5. Erster Fortschritt

286 25 2
                                    

*Wonho POV*

"Ich verpasse wegen dir gerade mein Frühstück", vorwurfsvoll erwidert sie meinen Blick.
Ich kann mir mein Grinsen nicht verkneifen.

"Du könntest mich dafür haben.", spielerisch streiche ich ihr eine Haarsträhne hinter die Ohren und hauche ihr einen Kuss auf die gerötete Wange.

Ich spüre ihre Hand, die sich auf meinen Oberkörper legt und krampfhaft versucht mich wegzuschieben.

Schon wieder wird mein Grinsen breiter und ich drücke provokant meinen Körper gegen ihren.

"Du bist so schwach.", merke ich an.

"Danke, du mich auch.", antwortet sie genervt.
Doch ich spüre, wie ihr Herz rast und sie den Atem anhält.

"Eeecht?", bringe ich übertrieben überrascht heraus.
Als Reaktion bekomme ich leider nur ein böses Zwicken in die Seite, das mich erschrocken zusammenzucken lässt.

Diesen Moment meiner Unkonzentriertheit nutzt sie sofort aus und schlüpft unter meinem Arm hinweg.
Wieso ist sie auch so winzig?

Im letzten Moment schaffe ich es, ihr Handgelenk zufassen zu bekommen und ziehe sie zu mir zurück.

"Hör zu. Wir haben jetzt folgende Möglichkeiten: Entweder ich verrate den Wächtern, dass ich dich vor ein paar Tagen in der Waschküche habe verschwinden sehen oder ich schlage mich k.o und dann warte bis sie mich bei dir hier finden, sodass es aussiehst als wärst du es gewesen. Die zweite Option wäre aber, du nimmst mich und meine Freunde mit nach draußen und ich würde dir sogar bei deinem Problem helfen... ", ich streiche bedeutungsvoll über ihren Hals und
sie schaut mich verdutzt an.

Ihr Blick ist so putzig, ich würde sie am liebsten auf der Stelle nehmen, doch mit einem Seufzen reiße ich mich zusammen und flüstere in ihr Ohr:
"Du hast keine Wahl, Kleines. Ich hab dich gesehen.", ihre Gänsehaut verrät mir, dass ich sie bisher gut im Griff habe.

"Noch nicht.", antwortet sie mit unruhiger Stimme.

"Es dauert noch ein wenig."

"Dann lass uns dir helfen.", schlage ich vor.

Der Duft, der von ihren Haaren ausgeht zieht mich magisch an.
Ich muss daran riechen.
Es ist das angenehmste, was ich in diesem Gefängnis bisher gerochen habe.
Ein blumiger Duft mit einem Hauch von Erdbeer.
Es passt zu ihr.

Ich zwinge mich erneut von ihr abzulassen und fahre fort:
"Du musst mich noch vor der Zählung zurück zu meiner Zelle schaffen, sonst merken sie, dass ich weg bin."

Nachdem ich ihr ungefähr gesagt habe, wo sich meine Zelle befindet scheint sie kurz zu überlegen. Doch dann hat sie eine Idee und zieht mich mit sich.

Wir mischen uns für kurze Zeit unter die anderen Häftlinge und biegen in die Waschküche ab.
Dort sind gerade zwei der Insassen damit beschäftigt Wäsche zu trennen und zu waschen, doch würdigen uns keines Blickes.

Ich folge ihr weiter durch eine Metalltür, die den Raum zu der frisch gewaschenen und gebügelten Häftlingswäsche abgrenzt.

"Was machen wi... " sie legt mir die Hand auf den Mund und bedeutet mir zu schweigen.

Gespannt beobachte ich ihr einstudiertes Vorgehen.
Sie schiebt einen Korb, der auf dem Boden steht zur Seite und hebt eine Gummiematte an. Darunter zeigt sich ein schmales Gitter im Boden.

Jetzt greift sie vorsichtig mit ihren dünnen Fingern danach und legt es geräuschlos beiseite.
Dann weist sie mir an, ich solle leise hinunter springen.

Monsta X // Locked InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt