4. Offene Türen

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*Hyungwon POV*

Mein Kopf schmerzt höllisch, als ich am nächsten Tag erwache.
Ich blinzle mehrmals, bevor sich meine Augen an das Licht gewöhnen.

Verwundert stelle ich fest, dass Minhyuk's Gesicht sich meinem direkt gegenüber befindet und mich glücklich beobachtet.

"Guten Morgen, Schlafmütze. Wie geht es dir?", fragt er mit ein wenig Besorgnis in der Stimme.

Ich schlucke.
Was soll ich sagen?

Ich liege direkt neben dem Menschen der mir in letzter Zeit viel zu sehr ans Herz gewachsen ist und fühl mich zugleich überglücklich als auch verzweifelt.
Doch auf die Schmerzen bezogen, die mir gestern zugefügt wurden, geht es mir nicht viel besser.

Mein Gesicht brennt und mein Rücken fühlt sich an, als wäre ein Elefant darüber gelaufen.

"Ganz gut soweit.", antworte ich noch ein wenig heiser.

"Du konntest noch nie gut Lügen.", er schaut mich aus traurigen Augen an und verschafft mir ein schlechtes Gewissen.

Ich will ihm keine Sorgen bereiten, das ist alles.

"Komm, lass uns Frühstücken gehen. Vielleicht lenkt dich das ein wenig ab.", schlägt er vor.

Leichtfüßig hüpft er aus dem Bett und zieht sich seinen Pullover über den nackten Oberkörper.
Ich versuche wegzuschauen,  doch es gelingt mir nicht.
Sein muskulöser Rücken ist kein Anblick, von dem man sich so einfach abwenden kann.

Ich versuche mich auch aus dem Bett zu hieven, doch mein Rücken setzt mir ganz schön zu.
Ich verziehe das Gesicht schmerzerfüllt und beiße die Zähne zusammen.

Minhyuk dreht sich zu mir um und sieht,  wie schwer es mir fällt.
Er greift unter meinen Arm und stützt mich bis ich es schaffe zu stehen.

"Kannst du laufen oder soll ich dich weiter stützen?", bietet er mir seine Hilfe an.

"Nein, es geht schon. Laufen ist in Ordnung.", lüge ich.
Bei jedem Schritt tut mir der Rücken höllisch weh, doch ich halte es aus.

Das Gefängnisfrühstück ist nie besonders üppig,  jedoch erfüllt es seinen Zweck.

"Heeeey, komm mal aus deinem Traumland und sag auch mal was dazu!", zwingt mich Kihyun am Gespräch teilzunehmen.

Er gehört erst seit kurzem zur Clique,  als er vor einem Monat wegen Mordes an seiner Ex-Freundin hierher gebracht wurde.
Er beharrt bis heute,  dass er unschuldig ist.

"Wieso, worum geht es denn?", versuche ich ein wenig Interesse aufzubringen.

"Wonho meint, er hat ein Plan wie wir hier raus kommen.", erklärt mir Shownu.

Er ist am längsten von uns hier und so etwas wie die Seele unserer Gruppe. Er motiviert uns immer, nicht aufzugeben und geht dazwischen,  wenn ein Streit ausbricht.
Weshalb er jedoch hier ist, hat er uns nie verraten.

"Ich brauch nachher eure Hilfe. Ich werde ein wenig Zeit brauchen, bis ich zurück bin, wenn die Zellen geschlossen werden und ihr sollt nur darauf aufpassen das niemand nach mir sucht.", selbstverständlich grinst er uns an.

"Wo willst du denn hin?", fragt die skeptische Stimme Jooheon's. Ihm missfiel der Plan,  weil er Angst davor hat, dass etwas schief geht.
Er ist nur wegen dem Vorfall mit mir,  Wonho, Jooheon und Minhyuk hier gelandet.
Ich fühle mich noch immer schuldig deswegen.
Als Antwort bekommt er jedoch auch nur einen geheimnisvollen Blick, der nichts Gutes heißt.

"Ist hier noch frei?", fragt der Junge von gestern.

Er ist mit den größten Drogenbossen hier im Gefängnis aneinander geraten und Shownu und Jooheon haben ihn daraus geholt, sonst wäre er wohl heute nicht mehr am Leben.
Ich habe keine Ahnung, was er mit solchen Personen zutun hat. 
Seinen Namen hatte ich in dem Getümmel gestern auch nicht mitbekommen.

Monsta X // Locked InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt