Kapitel 13~Auf der Suche

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Ich hoffte auf die Hilfe von Leon. Ich war so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich Christina und David nicht mehr hörte. Alles um mich verschwand. "Leonie. Ich habe gehört du brauchst Hilfe. Hier bin ich. Was brauchst du?", sagte Leon in meinem Kopf. "Ich brauche deinen Liedtext. Weißt du noch das Lied das du für mich geschrieben hast? Dieses.", Christina und David starrten mich komisch an als würde ich auf einer anderen Sprache reden. Sie redeten miteinander und entschieden mir nur zuzugucken. "Schatz geh zu mir. In meinem Zimmer ist eine kleine blaue Kiste versteckt hinter meinen Schulbüchern im Regal. Ich wollte dir diese Box einen Tag nach meinem Tod schenken aber da war es schon zu spät. Finde sie und behalte sie. Ich liebe dich. Für immer." Ich liebte ihn auch. So sehr, dass seine Worte mich verletzten. Er würde nie wieder hier für mich da sein. Ich hatte die Liebe meines Lebens verloren.

Ich lief los. David wollte mir folgen. Er sprang von seinem Stuhl und wollte mir hinterher laufen doch Christina hielt ihn fest und sagte ihm etwas. Er riss sich jedoch los und folgte mir was ich nicht bemerkt hatte. Ich lief aus meinem Haus an meiner Mutter vorbei ohne etwas zu sagen, stieg auf mein Fahrrad und fuhr in Richtung Leons Hauses. David rannte mir hinterher. Ich stellte mein Fahrrad bei Leon ab und klingelte. Ich klingelte nochmal und nochmal und nochmal aber niemand öffnete. Wahrscheinlich waren die Eltern bei der Arbeit. David kam an und stellte sich neben mich. "Was hast du jetzt vor?", fragte er mit seiner sanften Stimme. "Ich breche ein was denn sonst". "Dir ist klar, dass wenn dich die Eltern finden du ins Gefängnis kommen kannst.", sagte er. Er versuchte mich aufzuhalten. Nein! Ich trat die Tür ein mit voller Wucht. Niemand könnte mich von Leon fern halten! David schrie mir hinterher:" Na gut aber beeil dich. Ich pass hier auf!" Ich war echt froh, dass er dabei war. Ich ging in Leons Zimmer. Keine Bücher. Sollte das ein Scherz sein? "Wo sind diese scheiß Schulbücher!", schrie ich. David kam angerannt:" Die Familie war wohl sehr traurig über seinen Verlust. Lass uns auf dem Dachboden nachgucken." Ich nickte und lief ihm hinterher in Richtung Dachboden. Er ging vor. Alles auf dem Dachboden war voller Staub. Anscheinend waren die nicht oft hier oben. Ich suchte auf der einen Seite des Raumes, David auf der anderen. Ständig kam er zu mir und schmiss mir Staub ins Gesicht. Natürlich konnte ich mir das nicht gefallen lassen. Ich nahm alte Kuscheltiere, die wahrscheinlich Leons Schwester gehört hatten und schmiss sie zu David rüber. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr. Um genau zu sein seit Leons Tod nicht mehr. Ich war froh endlich wieder lachen zu können und David gefiel das auch. Er fing nämlich auch an zu lächeln.

Die Welt der TotenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt