23. Kapitel

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Wir blieben lange in der Position liegen. Josh neben mir, ich neben Josh. Seinen Arm immer noch um mich gelegt.
Ich spürte seinen Herzschlag und sein Atem kitzelte in meine Schulter. Meine Auge würden ein bisschen schwer, aber ich bemühte mich nicht einzuschlafen.
,,Alles gut?" kam es von meiner linken und ich sah in seine grünen Augen.
,,Nicht wirklich, aber ist es den jemals?" ich sah weg zur Decke. Einfach nur eine weiße Fläche.
Ich spürte wie Josh leicht den Kopf schüttelte.
,,Ja, es kann für den Moment alles gut sein" sagte er ruhig. Ich musste Lächeln. Ich beneidete schon immer die Leute die solch ein Vertrauen darin hatten, dass alles gut sein würde.
,,Vielleicht hast du recht, aber dieser Moment ist bei mir noch nicht angekommen" wieder nickte er verstehend.
,,Manche brauchen länger um solch einen Moment zu erleben. Ich bin der Meinung, dass sowas mehrmals passieren kann. Zum Beispiel wenn man zum ersten Mal sieht, dass man seine eigene Familie glücklich macht, oder wenn man sich verliebt oder wenn man Kinder kriegt. Oder auch bei kleinen erfolgen. Du hattest bestimmt schon mal solchen Moment erlebt. Vielleicht aber erinnerst du dich an diesem Moment grad nicht, weil du etwas trauriges erlebt hast" er zog mich enger in eine Umarmung. Auf diese unterstützende Art und weise. Diese freundschaftliche Art.
,,Erzähl mir alles. Alles was du willst. Vielleicht geht es dir dann besser" sagte er dann ruhig und im leinst es Fall aufdringlich.
Ich atmete tief ein und aus. Was soll ich denn ihm erzählen?
,,Was bedrückt dich? Was macht dich traurig?" sagte er, als könnte er meine Gedanken lesen.
,,Naja, also ich war ja noch vor kurzem auf einer anderen Schule. Ich war dort schon ab der ersten Klasse, da die Grundschule an das Gymnasium gebunden war. Deswegen hatte ich eigentlich die gleiche Leute in meiner Klasse von Anfang an. Sie waren anfangs ja noch ganz nett, wie man halt so in der Grundschule war. In der siebten kamen wir dann auf das Gymnasium und es kamen natürlich auch paar neue Schüler dazu. Einer von ihnen war so'n Typ der mich von Anfang an hasste. Ich weis immer noch nicht genau warum. Auf jeden Fall ging er an meine Mitschüler gegen mich aufzuhetzen. Ich hatte nur ein paar Freunde, mit einem Teil von ihnen ging ich ab und zu mal ab. Dieser Typ ging an mich zu beleidigen. Nannte mich Schlampe, Missgeburt und so weiter. Das alles teilweise nur weil ich gern mit jung abhing und gern auf Parties ging. Ab der neunten Klasse war ich regelmäßig auf feiern von Leuten und auch oft besoffen. Ich traf auf einer dieser Parties diesen Typen und er hatte ein Video gedreht wo ich vollkommen besoffen war und..." mir traten Tränen in die Augen ,,... und wie ich, naja mit jemanden rumgemacht hatte. Am nächsten Tag kam raus das der Typ der Freund eines Mädchens aus meiner Klasse war und dass war dann der Punkt wo alles schief lief. Ich würde Gemobbt, ausgelacht, erniedrigt, geschlagen. Ich hatte keine Kraft mehr und..." ein schluchzen entwich meinen Lippen. Ich legte schnell meine Hände vor mein Gesicht. Ich konnte nicht mehr weiter erzählen.
Joshs drückte mich etwas fester an sich was ich auch zuließ. Ich bräuchte grad einfach jemanden der einfach da ist. Weitere Tränen entwichen meinen Augenwinkeln.
,,Tut mir leid. Ich hätte nicht einfach so fragen sollen. Du musst nicht mehr weiter erzählen. Ich hatte einfach nicht erwartet, dass... tut mir einfach leid" sagte er etwas traurig, weswegen ich aufschaute. Seine Auge trafen meine und ich konnte wie heraus lesen, dass er etwas verzweifelt war. Ich setzte mich auf und Wisch mir mir den Handrücken die Tränen weg.
