Kapitel 11

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PoV David

"Das sieht scheiße aus."
"Ich hab keine Lust."
"Können wir nicht hier bleiben und einen Film gucken?"
So ging es schon seit einer halben Stunde und Derek reagierte gar nicht mehr darauf. Die Party fing in einer Stunde an und Derek zog sich gerade um. Direkt vor mir. Wieso sollte es ihn auch stören, es war nicht das erste Mal. Kurz ließ ich meinen Blick über Dereks Körper wandern, bevor er sich ein Shirt überzog. Dann drehte er sich zu mir um und ich wandte schnell den Blick ab.
"Jetzt ziehst du dich um. So geht man nicht auf eine Party." Missmutig sah ich an mir herunter. Ich trug ein ausgeleiertes Shirt und eine Jogginghose.
"Und du musst deine Haare waschen." Ein seufzten verließ meinen Mund.
"Derek, ich habe keine Lust." Derek hob eine Augenbraue und schnappte sich meine Hand. Dann zog er mich ins Bad und sah mich auffordert an.
Fragend sah ich ihn an.
"Shirt aus und Haare waschen." Augenverdrehend zog ich das T-shirt über den Kopf und sah wie Dereks Blick kurz über meinen Oberkörper glitt.
"Du wächst deine Haare und ich such Klamotten für dich raus." Schnell verließ Derek das Bad und ich runzelte die Stirn.
Hastig wusch ich mir die Haare und ging oberkörperfrei zurück in mein Zimmer. Derek wandte den Blick ab und ich sah, dass er leicht rot wurde.
Manchmal vergaß ich, dass er schwul war, weswegen es oft zu solchen Situationen kam.
"Hier. Zieh das an." Ohne drüber nachzudenken oder mir die Sachen anzusehen, zog ich sie über.
Es war ein dunkelrotes, relativ enges T-shirt und eine schwarze Hose.
"Wo zum Teufel hast du die Sachen her?" fragte ich und zupfte an dem Shirt herum.
"Hab ich gekauft." nuschelte Derek und strich das Oberteil glatt. Dabei stand er nur knapp einen halben Meter von mir entfernt.
Danach fuhr er ein paar Mal durch meine Haare.
"So. Jetzt verdrehst du jedem Mädchen den Kopf." Ich hob eine Augenbraue.
"Und jedem schwulen?" Derek lachte kurz und trat einen Schritt zurück.
"Jetzt übertreibst du aber." Meine Mundwinkel zuckten.
"Schade." Derek schnaufte und drückte sich an mir vorbei.
"Man könnte meinen, du wärst der Schwule und nicht ich." kam es von Derek und ich zuckte nur mit den Schultern.
"Gehen wir los?" fragte ich und Derek nickte.

Die Party war schon voll im Gange, als wir ankamen. Die Musik war kaum zu überhören und im Gras lagen einige Flaschen Alkohol. Ich war selten so unmotiviert gewesen, wie heute.
Derek bemerkte es.
"Das wird lustig. Vertrau mir, David." Ich nickte nur. Wahrscheinlich würde ich mich einfach betrinken und dann in ein Bett legen und schlafen.
"Und David?" Fragend sah ich ihn an.
"Egal wie besoffen ich bin, halt mich von Ben fern." Ich lachte auf und legte einen Arm um Derek.
"Keine Sorge, solange ich da bin, wirst du nicht mit ihm alleine sein." Derek nickte und wir betraten das Haus.
"Derek!" Ein betrunkener Simon kam auf ihn zugetaumelt und umarmte ihn.
"Alkohol gibt's in der Küche." Und er torkelte weiter. Ich schüttelte nur den Kopf und ließ Derek alleine stehen und setzte mich in die Küche. Der Vorrat an Alkohol war wirklich riesig und es würde bestimmt niemanden stören, wenn ich mir eine Flasche nahm.
Gerade als ich einen Schluck nehmen wollte, riss mir sie jemand aus der Hand. Empört sah ich Derek an und er nahm selber einen Schluck.
"Du wirst nicht aus Langeweile saufen. Komm, wir tanzen." Derek stellte die Flasche weg und zog mich an der Hand auf die Tanzfläche.
Derek konnte gut tanzen, im Gegensatz zu mir. Aber Derek versuchte die ganze Zeit mich zum tanzen zu ermutigen, bis ich irgendwann lachen musste und mich einfach der Musik hingab.
Der Rest des Abends verlief in Tanzen, Musik und Alkohol.

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