Kapitel 3

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PoV Derek

Schnellen Schrittes ging ich Richtung Schule. Das Glück schien heute nicht auf meiner Seite zu sein.
Erst hatte ich verschlafen, da ich mich die ganze Nacht unruhig hin und her gedreht hatte und dann war auch noch das Benzin von meinem Auto leer, sodass ich jetzt laufen musste. Es war zwar nicht sonderlich weit, aber ich würde auf jeden Fall zu spät kommen.
Wenn es jetzt auch noch regnen würde, würde ich den Tag als vollkommen beschissen abstempeln, dabei waren diese zwei Frauen, von denen ich eine heiraten sollte, noch nicht mal da.
Als ich ein wenig verschwitzt am Schulhof ankam, waren nur noch sehr wenige draußen. Das waren dann die, die die erste Stunde frei hatten oder einfach noch zu ende rauchen wollten. Einer von ihnen : Chris Hood. Mein Vater hatten seinen Dad gefeuert und das nahm er als Grund seinen Hass auf mich in die ganze Welt zu schreien. Wahrscheinlich hätten er und seine Freunde mich schon mal verprügelt, aber sie hatten zu meinem Glück Respekt vor David, warum auch immer. Klar, er hatte sich schon ein paar Mal geprügelt und solche Sachen, aber wenn man ihn kannte, war er die liebste Person, die es gab.
"Hey Steiren! Wo haste deinen Bodyguard gelassen? Oder hat er endlich genug von dir?"
Wie immer ignorierte ich Chris Kommentare. Der Junge war es nicht wert auch nur in seine Richtung zu schauen. Allerdings war das genau das, was er nicht wollte.
Chris packte mich grob an der Schulter und drehte mich zu ihm um.
"Hörst du schlecht, Steiren? Ich rede mit dir!" Bevor ich etwas sagen, oder Chris zuschlagen konnte, ertönte Davids Stimme. Kein Wunder, er kam immer zu spät.
"Hood, bei drei sind deine Finger von Derek oder ich brech sie dir!" Chris schnaufte und stieß mich ein Stück nach hinten.
"Wichser." knurrte Chris und verschwand ins Gebäude. David schüttelte nur den Kopf.
"Du solltest echt mal mit Boxen kommen. Dann müsste ich nicht immer Babysitten." sagte David mit einem belustigten grinsen und und klopfte mir einmal auf die Schulter. Schnaufend wandte ich mich ab und ging schnellen Schrittes ins Gebäude.
David folgte mir, wir hatten fast jedes Fach zusammen.
"Die Alte bringt uns um." flüsterte David, als wir vor unserem Matheraum angekommen waren. Unserer Lehrerin war wirklich keine Person, mit der man Ärger wollte. Sie ließ einen immer direkt nachsitzen oder schickte einen zum Rektor.
"Können wir jetzt auch nicht ändern." seuftzte ich resigniert und öffnete die Tür.
"Steiren und Parker! Macht, dass ihr auf eure Plätze kommt oder ihr werdet nach der Schule den kompletten Raum putzen!" wurden wir direkt angeschrien und gingen mit gesenktem Kopf zu unserem Tisch.
Ich, weil ich mich schlecht fühlte, wenn mich jemand anschrie.
Und David, damit die alte Hexe sein Lachen nicht sah. Es fiel ihm schwer, Dinge ernst zu nehmen.
"Ich teile euch jetzt die Tests von letzter Woche aus! Katastrophal! Mit solchen Leistungen, könnt ihr euer Abitur vergessen!" giftete sie weiter herum und fuchtelt dabei wild mit ihren Armen herum.
David und Ms. Clark hassten sich und auch jetzt biss David sich in die Faust, um nicht laut los zu lachen. Leicht amüsiert sah ich ihn dabei zu, aber so, dass er es nicht bemerkte. Sonst käme er noch auf falsche Gedanken.
David lachte nicht so oft in der Öffentlichkeit, weshalb ich ihm immer gerne dabei zu sah, wie die Gleichgültigkeit aus seinem Gesicht verschwand und den kleinen Grübschen Platz machte.
Ich wurde erst aus meinen Gedanken gerissen, als Ms. Clark einen Zettel auf meinen Tisch knallte und ohne ein Wort verschwand. Ich musste grinsen, weil ich wusste, was das hieß.
Ich hatte wiedermal eine gute Note und sie regte sich darüber auf. Und ich drehte das Blatt um und nickte zufrieden. Volle Punktzahl.
Ich warf David einen leichten Seitenblick zu. Er kaute genervt auf seiner Lippe und zerknüllte das Blatt in der Hand. So, dass es niemand mitbekam, legte ich eine Hand auf sein Bein.
"Wir kriegen das schon hin, David." flüsterte ich ihm aufmunternd zu und David nickte, wenn auch nicht komplett überzeugt. Er hatte einfach keine Zeit für die Schule. Und die Lehrer wussten über seine Situation Bescheid, konnten aber angeblich nichts tun.
"Ich werde von der Schule fliegen." jammerte David und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Er tat mir so furchtbar leid.
"Hey wir machen es so." Da David immer noch weg sah, packte ich sein Kinn und zwang ihn, mich anzuschauen.
"Ich komme heute vorbei und bringe für dich und deine Mum essen mit. Dann lernen wir ein bisschen zusammen, okay?" Ich nahm erst jetzt die Hand aus Davids Gesicht, weil ich es möglichst lange berühren wollte.
Verdammt, das musste aufhören!
"Und was ist mit diesen komischen Weibern?" fragte David unsicher und ich lachte leise.
"Ich würde niemals jemanden über dich stellen, David." David lächelte zögernd.
"Versprochen?" Ich nickte.
"Versprochen."

My best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt