My best Friend

Kapitel 26

Das war die stressigste Woche meines Lebens ._.

PoV David

In meinem Herzen waren zwei Löcher. Das eine blutete offensichtlich, ich zeigte es nach außen. Es sorgte dafür, dass heiße Tränen über mein Gesicht liefen und ich die Hand meiner Mutter nicht loslassen wollte. Es war noch frisch.
Das zweite Loch war nur unterschwellig, man sah nicht sofort, dass es existierte. An diesem Platz in meinem Herzen fehlte meine zweite Hälfte. Aber konnte ich Derek so schnell wieder vergeben? Was tat mehr weh? Ihn nicht zu sehen oder ihn bei mir zu haben? Ich seufzte und fuhr mir mit der Hand durch die Haare. Die Nacht hatte ich kaum geschlafen und immer das EKG meiner Mutter angestarrt. Dieser dünne Strich zeigte mir, dass meine Mutter noch kämpfte. Auch wenn es aussichtslos war. Auf Dereks Anrufe und Nachrichten hatte ich noch nicht reagiert. Ich hatte sie noch nicht einmal gelesen. Auch ohne das wusste ich, was drin stehen würde. Er würde sich entschuldigen, tausend Male. Sagen wie schrecklich Leid es ihm täte. Das er es nicht so gemeint hätte. Allerdings hatte ich da gerade keine Nerven für. Deshalb würde ich sie später lesen. Vielleicht.
"Hey. Wie geht es dir?" Ben betrat das Zimmer und hielt mir eine Tasse Kaffee hin. Dankend nahm ich sie an und versuchte ich an der heißen Tasse zu wärmen. Mir war eiskalt.
"Es geht. Danke." Ben nickte und setzte sich neben mich.
"Es ist viel für dich im Moment, oder? Abgesehen von deiner Mutter?"  Tief atmete ich durch und nickte.
"Ja. Da ist die Sache mit Derek. Mein Chef wird mir wahrscheinlich auch kündigen. Ich war seit drei Tagen nicht arbeiten, ohne was zu sagen. Dann habe ich einen Jungen geküsste, um rauszufinden, ob ich auch auf Männer stehe, weil ich betrunken mit meinem besten Freund geschlafen habe. Ich denke, man kann sagen, dass ich eine stressige Woche hinter mir habe." Ben sah mit mitfühlend an und drückte mir sanft die Schulter.
Mein Handy klingelte in diesem Moment und mein Blick wanderte automatisch zum Display.
Ich erkannte sofort, dass es Derek war. Er rief heute schon zum dritten Mal an.
"Vielleicht solltest du mit ihm reden. Das hat er nicht verdient, auch wenn seine Aktio beschissen war." Einen Moment lang dachte ich über Bens Wort nach. Ich kannte Derek in und auswenig. Dank ihm hatte meine Mum und ich jeden Tag etwas zzu Essen auf dem Tisch gehabt, dank ihm hatte ich mich nicht kompett zurückgezogen oder war durchgedreht. Ich verdankte ihm so viel. Er hatte es wirklich nicht verdient.
"Fährst du mich nach Hause?" Auf Bens Gesicht breitete sich ein leichtes Lächeln aus.
"Klar."

PoV Derek

Nachdem David wieder nicht ans Handy gegange war, war ich unter die Dusche gestiegen, mit der Hoffnung klar denken zu können. Allerdings ohne Erfolg. Alle möglichen Gedanken kreisten in meinem Kopf umher. Es war schrecklich und hörte nicht auf. Das hatte mich auch die Nacht über wachgehalten, nachdem ich von meinem Traum aufwachte. Müde zog ich meine Boxer und Jogginghose an. Während ich das Bad verließ kämpfte ich mich in mein Shirt, welches leider beim wachen eingelaufen war. Ich musste dringend nach Hause, um neue Sachen zu holen.
Als ich das Esszimmer betrat blieb mir kurz die Luft weg. David saß auf einem Stuhl und musterte mich. Schnell zog ich mir das Shirt richtig über. David wandte wortlos den Blick ab und sah auf die ausgedruckten Seitem auf dem Tisch.
"Du ziehst aus?" fragte er leise und seinem Ton konnte ich keine Emotion entnehmen. Er versteckte es gut.
"Ich habe mich mal umgesehen." gestand ich und David nickte. "Aber ich habe dich mit eingeplant." Jetzt sah David doch überrascht aus und biss sich auf die Lippe. Langsm ging ich auf ihn zu und als ich seine blasse Haut und die roten Augen sah, kamen sofort wieder Schuldgefühle auf. Zögerlich setzte ich mich neben David und nahm seine Hand. Er ließ es geschehen.
"Ich könnte dir jetzt sagen, wie leid es mir tut, aber das willst du bestimmt nicht hören." David lachte bitter auf und sah mir direkt in die Augen.
"Ich denke, wir müssen dringend über einige Sachen reden." Ich nickte.
"An was erinnerst du dich von der Nacht auf der Party?" haute David direkt raus und augenblicklich wurde mein Hals staubtrocken. Damit wollte er also anfangen.
Aber ich würde nicht lügen. Das ging jetzt nicht.