,,Aber dennoch. Jetzt im Nachhinein tut es gut, etwas losgeworden zu sein. Ich hätte aber eine einzige bitte. Erzähl das nicht weiter" bittend, gar flehend sah ich ihn an. Lange sah er mir tief in die Augen bis er schließlich nickte.
,,Natürlich werde ich es nicht weiter erzählen. Sowas sagt man auch nicht weiter, finde ich" dankend sah ich ihn an.
Ich räusperte mich.
,,Hach, Bethoveen ist aus gegangen. Kann ich was neues Abspielen?" lächelnd sah ich ihn an.
Grinsend sah er mich an, nickte zustimmen und setzte sich auf. Zufrieden sah ich die CD Kollektion ab und sah durch die Titel. Schließlich zog ich zwei Album aus.
,,James Bay oder doch lieber Arctic Monkeys?" ich hielt Josh die zwei CDs hoch und wartete gespannt auf deine Antwort. Er biss sich nachdenklich auf die Lippe und zog für Augenbrauen zusammen, bis er sich schließlich für Arctic Monkeys entschied. Ich legte den Album auf und startete die CD. Die Musik erklang und lachend stand ich auf und sah erwartungsvoll Josh an. Dieser jedoch sah mich nur etwas verwirrt an, jedoch fing ich einfach an mich zu drehen und ein bisschen zu tanzen. Der Raum zwischen dem Bett und den CD Player war nich groß, aber ausreichend um zu tanzen. Josh sah mich nur etwas verstört an. Schließlich zog ich ihn hoch und fing an ihn aufzulockern. Irgendwann verhalf er mir bei einer drehen und setzte sich wieder hin.
Ich sah resigniert ihn an, setzte mich jedoch zu ihm. Ich sah auf mein Handy und musste geschickt feststellen das es schon ziemlich spät war.
,,Ich muss langsam los" sagte ich dann und stand erneut auf. Josh nickte nur und stand ebenfalls auf und begleitete mich in den Flur wo ich meine Schuhe anzog. Während ich dies tat beobachtete er mich.
,,Oh, hallo Tabea. Wusste nicht dass du da warst" erklang eine Stimme hinter Josh und wir erblickten Jasmin.
,,Hi, ja ich gehe sowieso. Naja, wir sehen uns in der Schule?" die letzte Frage richtete ich eher an Josh. Er nickte und lächelte mich freundlich an. Ich kam auf ihn zu und umarmte ihn zum Abschied.
,,Danke nochmal" sagte ich flüsternd, so dass nur er es hören konnte. Ich entfernte mich schließlich von ihm, winkte noch Jasmin und ging zur Tür.
Im
Letzten Moment drehte ich mich um.
,,Ähm... by the way, haben wir Hausaufgaben?" sagte ich etwas beschämt.
Josh lachte kurz auf und nickte schließlich.
,,Ja, Mathe diese eine Seite und morgen haben wir auch Gesangs Prüfung in Musik" das letzte sagte er etwas amüsiert. Ich sah ihn einfach nur verdutzt an.
,,Gesang?" fragte ich vorsichtig nach.
,,Ja. Na dann, viel Glück beim einstudieren des Liedes. Dein Glück vielleicht: man kann sich ein Song selbst auswählen".
,,Das macht die Sache nicht viel besser" sagte ich immer mich etwas geschockt und ging dann durch die Tür.
,,Chao. Wir sehen uns bei meinem Untergang" sagte ich noch und schloss die Tür.
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Wie fandet ihr dieses Kapitel?
Dieses Mal kam etwas aus Tabeas Vergangenheit und ich hoffe es war iwie realistisch erzählt.
Und zu dem letzten. Ich finde die Gesangs Prüfung schon amüsant. Ich kann nicht singen weswegen für mich sowas der absolute Horror wäre müsste ich vor der Klasse vorsingen.
Wie ist es so bei euch? Könnt ihr singen?

Bis zum nächsten mal.
(^-^) Antxnina

Broken FacesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt