Kapitel 37~Zeit zu entkommen

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Die Stimme verschwand. Ich musste hier raus, aber wie? "Leute? Seid ihr noch da?", schrie ich. Ich hörte Leon und Christina hintereinander ja schreien. Doch was war mit Amelie? Hatte er ihr schon etwas getan? Ich schaute in meiner Jackentasche ob ich irgendetwas nützliches finden würde. Mein Handy war drinnen, eine Schnur und meine Kopfhörer. Ich band die Schnur fest um mein Handy, stellte es auf aufnehmen ein und setzte meine Kopfhörer auf meinen Kopf. Ich krabbelte am Boden entlang und suchte ein Loch, einen Spalt oder anderes, dass mich eventuell zu Amelies Raum führen könnte. Ich vergaß das ich im Keller war also lief ich hoch. Ich schob mein Handy vorsichtig durch die Tür und wartete hoffnungsvoll. Amelie war zwar im oberen Raum gewesen, jedoch könnte es sein, dass sie in den Flur gebracht wurde. Wieso auch nicht. Ich wartete hoffnungsvoll auf irgendein Geräusch. "Du Miststück! Ich hatte dir gesagt du sollst sie umbringen! Dann wären wir jetzt nicht in dieser Situation!". Es war die Stimme der Person, die mich und meine Freunde eingesperrt hatte. Aber mit wem redete diese Person? "Ich weiß. Ich wollte es tun. Doch sie ist mir zu überlegen." Ich konnte es nicht fassen. Die Person, von der ich dachte sie sei meine Freundin. Die Person? die mich vor Leons Schicksal warnen wollte. Die Person, die für mich da war. Sie war nicht auf meiner Seite. Sie versuchte mich loszuwerden! Mir fiel es schwer zu glauben was ich hörte. Doch dann redeten sie weiter:"Was ist das?". "Sieht aus wie ein Handy oder nicht?" Ich zog mein Handy schnell zu mir, steckte es in meine Jackentasche und rannte die Treppe hinunter. Es war todstill. Sie kamen nicht hinein. Ich musste mir überlegen wie ich hier wegkam. Ich bekam eine Idee.

Ich rannte die Treppe wieder hoch und legte mein Ohr auf die Tür. Niemand sprach. Es war still. Ich hoffte, dass diese Person irgendwo anders wäre. Wer weiß was sie mit mir machen würden. Ich zog aus meinem Zopf eine Spange raus. Ich hatte sowas schon oft im Fernseher gesehen und da klappte es auch. Ich steckte die Spange in das Schlüsselloch und drehte darin. Es war nicht gerade leise also wurde ich hektischer. Schweiß lief mir der Stirn runter. Die Tür öffnete sich. Ich war überglücklich und sprang voller Freude herum. Dann rannte ich. Ich rannte auf die linke Seite und flüsterte:"Ist hier jemand?". Es kam keine Antwort. Bei der nächsten Tür fragte ich das selbe. "Leonie hilf mir", flüsterte Christina. Ich nahm meine Spange und fuchtelte auch in diesem Schlüsselloch rum. In diesem Moment hörte ich ein lautes Fallen. Ich drehte mich hektisch um und sah eine Tür auf dem Boden und eine Rauchwolke. Aus der erschien Leon. Ich winkte ihn zu mir. Christinas Tür öffnete sich nun auch. "Wir müssen hier weg", flüsterte ich. "Was ist mit Amelie?", fragte Christina. "Amelie wird nicht mitkommen", sagte ich traurig. Wir rannten zur Ausgangstür doch die war auch zu. Amelie und die Person erschienen. Ich sah ihn. Sein Gesicht war schneeweiß, seine Nase war krumm, seine Stirn wie ein Spiegel, seine Lippen dünn und seine Haare blond. "Wollt ihr uns schon verlassen? Unser Spiel hat doch gerade erst begonnen." Im nächsten Moment hörte ich einen Schuss, der neben mir kam. Ich drehte mich in die Richtung. Leon stand da mit einer fast durchsichtigen Pistole in der Hand. "Woher hast du die denn?", fragte ich. Der Junge kippte um. "Vater!", schrie Amelie. Vater?

Die Welt der TotenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt