28. Märchenprinz

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*Lhia POV*

"Trink bitte etwas!"
Kihyuns Stimme erklingt irgendwo im Nirgendwo und versucht seid ziemlich vielen Minuten schon mich dazu zu bringen, seine Vitamin-Pampe zu mir zu nehmen.

Er piekst mit dem Strohhalm an meiner Lippe herum, doch auch wenn ich es wollen würde, bekomme ich meinen Mund nicht motiviert, sich zu bewegen.

Abgesehen davon, will ich seine Pampe ja auch gar nicht.
Wer weiß, was da nun noch alles drin ist?
Außerdem schaffe ich es so vielleicht schneller zu verhungern oder zu verdursten, dann hat das Theater endlich mal ein Ende.

"Du bist unmöglich!", schimpft er.

Danke, ebenfalls.

Frustriert höre ich ihn aus dem Raum rennen und die Tür hinter sich zu schmeißen.

Ich wette, er ist in höchstens 10 Minuten schon wieder zurück.
Ach!
Ich hab sowieso keine Uhr, um es nachzuprüfen.

"Ich setze auf 8 einhalb Minuten! Um was wetten wir?"

Ich hab ihn fast vergessen, ich Dummerchen:
Der gute Wonho, der zu jedem meiner Gedanken seinen Senf dazu geben muss, weil er mein Unterbewusstsein darstellen darf.

"Wie wärs: Wenn ich gewinne, gibst endlich zu, dass du mich magst."

Wenn ich fähig wäre zu lachen, würde ich es jetzt tun.
Selbst als Halluzination ist er noch ganz schön von sich überzeugt.

"Und wenn duuuuu gewinnst...?"
Ich spüre seinen heißen Atem in meinem Nacken, als er mir leicht mit dem Finger über den Arm fährt und am Hals angekommen, meine Haare vorsichtig zu Seite streicht.

"Wenn du gewinnst, helfe ich dir sogar dabei es einzusehen...", haucht er an mein Ohr und platziert sanft einen Kuss darauf.

Wäre ich jetzt eine Katze, dann würde ich spätestens jetzt beginnen zu schnurren.
Aber ich bin keine Katze und überhaupt: Über was für schräge Sachen denke ich hier schon wieder nach?

"Lass das... "
Schwach zucke ich mit den Schulter und lege den Kopf schief, sodass er zurückweichen muss.

Dennoch hält es ihn nicht davon ab, von hinten seine Arme um mich zu schlingen und seinen warmen Körper an meinen zu pressen.

Ich gebe zu, in diesen Mauern ist es unvorstellbar kalt und normalerweise wäre ich Wonho jetzt auch unglaublich dankbar, aber seine Nähe bereitet mir aus irgendeinem Grund extremes Unbehagen.

"Dein Herz schlägt ganz schön schnell.", stellt er grinsend fest.

Hätte ich die Kraft dazu, würde ich mich jetzt gerne versuchen aus seinem Griff zu befreien, aber ich spüre weder meine Beine noch meine Arme vollständig, was die Sache ein wenig kompliziert macht.
Kläglich versuche ich mich irgendwie zu strecken um ihn abzuwimmeln, doch er lässt sich davon keineswegs beeindrucken.

"Machst du Yoga?", fragt er unschuldig.

Ich geb's auf.
Müde lehne ich den Kopf gegen seine Schulter und achte nicht weiter darauf, dass mir sein Atem an meinem Hals eine Gänsehaut über die Haut jagt.

Wie lange überlebt ein Mensch ohne etwas zu Trinken?
3 Tage?
Ich hoffe sie sind langsam vorüber.

Gerade wäre es sogar relativ bequem einfach einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen.
Dann hätte sich die Sache endlich erledigt.

Noch nie habe ich gemerkt, wie ich eingeschlafen bin, doch genau in diesem Moment fühle ich die Leere, die mich packt und und mit in die Dunkelheit ziehen will.
Ob ich wohl etwas schönes träumen werde?
Meine Realität ist schon der größte Alptraum, da erwarte ich wenigstens jetzt mal einen ordentlichen Disney-Traum.

Monsta X // Locked InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt