Maria I

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Yasel

"Eigentlich würde ich nicht mit dir darüber reden, weil ich denke, dass es gewisse Sachen gibt, die ich für mich alleine klären muss. Aber manchmal geht es nicht anders.

Ich kann mich sehr gut in die Situation von dir und Zayn hineinversetzen. Ich hatte damals genau das Selbe mit ihr.
Maria."

"Welche Maria? Wieso weiß ich nichts von ihr?", fragte sie mich.

"Du bist die erste Person der ich davon erzähle Melodie. Eigentlich wollte ich unsere Geschichte mit ins Grab nehmen aber ich denke es könnte dir helfen."

***

"Sie war die schönste Frau die ich jemals gesehen habe. Lebensfroh, lustig, gutherzig und loyal. In manchen Situationen erinnerte sie mich ein wenig an dich. "

Ich musste leicht schmunzeln bei dem Gedanken.

"Als ich damals nach Spanien kam, fühlte ich mich sichtlich einsam. Aber du kennst mich ja, es dauerte nicht lange bis ich Anschluss fand. Das lag wohl auch daran, dass mein Vater in Spanien einer der Mafia Bosse war. Somit stand mir rechtmäßig zu mich einer Gang anzuschließen oder meine Eigene zu gründen. Und das tat ich.

Das Juarez Cartel breitete sich binnen weniger Wochen zu einem exzellent vernetzten und sehr erfolgreichem Business aus. Wir mussten keine Anwärter suchen, sie kamen zu uns.
Eines Abends waren wir auf einem Streifzug um eine verfeindete Gang in ihre Schranken zu weisen. Die Niñjos waren eine Gang im Viertel die versuchten sich uns anzuschließen. Leider war das was sie uns zu bieten hatten, nicht das was für eine zukünftige Zusammenarbeit reichen würde.
Also taten sie das, was diese pendejos am Besten konnten.
Uns im Weg stehen.

Wir überfielen sie mitten in der Nacht und stürmten ihre Lagerhalle. Sie waren sichtlich überrascht über unser Auftreten. Ich orderte meine Männer an niemanden unnötig zu töten, da ich ihnen nur eine Lektion erteilen wollte.
Mein Blick blieb im inneren der Lagerhalle an einer Gruppe von Geiseln hängen. Einfache Leute, die voller Angst zusammenkauernd am Boden saßen. Ich fragte mich was diese Menschen getan hatten um hier zu sein.

Der Anführer ein gewisser Fidel Jimenez zielte mit seiner Waffe auf eine Frau die er gewaltsam festhielt, während ich ihm langsam näher kam. Die Niñjos waren eine Bande voller Amateure, die sich an keinen Codex hielten. Keine Kinder und Frauen werden getötet oder misshandelt, das war unser oberstes Gebot in dem Milleu.
Er war dabei diese Frau eiskalt zu erschießen, was mir keine andere Wahl ließ als ihn umzulegen, bevor er ihr etwas tat. Seinen Handlangern ließ ich die Wahl sich uns schlussendlich doch anzuschließen oder zu sterben.

Nachdem alles vorbei war musterte ich die Frau deren Gesicht ich immer noch nicht gesehen hatte. Obwohl sie fast gestorben wäre, kümmerte sie sich nur um die anderen Geiseln. Sie umsorgte sie fürsorglich, redete ihnen Mut zu, befreite sie von ihren Fesseln und begleitete sie hinaus.
Ich folgte ihr. Doch stets darum bemüht den Opfern ihren Freiraum zu lassen. Nachdem alle die Halle verlassen hatten stand ich immer noch etwas weiter weg und beobachtete die Frau, die vor der Halle in die Sterne schaute.

Ich dachte, dass sie nicht mitbekam das ich noch hinter ihr war.

"Danke", sagte sie bevor sie sich auf den Weg in die Dunkelheit machte.

"Warte", flüsterte ich bittend.

Irgendwas an ihr war anders ich hatte keine Ahnung warum ich sie nicht einfach gehen ließ.

"Wie heißt du?"

Sie drehte sich um und binnen weniger Sekunden verliebte ich mich sofort in sie."

***

"Wow.. wie ist es weiter gegangen mit dir und Maria? "

Melodie schien die Geschichte wirklich zu interessieren also fuhr ich fort.

"Maria und ich verbrachten Wochen miteinander und schneller als mir bewusste wurde, waren wir ein Paar. Sie war eine so fürsorgliche Frau, immer hilfsbereit und sehr mit der Natur verbunden. Sie liebte alles was grün war, liebte das Wasser und kümmerte sich um alle die Hilfe brauchten. Ob Tier oder Mensch.
Sie hatte so viel Liebe zu geben.

Ich konnte mir ein Leben ohne diese Frau nicht mehr vorstellen, sie machte mich zum glücklichsten Menschen auf Erden.

Aber wie das Leben nun mal spielt währt das Glück nicht ewig.

Mit ansteigender Macht meiner Gang kamen immer mehr Feinde und ich war bemüht privates und geschäftliches zu trennen. Meine Feinde wussten von Maria und das sie meine einzige Schwachstelle war. Ich musste sie schützen und das jeden einzelnen Tag.
Sie bat mich oft aus dem Geschäft auszusteigen und einer normalen Arbeit nachzugehen damit wir eine Familie gründen und friedlich alt werden konnten.

Hätte ich doch damals nur auf sie gehört...


Das nächste Kapitel wird hoffentlich etwas länger :)

marydavinci

Zayn's BesitzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt