14. Kapitel

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Montag verging ziemlich schnell, der Tag ansonsten langweilig.
Ich bekam einen Haufen Hausaufgaben und paar Test wurden angekündigt, wobei ich vieles von dem Stoff noch nachholen musste.

Clara hatte mal wieder irgendwelche außer schulische Aktivitäten, weswegen sie erst abends nach Hause kommen würde. Meine Mutter schlief jedoch, als ich nach Hause kam, also könnte man meinen ich war den ganzen Nachmittag alleine.

Ich lag auf meinen Bett und sah auf mein selbstgemachte Sonnensystem. Irgendwie war dem Anblick entspannend.
Meine Gedanken waren jedoch an einem anderen Thema hängengeblieben.
Ein Wort, und eine solch verletzende Reaktion.

,,...Magersüchtig?"

Warum ich so von diesem Wort betroffen war wusste ich selbst nicht. Aber dennoch löste es ein ungutes Gefühl in meinem Körper aus.
Und wie kam Josh überhaupt auf diese Idee ich wäre Magersüchtig?
Ich meine, auch wenn, wir kennen uns erst seid einer Woche, da fragt man doch sowas nicht. Er kennt mich nicht einmal so richtig. Wie hätten nur wenig miteinander gesprochen. Zwar empfand ich ihm als einen guten Freund, aber solche persönliche Fragen stellt man nicht einfach so.
Das was mich noch mehr wunderte war, warum sich es anscheinend so viele das fragten, damit meine ich Josh und Irene, obwohl ich es ja deutlich nicht war.
Ich will zwar abnehmen, aber daraus muss man ja nicht gleich solche Schlüsse ziehen.
Ich aß halt nicht gern viel und kam damit super klar.

Die aufgemalten Sterne waren über mir und die Planeten hingen von der Decke. Was für ein wunderschöner Anblick der Nachthimmel doch war.
So ruhig und dennoch so aufregend. Ich kannte mich nie mit Astronomie aus, ich könnte nie aus den Sternen lesen, außer den großen Wagen, und dennoch faszinierte mich dieser Anblick.
Hier in meinen Zimmer hatte ich meinen eigenen Himmel, meine eigene Welt.

Ich setzte mich auf und sah mich in meinem Zimmer um. Die Wand über meinem Bett war von einer Wanddecke bedeckt und um sie herum war alles mit Fotos und solchen Hängeregalen, die voll mit Büchern waren, behängt. An der anderen Wand war mein Fenster und mein Schreibtisch, weswegen dort nichts ging und auf der letzten Wand war mein Kleiderschrank und die Tür.
Der Raum war eigentlich komplett weis, man sah jedoch kaum etwas davon. Überall hingen Sachen die mich an all möglichen Momente erinnerten.
Wer auch immer mal gesagt hatte, dass man den Charakter nach dem Aussehen des Zimmers bewerten konnte, hatte recht. Oder zumindest traf dies auf mich.

Ich krabbelte zu meinem Nachttisch neben den auch meine Musik Anlage sich befand, und verband es mit meinem Handy. Kurz darauf erklang Musik aus dem Lautsprechern. Nicht laut, damit meine Mutter nicht aufwachte, aber laut genug damit man die Musik fühlen könnte.
'Magnetized' von Tom Odell war das erste Lied das erklang.
Ich setzte mich auf meinen Bett und lauschte. Schon nach den ersten Strophen lief mir eine Träne die Wange runter. Genau wie bei allen anderen Lieder auf meiner Playlist.
Ehe ich es gemerkt hatte legte ich mich hin und schlief mit Tränen in den Augen ein.

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Ich wachte auf. Der gleiche Traum wie vor paar Tagen. Der verschlossenen Raum, ohne Licht, mit dem Fenster als einziger Fluchtort.
Ich sag auf die Uhr auf meinem Handy.
06:15.
Immerhin hatte ich länger geschlafen als ich sonst tat. Fast acht Stunden. In dieser Woche die längste Zeit. Und dennoch fühlte ich mich völlig unausgeschlafen. Aber träumen wollte ich jetzt nicht unbedingt.
Hinter dem Fenster war es immer noch dunkel. Nur einzelne Laternen brachten leben auf die Straßen, auch wenn kaum Leute unterwegs waren.

Ich saß auf dem Bett und sah mich nach Beschäftigung suchend im Zimmer um.
Auf mein Handy hatte ich auch nicht grad Lust, und auf Bücher war ich einfach nur zu müde. Da entdeckte ich meinen Notizheftchen unter einem Stapel von Schulsachen liegen. Ich zog es raus und lächelnd betrachtete ich mein Eigentum.
In diesem Büchlein waren so viele unausgesprochene Gedanken von mir. So viel Freude und Schmerz, ausgedrückt mit Wörtern die für manche keinen Zusammenhang hatten. Aber machen Anderen sollte es auch keinen Sinn ergeben, denn für fremde Augen waren diese Geschichten nicht gedacht.
Ich öffnete die das Büchlein auf der Seite wo das Lesezeichen steckte.
Blankes Blatt, dass einfach laut danach schrie beschrieben zu werden.
Ich zog einen Kugelschreiber aus meiner Federtasche und fing an auf dem leeren Blatt zu schreiben.

In der Dunkelheit sitze ich,
Alleine.
Die Finsternis droht mich zu verschlingen,
Dennoch unternehme ich nichts dagegen.
In der Endlosigkeit meiner Gedanken verloren.
Niemand kann mich zurückholen.

Auch wenn diese Worte nur die halbe Wahrheit ausdrückten, war es für mich als wäre ich einen Gedanken losgeworden der mir auf den Herzen lag. Den eins stimmte auf jeden Fall.
Ich war alleine. Alleine, wenn auch teilweise freiwillig. Dennoch, dass Gefühl einst verlassen geworden zu sein, erdrückend.
Würde es denn jemand überhaupt merken wenn ich verschwinden würde?

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Hier, das etwas verspätete Kapitel.
Einen kleinen Shotout an eine gute Freundin annamarschall die eine SEHR talentierte Poesie Autorin ist. Guckt auf jeden Fall mal bei ihr vorbei. :)

Bis nächstes mal.
(^-^) Antxnina

Broken FacesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt