14.2 Risiko

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*Shownu POV*

Ich schließe die Tür hinter mir und betrachte den Gang vor mir.
Noch bin ich hier alleine, aber ich sehe in ein paar Metern schon die große Halle, wo es sich auch nach mehr Menschen anhört.

Ich zupfe noch einmal angespannt meine Uniform zurecht und wage den ersten Schritt.

Als ich die Halle betrete, entdecke ich sofort die besagte Empfangsdame hinter dem Anmeldestand und steuere auf sie zu.

Da noch ein mittelgroßer grauhaariger Mann vor mir ansteht, muss ich noch einen Moment warten, bevor ich dran bin.

"Ich will meinen Sohn aber JETZT sehen!", schimpft der grauhaarige Mann.

"Es tut mir leid, aber er wird gerade verhört und ihr Besuch ist nicht angemeldet. Im Moment kann ich nichts für Sie tun.", antwortet ihm die Dame mit sanfter Stimme.

Sie hat ihre roten Locken professionell in einem Dutt auf dem Kopf zusammengebunden und tippt auf der Tastatur ihres Computers herum.
Dann schaut sie den noch immer wartenden Mann durch ihre runde Brille aus großen Augen an:

"Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie helfen? Wenn nicht dann gehen Sie doch bitte."

"Das ist doch eine Unverschämtheit! Kann man nicht mal seinen Sohn hier sehen! Ich sage Ihnen doch, er ist unschuldig! Verklagen sollte man Sie, ja verklagen!", regt der Mann sich weiter auf.

"Machen Sie nur. Im Gefängnis sind wir hier doch sowieso schon.", schmunzelt sie belustigt vor sich hin.

"Also... Das ist doch nicht zu fassen. Wer glauben Sie eigentlich, wer Sie sind?", vor Wut schmeißt er mit dem Ellenbogen eine Blumenvase vom Tresen herunter.

"Das ist doch gemeingefährlich hier!", er greift nach einer Scherbe auf dem Boden und droht damit der Dame.

"Das gehört sich aber nicht.", ich packe seinen Arme in der Luft und halte ihn somit von seinem undurchdachten Vorhaben ab.

"Ich will aber meinen Sohn sehen!", schreit er mich nun an.

"Wir sind hier nicht die Wunschzettel-Aufnahmestelle vom Weihmachtsmann, also haben Sie doch ein wenig Geduld.", ich ziehe ihn vorsichtig vom Tresen weg und schiebe ihn in Richtung Ausgang.
Zwar meckert er noch vor sich hin, jedoch macht er dann doch noch die Fliege.

"Sie sind neu hier oder?", plötzlich tauchen die zwei runden Brillengläser neben mir auf.

"Seid einer Woche. Wo findet man hier denn etwas zum aufwischen?", ich deute auf die zerschmetterte Blumenvase auf dem Boden.

"A-ach, darum müssen Sie sich doch nicht kümmern...", winkt sie ab.

"Aber ich würde Ihnen doch gerne helfen, Miss... ", ich deute auf ihr Namensschildchen,
"...Miss Huang."

Sie schiebt schnell ihre Brille auf der Nase zurecht und huscht dann mit roten Wangen hinter ihren Tisch, während sie murmelt:
"Ich hole Kehrschaufel und Besen...."

Mir war gar nicht mehr bewusst, wie gut ich bei den weiblichen Geschöpfen dieser Welt ankam...
Ein wenig stolz grinse ich vor mich hin, als sie auch schon mit Kehrschaufel und Besen bewaffnet zurückkommt.

"Ein Lappen wäre auch nicht schlecht." Ein Blick auf die große Wasserpfütze lässt sie erneut verschwinden.

Währenddessen kehre ich die gröbsten Scherben zusammen und schmeiße sie in den Müll, der unter ihrem Tisch steht.

Miss Huang hockt mittlerweile mit einem Wischlappen und einem Eimer Putzwasser auf dem Boden.

"Kann ich noch etwas helfen?", frage ich als sie fertig ist und den Putzeimer zurückschaffen will.

Monsta X // Locked InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt