31 | make up

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31. Gespräch › Make-Up

„Warum sitzt du hier alleine, während die anderen Kinder gerade spielen?"

„Keine von den Mädchen will sich schminken."

„Und du schminkst dich, während andere Kinder in deinem Alter lieber spielen?"

„Ja."

„Interessant."

„Wer bist du?"

„Ich bin Paul, und du?"

„Vicky."

„Wie alt bist du denn, Vicky?"

„In einem Monat werde ich zwölf."

„Oh.."

„Was? Jedes Mädchen darf Make-Up benutzen."

„Natürlich, ich habe auch nicht gesagt, dass sie das nicht dürfen."

„Findest du es schlimm, dass ich mich in diesem Alter schminke?"

„Mich hat es nichts zu interessieren, was du in deinem Alter alles machen möchtest. Dennoch finde ich, dass elf ein sehr junges Alter ist."

„Meine Mutter meint das auch immer."

„Benutzt du schon länger Schminke?"

„Nein, ich benutze es seit einigen Tagen."

„Wieso?"

„Damit ich schön werde."

„Also bist du der Meinung, dass nur Schminke einen Menschen schön macht?"

„Ja, natürlich."

„Ich bin da anderer Meinung. Ich finde, ein Mensch braucht kein Make-Up um schön zu sein. Schönheit kommt von Innen."

„Ich schminke mich auch, damit man meine Pickel nicht sieht."

„Was?"

„Na, damit ich sie abdecken kann."

„Pickel sind was ganz Normales und nichts wovor man sich schämen sollte."

„Menschen sind komisch, Paul. Wenn du Pickel hast, machen sie dich deswegen runter und geben dir das Gefühl, dass du das hässlichste Wesen je bist, und dann fragen sie, wieso man ihm jungen Alter anfängt sich zu schminken."

„Menschen sind wirklich komisch, Vicky. Trotzdem solltest du dich nicht schminken, damit andere dich schön finden. Das wichtige ist, dass du dich selber schön findest."

„Ich finde mich schön. Auch ohne das ganze Make-Up."

„Siehst du? Jetzt gib mir dieses ganze Zeug und gehe mit deinen Freunden spielen, Kleines. Du hast noch viele Jahre vor dir, schmink dich dann, wenn du es möchtest. Nicht für Andere."

„Danke, Paul! Ich gehe jetzt mit meinen Freunden spielen. Spielst du mit uns?"

„Ich muss leider weitergehen, also kann ich nicht bleiben.."

„Oh, okay. Dann, tschüss. Danke für deine Worte!"

„Natürlich, Vicky. Mach's gut!"

„Du auch, Paul."

„Nun renn schon, deine Freunde warten auf dich."

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