Kapitel 19

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PoV David

"Ich hasse ihn!" fauchte ich und Ben hob überrascht eine Augenbraue.
"Ich nehme an, du redest nicht von Derek?" Brummend setzte ich mich neben Ben aufs Sofa.
"Natürlich nicht. Ich meine Cody." Ben sah mich auffordert an, also redete ich weiter.
"Er lebt in Frankreich und hat schon zweimal ein Auslandsjahr hier gemacht. Jetzt sein drittes Mal. Und immer wenn dieser Penner da ist, vergisst Derek mich total. Versteh mich nicht falsch, ich hab nichts dagegen, wenn Derek andere Freunde hat, aber deswegen lässt man seinen besten Freund nicht komplett hängen oder? Außerdem-" Ben schien zu bemerken, dass ich mich in Rage redete, denn er seufzte leise und legte eine Hand an mein Kinn.
Es war so unerwartet, dass ich verstummte.
"Mach dir keine Sorgen. Wenn Derek wirklich dich bei Seite schiebt und komplett vergisst, dann ist er es selber schuld. So einen Freund wie dich findet man nur einmal." Während Ben das sagte, strich er mir mit einem Daumen über die Wange und wie hypothetisiert sah ich in seine Augen.
Wie konnte es sein, dass ich mich immer mit Ben angelegt hatten, wegen Derek, jetzt aber so eine Verbundenheit zu ihm empfand? Und das innerhalb so kurzer Zeit.
"Weißt du, was ich erstaunlich finde?" fragte Ben und lehnte sich ein Stück zurück.
"Die meisten Leute, die sich unsicher wegen ihrer Sexualität sind, sind zögerlich, wenn sie sich das erste Mal dem selben Geschlecht nähern. Lassen sich nur bedingt, bis gar nicht auf Körperkontakt ein. Aber du benimmst dich, als würdest du schon immer wissen, dass du schwul bist. Es macht dir überhaupt nichts aus." Bens Worte drangen nur langsam zu mir durch. Eigentlich hatte er recht. Es war mir von Anfang an nicht komisch oder unangenehm vorgekommen. Kein bisschen. Ich hatte mir bis jetzt auch noch nie Gedanken über meine Sexualität gemacht. Ich dachte, es wäre eindeutig.
Ben beobachtete mich, während ich nachdachte.
"Ich weiß schon, was du mir sagen willst, Ben. Aber irgendwie kommt es mir unwirklich vor. Verstehst du, was ich meine?" Ben nickte und musterte mich dabei. Man sah förmlich, wie sich in seinem Kopf die Rädchen drehten.
"Naja. Einen Test können wir noch machen." Fragend hob ich eine Augenbraue.
"Und was?" fuhr ich fort, als Ben nichts sagte.
"Ich könnte dich küssen." Kurz war ich baff, wegen Bens direkten Art. Ich fand es komisch, über Küssen zu sprechen, das war im meinen Augen etwas, was einfach passierte und wo man nicht vorher drüber redete.
"O-okay?" stimmte ich zögerlich zu. Das wäre das erste Mal, dass ich bewusst jemanden von selben Geschlecht küssen würde.
Ben fuhr sich durch die Haare.
"Hat sich nicht so überzeugt angehört. Du musst dir sicher sein, Parker, sonst hat das ganze-" Ben verstummte. Oder besser, er hatte keine andere Wahl als zu verstummen. Denn ich hatte sein Gesicht in meine Hände genommen und meine Lippen fest auf seine gedrückt. Er reagiert nicht, ich wusste, dass er wollte, dass ich den ersten Schritt machte.
Ein Kuss ohne Bewegung war nichts anderes als Hautkontakt. Aber ab dem Moment, wann ich anfing meine Lippen gegen seine zu bewegen und er erwiderte, war es als würde sich Wärme in meinem Körper ausbreiten.
Ich war schon lange nicht mehr jemanden so nah und vergaß, dass Ben ein Mann war. Fest krallte ich meine Hände in seine Haare und Ben legte seine auf meine Hüfte, wobei er gleichzeitig die Kontrolle an sich riss.
Seine Zunge erkundete meinen Mund und als er mich auf seinen Schoß zog, was ich kaum mitbekam, entwich mir ein seufzten. Ben löste sich von mir und grinste leicht.
"Wenn ich das gewusst hätte, Parker." hauchte er und biss leicht in mein Ohrläppchen.
"Dann hätte ich meine Zeit nicht mit Derek verschwendet." Bei dem Satz wurde mir klar, in welcher Situation ich mich befand.
Ich saß auf dem Schoß von einem Mann, mit dem ich gerade rumgemacht hatte, obwohl dieser Mann vor wenigen Tagen erst meinen besten Freund angegraben hatte.
Und trotzdem fühlte ich mich wohl.
"Das beantwortet deine Frage, schätze ich. Ich kann dir trotzdem weiter Nachhilfe geben, wenn du willst." Ich sah Ben an und antwortete nicht. Auch Ben schwieg eine Weile, bevor er zögerlich das Wort erhob.
"Oder wir machen so weiter wie bisher. Wobei wir natürlich keine Beziehung führen und nur so weit gehen lassen, wie du willst. Einfach nur zum testen." Ich musste wirklich drüber nachdenken.
Sollte ich mich auf eine Art Sex Beziehung mit Ben einlassen oder nicht? Denn darauf würde es hinauslaufen, wenn ich soweit war.

Sooorry, ich war Krank🤕
und dann hab ich Mathe geschrieben😐ich denke, dass kenne wir alle, diese Verzweiflung, die schlaflosen Nächte, Therapiestunden....
Okay so schlimm war es auch nicht😂

My best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt