07 | asians

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8. Gespräch › Asiaten

„Hey, Kleiner. Glaubst du, du hättest kurz Zeit, mit mir über ein Thema zu sprechen?"

„Klar, wieso nicht? Ich warte sowieso auf meinen Freund, der gleich kommen wird, bis dahin habe ich Zeit."

„Das ist toll, ich bin übrigens Paul."

„Ich bin Katashi."

„Das ist ja mal ein richtig cooler Name."

„Danke."

„Also, Katashi. Wie findest du es eigentlich, in einem anderen Land zu leben, während deine Herkunft ein anderes Land ist?"

„Das ist ziemlich nervig."

„Warum das denn?"

„Weil ich anders als alle anderen aussehe. Jeder in meiner Klasse hat normale Augen, ist nicht so fleißig wie ich, und außerdem sprechen sie normale Sprachen, und nicht wie ich."

„Aber, Katashi, du sprichst doch auch diese Sprache?"

„Ja, aber nur weil ich es in der Schule gelernt habe. Ich bin aber mit einer anderen Sprache aufgewaschen."

„Ärgern dich denn deine Mitschüler?"

„Ja, das tuen sie. Vor allem gibt es einen blöden Jungen in meiner Schule, er ist ein Jahr älter, und beleidigt mich die ganze Zeit als ,Schlitzauge'."

„Das ist ja richtig mies. Also diesen Jungen würde ich nicht gerne als Freund haben."

„Ich auch nicht, aber leider mag ihn jeder als Freund haben und er ist in der Schule so beliebt."

„Das ist doch nicht schlimm. Sagtest du vorhin nicht, dass du auf einen Freund wartest?"

„Aber er ist mein einziger Freund."

„Hättest du nicht lieber ehrliche Freunde, die mit dir das Pausenbrot teilen und mit dir Fußball spielen, als irgendwelche doofen Jungs als Freunde, nur weil sie cool sind?"

„Du hast ja recht, Paul. Ich mag meinen besten Freund sehr, aber leider sehen wir beide gleich aus, und aus diesem Grund ärgert uns jeder in der Schule. Einmal war ich sogar sauer auf ihn, weil durch ihn, mich mehr Leute beleidigten."

„Das ist richtig schlimm, Katashi, aber trotzdem ist es nicht die Schuld deines besten Freundes. Wie alt bist du eigentlich?"

„Ich werde bald neun."

„Weißt du was? Du solltest mit deinen Eltern darüber reden. Sie würden denn Lehrern Bescheid geben, und dieser Blödmann würde dich nie wieder ärgern."

„Meinst du das Ernst?"

„Klar, meine ich das. Und weißt du noch was? Ab heute hast du nicht nur einen Freund, sondern noch einen: Mich!"

„Das ist so cool, Paul. Danke!"

„Ach keine Ursache, Katashi."

„Mein Freund ist da, wir wollen Fußball spielen. Willst du mit uns spielen? Ich kann dich ihm dann vorstellen."

„Ich habe aber nicht so viel Zeit, Katashi.."

„Bitte! Wir sind doch Freunde."

„Ich mag diesen Hundeblick nicht."

„Komm schon, Paul!"

„Okay, ich spiele ja schon, Katashi. Aber ich sage dir, mich besiegt man bei Fußball nie."

„Ach das werden wir schon sehen."

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