Kapitel 20

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PoV David

"Es tut mir wirklich leid, Mrs. Parker." Meine Glieder wurden augenblicklich taub und mir wurde eiskalt. 
Unheilbar.
Dieses Wort schallte die ganze Zeit pausenlos in meinem Kopf herum.
Unheilbar Krebskrank.
Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite und sah zu meiner Mutter. Die Augenringe unter ihren Augen waren dunkel und ich sah die Bestürzung in ihrem Blick.
Wie sollte ich ohne sie klar kommen? Ich war zu jung, um meine Mutter zu beerdigen.
Während der Fahrt nach Hause schwiegen wir. Keiner wusste, was er sagen sollte.
Meine Schritte waren schwer, jedes Heben des Fußes fühlte sich an, als hätte ich kiloweise Gewichte an ihnen.
"Mama?" fragte ich leise, als sie, zu Hause angekommen und ihre Jacke auf einen Stuhl legte.
Sie drehte sich um und ich sah die Angst und die Tränen in ihren Augen.
Ich machten einen Schritt auf sie zu und zog sie an mich.
Leise weinte sie vor sich hin und durchnässte mein Shirt. Aber es war mir egal. Wer wusste, ob es nicht das letzte Mal war, dass ich sie umarmen konnte.
"Wir schaffen das schon." flüsterte ich und meine Mutter drückte sich ein Stück von sich weg. Dann lächelte sie mich an.
Sie wollte stark sein. Damit ich mich besser fühlte.
"Nimm es mir nicht übel, Schatz, aber ich würde jetzt gerne alleine sein." Zwar widerstrebte es mir, aber ich nickte. Ich konnte es ihr nicht verwehren.
Also beschloss ich zu Derek zu gehen. Er würde mich in den Arm nehmen. Und hoffentlich würde ich mich dann ein wenig ablenken.
Da meine Beine immer noch taub waren, konnte ich nicht hoch klettern. Also zog ich mein altes Handy aus der Hosentasche und schrieb Derek die Nachricht, dass er runter kommen sollte. Dann setzte ich mich auf die Bank an der Straße und wartete.
Kurze Zeit später hörte ich, wie eine Haustür geöffnet wurde und Derek kam mit schnellen Schritten auf mich zu und ließ sich neben mich auf die Bank fallen.
Ohne zu reden, nahm er mich in den Arm, er wusste einfach, dass ich ihn gerade brauchte. Mehr als jeden anderen. Sofort ließ ich mich gegen ihn fallen und Derek zog mich an sich. Mein Gesicht war an seiner Schulter vergraben und er strich mir durch die Haare. Stumme Tränen liefen über meine Wange.
"David, was kann ich tun, damit zu aufhörst zu weinen?" Ich hörte die Qual in Derek Stimme. Er hasste es, wenn ich weinte.
"Gar nichts." schluchzte ich leise und Derek seufzte.
"Es tut mir so leid, für euch beide. Man kann also nichts mehr machen?" Ich schüttelte einfach nur den Kopf, ich konnte es nicht aussprechen. Als wäre es dadurch weniger real.
"Ich bin für dich da, wenn was passiert. Immer."

My best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt