Jackentasche und zündete die nächste Kippe an. Lange betrachtete ich das glühende Licht an der Zigarette. Wie konnte solch warmes Licht den Tod von Milionnen von Menschen verursachen? Ich zog ernäut an der Zigarette und leiß den Rauch nach einer Weile wieder raus.
Schließlich entschied ich mich dazu doch nach Hause zu gehen. Ich würde mich einfach reinschleichen. Ich hatte ja einen Schlüssel, also musste ich nicht einmal klingeln.
Im langsamen Schritt ging ich in die Dunkelheit, die mich sofort umfasste.

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Am nächsten morgen wurde ich von dem Aufschrei meiner Schwester geweckt. Ich riss meine Augen auf, die ich sofort auf Clara richtete die beruight ausatmete.
,,Alter, hast du mich erschrocken. Ich dachte du schläfst bei Freunden" sagte meine jüngere Schwester mit einer etwas genervten Stimme.
,,Ja, irgendwie hatte ich doch nicht wirklich Lust da zu bleiben und..." weiter kam ich gar nicht erst, da meine Mutter im meinem Zimmer erschien.
,,Clara alles in Ordnu... oh, hallo Schätzchen. Was machst du hier? Ich dachte du wärst bei deinen Freunden übernachtet" sagte meine Mutter, auch deutlich verwudert über mein dasein.
Ich zuckte mit den Schultern.
,,Bin um Mitternacht dann doch hierher. Wollte doch nicht dort übernachten. Ich hätte ja angerufen, aber ich wollte dich nicht aufwecken" erklärte ich, wobei das Meiste eine Lüge war, denn schließlich war ich auf der Party ja gar nicht erst aufgekreuzt.
Meine Mutter nickte verstehend, jedoch wurde ihr Blick trotzdem streg.
,,Egal ob du mich geweckt hättest, nächstes Mal will ich wissen wenn meine Tocher mitten in der Nacht durch die Gegend fährt. Dir hätte etwas zustoßen können". Schulbewusst nickte ich und stand langsam vom Bett auf.
,,Naja, da du da bist, werde ich schon mal Frühstück machen. In 20 Minuten in die Küche ihr beiden. Ah, und Tab, du gehst vorher erst duschen. Du weist, ich hasse den Rauch Geruch an dir" beim rausgehen schloss sie die Tür zu.
,,Und warum bist du an erster Stelle überhaupt in mein Zimmer gekommen?" vorahnend sa ich Clara an. Sofort sah ich wie sie sich anspannte und kurz wurde ihr Blick sogar Panisch.
,,Ich wollte, ähm... ah, genau. Ich wollte gucken ob bei dir meine Hose sein könnte" belustigt über ihre Ausrede sah ch sie an.
,,Wenn du etwas von mir ausleihen willst, oder eher klauen willst, dann frag mich besser noch davor. Was willst du haben?" ich bewegte mich Richtung meines Schrankes.
,,Das blaue Oberteil mit dem weißem Muster" sagte sie gähnend und sah an mir vorbei in dem Schrank und deutete mir mit ihrem Finger auf das kurze Top. Die Sache die ich an Clara nicht verstand war, wie konnte sie Freiwillig sich so dünn mitten im Winter anziehen?
Anscheinend eine dieser Sachen die nie geklärt werden würden.

Nach dem duschen ging ich in die Küche wo mich ein Rührei und ein Salat mit Tomaten erwartete. Ich setzte mich zu meiner Familie und stürzte mich hungrig auf das Essen.
,,Ich komme erst spät in der Nacht nach Hause, Hab Spätschicht" kündigte meine Mutter an. Clara und ich nickten verstehend. Ich war mitterweile daran gewöhnt, dass meine Mutter manchmal bis spät Abends arbeitete, weswegen ich nie sonderlich etwas dagengen einzuwenden hatte.
,,Ich erinnere, ich übernachte ja heute bei Mia. Bin morgen Mittag zurück" sagte unsere Kleinste und stopfte sich Salat in den Mund.
,,Stimmt. Naja, Tab, dann werde ich dich bitten dein Zimmer etwas in Ordnung zu bringen, Bad aufzuräumen und mach auch deine Hausaufgaben. Clara, du wirst morgen wenn du wieder da bist in deinen Zimmer Staubsaugen und auch in den restlichen Räumen" meine Mutter stand auf und kippte sich den fertigen Kaffee in ihre Thermoskanne. Dismotoviert seufzte ich auf. Ich mochte mein Zimmer unordentlich. Warum sollte ich es dann aufräumen?

Nachdem ich die ganze Hausarbeit und Hausaufgeben fertig gemacht habe, musste ich feststellen dass es immer noch ziemlich früh am Tag war. Nicht einmal der Mittag war vergangen.
Suchend nach beschäftigung, sah ich mich in meinem Zimmer um. Vor paar Monaten konnte ich solchen langweiligen Situationen einfach an meiner Zimmerdecke weiter arbeiten, aber da sie nun auch fertig war musste ich mir etwas anderes überlegen.
Ich entschloss mich paar workouts zu machen, was ich normalerweise nie tat, den Sport und ich waren nie wirklich gute Freunde. Ich war weder gelenkig noch hatte ich eine gute Ausdauer. Ich war ein Wrack.
Ich legte mir meine fast nie benutzte Yoga Matte aus und fing an irgendwelche Dehnübungen zu machen.
Nach einer gefühllten Ewigkeit hörte ich auf und ging in das Zimmer meiner mutter um zu sehen ob man irgendwelche veränderung an meinen Körper erkennen könnte.
Ich zog mein Shirtund meine Hose aus und stelle mich vor den Spiegel nur in Unterwäsche und Socken. Dann richtete ich meinen Blick auf mein Spiegelbild. Ein etwas bläulicher Fleck war an der wunden Stelle immer noch zu erkennen, jedoch sah es nicht annährend so schlimm aus wie am ersten Tag wo er an meinem Bauch erschien. Meine Hüftknochen standen etwas ab, was ich eigentlich mochte, außer wenn man beim Sport sich auf den Bauch legen musste, denn da borrte sich der Knochen direckt in den harten Boden. Meine Rippen waren auch zu sehen, jedoch nicht annährend so wie ich sie gern hätte. Mein Bauch war zwar etwas Flach, aber als ich mit der Hand über ihn lief, konnte ich deutlich das überflüssige fett unter der Haut spüren. Ich streichelte diese Stelle noch paar mal, bis der Druck sich spannte. Ich legte meine Hand flach auf den Bauch und probierte den Bauch etwas einzuziehen. Mit der Hand übete ich Druck gegen meinen Bauch aus um ihn somit Flacher dar zu stellen. Meine Rippen schossen noch mehr ans Licht, als ich den anderen Arm nach oben streckte.
Zufrieden blickte ich das Spiegelbild an. Dann fuhr jedoch meine Aufmerksamkeit auf mein Gesicht. Sofort wurde mein Körper schlaff und wieder stand ich ganz normal vor dem Spiegel.
Eine Träne entlief meinem Auge und befeuchtete mein Gesicht.
Ich hob meine Sachen, die auf dem Boden lagen auf und bewegte mich aus dem Raum. Ich konnte mein Spiegelbuld nicht mehr ertragen. Ich fühllte mich einfach nur...

...hässlich.

Broken FacesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt