Kapitel 7

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PoV Derek

Während des Unterrichts konnte ich mich nicht konzentrieren. Zu viel schwirrte mir im Kopf herum. Würde ich irgendwann wieder nach Hause können? Heute morgen hatte ich nur schnell meine Schultasche geholt, meine Eltern waren da schon weg.
Würde ich mir dann eine eigene Wohnung suchen müssen?
Und was war das für ein Gefühl seit neusten, wenn ich David zu nah kam?
*Flashback letzte Nacht*
"Na siehst du, du kannst das doch." Aufmunternd schlug ich David auf die Schulter und er legte die Hausaufgaben weg. Es war schon sehr spät geworden und langsam sollten wir wirklich schlafen gehen.
Ich wollte gerade ins Wohnzimmer gehen, um mich auf die Couch zu legen, als David mich am Arm packte.
"Wo willst du hin?" Ich hob fragend eine Augenbraue.
"Auf die Couch schlafen?" David sah mich ein wenig fassungslos an.
"Alter, die Couch ist gefühlte fünfhundert Jahre alt. Du schläfst bei mir im Bett." Ohne das ich widersprechen konnte, schmiss David sich auf sein Bett und zog sein Shirt aus, wodurch man sein komplettes Tattoo sehen konnte. Es passte so gut zu ihm und er hatte ewig dafür gespart. Trotz das ich ihm die Hälfte bezahlt hatte.
"Na schön." murrte ich und zog mir ebenfalls mein Shirt aus und legte mich neben David. Das Bett war nicht sonderlich groß, sodass unsere Körper sich berührten. Fast zeitgleich verschwand die Kälte, die ich bis gerade gespürt hatte und machte einer angenehmen Wäre in mir Platz.
"Gute Nacht." David drehte mir den Rücken zu, sodass ich noch ein Stück näher an ihn rutschen konnte. Als ich Davids Körperwärme spürte, fühlte ich, wie die Anspannung der letzten Stunden von mir fiel und ich jetzt auch beruhigt schlafen konnte.
*Flashback ende*

David hatte schon immer eine gewisse Anziehungskraft auf mich gehabt und das würde ich auch nicht abstreiten, aber so war es erst seit der letzter Zeit.
"Derek? Alles okay?" raunte David und sah mich besorgt an. Ich nickte nur schnell, das unserer Lehrer schon mahnend in unsere Richtung schaute.
Der Rest des Tages verging nur schleppend.
"Okay, jetzt reichts." knurrte David als wir den Klassenraum verließen, in dem wir gerade unsere letzte Stunde gehabt hatten.
Er packte mich am Arm und zog mich in die Toiletten, wo sich nach Schulschluss niemand mehr befand und sah mich eindringlich an.
"Okay, mein Freund. Du hast zehn Sekunden, um mir zu erklären, was heute mit dir nicht stimmt." David war nicht wirklich sauer, dass wusste ich. Er schien sich sorgen zu machen.
"Es ist nichts schlimmes. Ich habe schlecht geschlafen, mir geistern so viele Sachen durch den Kopf und das lässt mir keine Ruhe." An sich keine Lüge, allerdings auch nicht die ganze Wahrheit. David glaubte mir aber glücklicherweise.
"Dann sag das doch. Ich mach mir sonst Sorgen." Ich lachte auf.
"Du hast genug Probleme, David. Schlag dich nicht auch noch mit meinen herum." David sah mich mit erhobener Augenbraue an.
"Dafür sind Freunde doch da." lachte David und legte mir einen Arm um die Schulter. So verließen wir die Schule und machten uns auf dem Weg zum Supermarkt.
"Derek Steiren!" hörte ich jemand atemlos hinter mir rufen und drehte mich genervt um. Eine Frau, offensichtlich eine Reporterin, kam auf mich zu gelaufen, mit einem Diktiergerät in der Hand.
"Was wollen Sie?" fragte ich nicht gerade höflich, aber auch nicht unfreundlich. Die Frau strich sich die Haare aus der Stirn und lächelte mich an.
"Wie kam es dazu, dass Sie von zu Hause rausgeschmissen wurden?"
Fassungslos sah ich sie an. Woher zum Teufel wusste die das?
"Woher wissen Sie das?" fauchte ich, jetzt schon deutlich unfreundlicher.
"Augenzeugen haben gesehen, wie-" Ich unterbrach ihre Euphorie, indem ich die Hand hob.
"Ich werde keine Fragen beantworten und überprüfen sie erst mal die Aussagen, bevor Sie ihre Arbeit darauf aufbauen, jeder kann zur Zeitung gehen und scheiße erzählen. Und wenn ich davon was in der Öffentlichkeit sehe, suchen Sie sich besser einen guten Anwalt." Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und ging mit David davon. Die Frau hatte sich definitiv den falschen Tag ausgesucht.
"Das ist so nervig." knurrte ich und nahm mir einen Einkaufswagen.
"Das glaube ich dir." grinste David, wodurch meine Wut schnell wieder verflog.

My best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt