22. Normal? Leider ausgestorben

237 24 17
                                    

*Minhyuk POV*

Ich habe das Bedürfnis einen Mord zu begehen.

Mein Opfer trägt ein albernes, blaues Bandana, welches seine braunen Haare in Form zuhalten versucht.

Mein Motiv?
Ich werde gewaltsam von der Person gerissen, die mir momentan einfach alles bedeutet.
Und wofür?
Damit mein Opfer mir diese Person wegnehmen kann.

Motiv genug?

Ich schlage, beiße und trete um mich, doch starke Arme halten meinen Körper fest umklammert, sodass ich meinen Mord vorerst nur in Gedanken ausführen kann.

"Komm runter...", brummt die Stimme an meinem Ohr missmutig.

"Sehe ich so aus?", fauche ich zurück und haue meine Zähne erneut in den Arm, der meinen Oberkörper fest umschließt.

Trotz des schmerzerfüllten Stöhnens, lockert sich der Griff nicht im Geringsten.

"Dein Freund kommt doch gleich wieder.", versucht die Stimme mich zu beruhigen.

Dein Versuch ist leider fehlgeschlagen, mein Freund.

Ich schrecke erst zurück, als das Gesicht dieses großen Mannes mit den übertrieben abstehenden Ohren vor mir auftaucht und seine viel zu gutmütigen Augen meine fixieren.

Dann streicht er sachte mit der Hand über meine Wange und sieht mich mitfühlend an:
"Je lieber du bist, desto besser wird es deinem Freund gehen. Aber wenn du dich weiterhin so aufführst, werde ich V wohl mitteilen müssen, dass er sich bei dem Kleinen nicht zurückhalten soll."

Was bitte ist ein V?
Gibt es dazu auch ein W? Oder X, Y und Z?

Er nimmt seine Hand aus meinem Gesicht und wendet sich meinem Freiheitsberauber zu:
"Jungkook, du musst lernen, härter durchzugreifen."

Als er uns den Rücken zukehrt, lockert sich auch der Griff um meinen Oberkörper und ich erlange mein Gleichgewicht zurück.

Ich würde mich jetzt am liebsten losreißen und durch die Tür brettern, hinter der dieser braunhaarige Kerl mit Hyungwon verschwunden ist.
Aber die Worte des Anführers haben sich in meinen Kopf gefressen und halten mich davon ab.

Ich muss schwer schlucken und beobachte übellaunig den Typen, der jedem von uns einen Stoffklumpen vor die Füße wirft und dabei aussieht, als würde er jeden Moment einschlafen.

"Was ist das?"
Stimmt ja. Chen und Lay sind ebenfalls hier gelandet.

Chen schaut den Stoffklumpen-Verteiler fragend an, woraufhin dieser ihn verständnislos anglotzt:
"'Ne Hose."

"Wir tragen doch bereits Hosen!", wundert sich Chen.

Doch der schläfrige Typ zieht nur schulterzuckend wieder ab.

"Du musst diese Hose jetzt anziehen und deine anderen Klamotten aus.", murmelt Jungkook hinter mir.

Ach, ich muss meine Sachen dafür ausziehen?
Ich dachte schon wir spielen jetzt Zwiebel und testen aus, wie viele Schichten wir übereinander schaffen.

Mürrisch ziehe ich mein Shirt über den Kopf und meine Hose aus.
Auch wenn ich nicht im Geringsten Lust habe zu tun, was diese Leute von mir verlangen, macht mir dieser merkwürdige Blick ihres Anführers ein wenig Angst.

Das einzige, was ich noch weniger will, als ihnen zu gehorchen, ist, dass sie Hyungwon wegen mir etwas antun.

Die Hose, die mir vor die Füße geschmissen wurde, ist zwar ein wenig groß, aber was solls.

Monsta X // Locked InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt