Monsta X // Locked Inside

25. Endstadium (part 2)

*Wonho POV*

Ich habe schon wieder geschlafen.
Wieso tue ich das?
Einfach so?

Ich habe einen Verband an der Schulter, aber ich habe keine Ahnung, woher er stammt.
Ich habe doch gar keine Schmerzen?

Der Mann mit dem freundlichen Lächeln ist weg.
Ich weiß nicht wo er hin ist.
Vielleicht schläft er auch?

"Heute ist Tag 2, bist du bereit?", fragt eine Stimme durch einen Lautsprecher.

Tag 2.
Gab es einen Tag 1?

Wofür soll ich bereit sein?
War ich auch an Tag 1 bereit?
Erwartet er eine Antwort von mir?

Unschlüssig blicke ich von einer Kamera in die nächste.
Wieso sind hier Kameras?

Keine dieser Kameras hilft mir.
Wie auch, es sind simple Gegenstände.
Wieso sehe ich sie dann an?
Wieso filmen sie mich?

Es ist egal.
Alles ist egal.

Etwas ist nicht egal.
Aber was?

Die Tür geht auf und ein Mädchen wird hinein geschubst.

Ich kenne dieses Mädchen.
Woher kenne ich es?
Es will mir nicht einfallen.
Es fällt mir bestimmt gleich wieder ein.
Ich muss mich nur erinnern.

"Hoseok...", flüstert dieses Mädchen grimmig.

Ist es wütend?
Auf Hoseok?
Dieser Name ist komisch.
Ich mag ihn nicht.
Das Mädchen scheint ihn auch nicht zu mögen.

"Wonho, frag sie bitte nach euren Eltern.", erscheint wieder diese Lautsprecherstimme.

Doch Wonho antwortet nicht darauf.
Wo steckt der überhaupt?

Warte... bin ich nicht Wonho?
Ich bin mir nicht sicher.

Aus welchem Grund sollte ich dieses Mädchen nach unseren Eltern fragen?
Wir haben doch keine gemeinsamen Eltern.
Ich kenne nicht einmal meine eigenen Eltern.
Habe ich überhaupt welche?

Das Mädchen beginnt plötzlich zu zittern.
Ist ihm kalt?
Warum hat man ihm nichts wärmeres angezogen?

Ich will zu ihm gehen und ihm meine Bettdecke umlegen, doch es faucht mich an.
Irgendwie erinnert es mich an eine Katze.

Dann muss es eben frieren, wenn es mich nicht mag.

"Wonho, frag deine Schwester bitte nach euren Eltern!", bittet die Lautsprecherstimme erneut.

Dieser Wonho hat es scheinbar nicht eilig, wenn er diese Stimme so lange warten lässt.
Aber, Wonho war doch mein Name, oder nicht?

Wenn das so wäre, ist dieses Mädchen meine Schwester.
Aber ich kenne es nicht.

Doch.
Sie kommt mir bekannt vor.

Wir haben Eltern.
Wir haben dieselben Eltern.
Also ist sie meine Schwester?

Ich werde sie nach unseren Eltern fragen.
Aber mein Mund, er will sich nicht bewegen!
Ich verstehe es nicht.

Ich glotze das Mädchen einfach an.
Vielleicht kann es ja Gedanken lesen.
Möglich ist alles.

Nein, ist es doch nicht.
Die Sonne wird sich niemals um die Erde bewegen.
Ich werde niemals ohne ein schlagendes Herz leben können.

Wieso denke ich über so etwas nach?
Worüber wollte ich ursprünglich nachdenken?

Ich weiß es.
Ich wollte wissen, was nicht egal ist.
Eine Sache, die mir gestohlen wurde.
Doch was ist diese Sache?

Ich entdecke einen Zettel und einen Bleistift in der Hand des Mädchens, die mir bisher noch nicht aufgefallen sind.
Während das Mädchen mich weiterhin böse anstarrt, nehme ich die Sachen aus ihren zittrigen Fingern.