Kapitel 1

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„Entschuldigen Sie, bitte! Könnten Sie mir vielleicht sagen, wo ich Hangar fünf finde?" Der Mann musterte mich, als würde ich eine minderwertige Kreatur sein, die es nicht verdienen würde, einen Offizier wie ihn anzusprechen. Als hätte ich kein Recht, mich überhaupt hier aufzuhalten. Ich hasste es. Wir lebten zwar in einer Zeit, in der laut Gesetz alle Personen gleich behandelt werden sollten, doch es gab dennoch einen großen Unterschied zur Wahrheit.

Die war leider, dass wir dennoch, wenn auch unbewusst, ziemlich diskriminiert wurden. Ich hasste das, doch ich wollte auch nicht, dass ich jemanden darauf ansprach und er mir helfen würde. Das würden genug Leute tun, doch ich war alt genug, um mit meinen Problemen alleine zurechtzukommen.

„Wissen Sie was, vergessen Sie es einfach! Ich werde es auch alleine finden!" Ich ließ ihn mit seinem abschätzigen Blick stehen und lief einfach völlig planlos weiter, auf der Suche nach einem Schild, das mir dabei helfen konnte, mich zu orientieren. Ich hoffte, dass es nicht zu auffällig war, dass ich im Moment nicht den geringsten Plan hatte, wo ich eigentlich war, denn das wäre sonst wirklich peinlich.

„Hey, kann ich dir behilflich sein? Suchst du etwas?" Hörte ich eine Stimme aus genau der Richtung, in der ich gerade diesen Griesgram angesprochen hatte. Obwohl ich den gar nicht sprechen gehört hatte, konnte ich mir sehr gut vorstellen, dass diese freundliche Stimme eindeutig nicht zu ihm gehörte. Das hätte mich wirklich äußerst erstaunt. Und ich hatte auch recht gehabt. Der Gruseltyp starrte mich weiterhin nur an, während neben ihm ein Junge etwa in meinem Alter auftauchte. Er hatte dunkelblonde Haare und trug einen Anzug der Sternenflotte. Vielleicht konnte er mir helfen, die Enterprise zu finden.

„Ähmm, ja, ich suche Hangar fünf! Ich muss dringend dahin, ich komme zu spät, ich muss zur ..." „Enterprise", lächelte er, als wüsste er genau, was mein Problem war. Man hätte jetzt einmal den Blick des blöden Kerles fotografieren müssen, als er hörte, dass ich die Enterprise suchte. Ja, sollte er sich mal vorstellen, ich war nicht die erste Frau, die einen Job auf der Enterprise annehmen würde. Vielleicht war er auch einfach nur eifersüchtig, weil er hier stehen musste und keine anderen Aufgabe hatte, als Leute dumm anzusehen und davon zu träumen, vielleicht mal Kapitän eines Schiffes zu werden.

„Wenn Sie mir bitte folgen würden, Miss Kirk", lächelte der Junge und fing an, den wohl richtigen Weg einzuschlagen. „Miss Kirk, es tut mir doch sehr leid. Wenn ich gewusst hätte. Ich bin ein großer Fan Ihres Großvaters. Er hat der Enterprise so viel Gutes getan, ich habe ihn schon immer bewundert. Sie werden sicherlich irgendwann in die Geschichte eingehen, genau wie er." Wie er sich jetzt so unterwürfig entschuldigte, führte fast dazu, dass ich einen Lachkrampf bekam.

Jetzt auf einmal entschuldigte er sich und kroch mir förmlich in den Hintern, nur damit ich meinem Großvater nichts Schlechtes über ihn erzählte. Als ob ich so etwas machen würde. Ich konnte solche Menschen zwar nicht leiden, doch deswegen sagte ich auch nie, wer ich wirklich war, ich wollte nicht anders behandelt werden. Denn dann passierte immer so etwas wie hier gerade.

Ich war ein Individuum und nicht nur die Enkeltochter des berühmten Jim Kirk. Natürlich war ich stolz auf ihn, doch keiner sollte von mir erwarten, dass ich jetzt vorhatte, irgendwie besonders aufzufallen wegen meiner Verwandtschaft. Klar, ich liebte alles, was seinen Job betraf und hatte mir schon seit ich klein war gewünscht, an der Sternenflottenakademie aufgenommen zu werden, aber dennoch wollte ich es von mir aus schaffen und zeigen, dass es wichtig war und wollte nicht, dass man dafür sorgte, dass ich aufgenommen wurde, weil ich eine Kirk war. Das hasste ich.

Ich war jetzt total aufgeregt, dass ich dabei sein durfte, wenn die Enterprise bald startete, da es sicherlich viel zu entdecken geben würde. Ich hatte zwar manchmal auch ein bisschen Angst, da man sich ja auch sehr oft in ziemlich brenzlige Situationen begab, aber das hielt mich auf keinen Fall davon ab.

Ich hatte das große Glück, dass ich meine Ausbildung auf der Enterprise fortsetzen konnte und nicht noch ein paar Jahre bis zum nächsten Flug warten musste. Ich hätte nicht gewusst, ob es meine Neugier so lange ausgehalten hätte ... Aber jetzt war ich ja hier.

„Wie ist dein Name?", fragte ich den Jungen, dem ich jetzt schon etwa fünf Minuten hinterherlief. Wir mussten also bald ankommen. „Sangster. Thomas Sangster. Ich bin übrigens auch das erste Mal auf der Enterprise und ich muss sagen, dass ich ziemlich nervös bin. Die Besatzung soll nicht gleich denken, dass ich zu nichts zu gebrauchen bin. Ich will mit einem guten Gefühl bei der Sache dabei sein und ich hoffe, dass ich ganz viel lernen werde, den anderen helfen kann, nette Leute kennenlerne und noch so viel mehr. Ich weiß, ich stelle viel zu hohe Ansprüche, doch es ist einfach so, dass aus meiner Familie bisher keiner auf der Sternflottenakademie ist und mir niemand wirklich Mut machen konnte. Ich weiß, das wirst du wohl nicht so verstehen, da dein Großvater dir wahrscheinlich alles so lange erzählt hat, dass du es nicht mehr hören könntest ..."

Diesmal war ich es, die ihn unterbrach. „Das stimmt, er hat mir, wenn er hier war, immer sehr viel erzählt, doch das war leider nicht so oft, da er so oft jahrelang unterwegs war. Ich habe mich auch nicht wirklich jemandem öffnen können und auch niemandem gesagt, dass ich eigentlich genau die Ansprüche habe, die du auch hast. Ich wollte mich nur Grandpa anvertrauen, da er einfach mein Idol ist, doch leider hat er so wenig Zeit für mich. Ich schätze mal, wir sind gar nicht so verschieden!"

Nun lächelte Thomas wieder. Ich konnte ihm die Erleichterung ansehen. Auch ich musste lächeln. Ich war froh, dass ich wohl schon zumindest eine Person kannte, mit der ich gut auskommen würde.

Ich widme diese Story meiner Star Trek Sis _Iron_Winter_Ant_ Ich liebe dich! ❤️

Die kosmischen Burgen [Star Trek / Thomas Sangster]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt