PoV David
Obwohl ich es nicht wollte, beruhigte Dereks Nähe mich mehr, als die von Ben. Ich hatte einfach das Gefühl Derek näher zu sein, was ja auch so war.
Derek sah nicht sonderlich zufrieden aus, als ich die Party ansprach. Also wusste er doch mehr, als ich dachte?
Mit einem räuspern setzte Derek sich neben mich auf den Stuhl.
"Naja. Erstmal hab ich mich an nichts davon erinnert. Totaler Blackout. Allerdings hatte ich letzte Nacht einen Traum. Und wie es aussieht, war es gar kein Traum." Mit einem seufzten fuhr ich mir einmal durch die Haare.
"Ich versteh nicht, wieso du nichts gesagt hast. Wovor hattest du Angst?" Als ich Derek ansah, sah ich sie Trauer in seinen Augen. Ich setzte ein paar Mal zu einer Antwort an, schloss den Mund aber wieder.
"Du musst mich verstehen, Derek. Ich bin morgens wachgeworden und lag neben meinem besten Freund im Bett. Nackt. Und das obwohl ich nicht mal auf Männer stand." Ich rieb mir mit einer Hand den Nacken, nervös war ich irgendwie schon. Derek hatte bestimmt bemerkt, dass ich in meinem letzten Satz in der Vergangenheitsform gesprochen hatte.
Und darauf sprach er mich jetzt auch mit gerunzelter Stirn an.
"Obwohl du nicht auf Männer standest?" Dereks Stimme klang unsicher, aber da war auch noch etwas anderes, etwas was ich nicht benennen konnte.
"Es war komisch. Der Gedanke mit einem Mann im Bett gelandet zu sein, mal ganz davon abgesehen, dass du mein bester Freund bist. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich war verwirrt. Und hatte das Gefühl, du könntest mir dabei nicht helfen. Ich wollte es nur vergessen. Aber trotzdem stellte sich mir die Frage, wieso es überhaupt passiert war. Was war überhaupt genau passiert? Also musste mir jemand anderes helfen." Derek biss sich kurz auf die Lippe.
"Ben." Ich nickte zustimmend.
"Genau. Ben. Er sollte mir dabei helfen, herauszufinden ob ich wie er auch Bi bin." Ein Weile sahen wir uns nur in die Augen. Keiner wusste, was er sagen sollte. Was erstaunlich war, war das es gut tat darüber zu reden. Und es lenkte mich ab. Mittlerweile sah Derek fast verzweifelt aus.
"Aber wieso bist du damit denn nicht zu mir gekommen? Ich dachte, wir erzählen uns alles." Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Mir fiel keine vernünftige Erklärung ein. Ich war einfach zu geschockt gewesen um rational zu denken.
"Es tut mir leid." flüsterte ich und Derek stand auf und kam auf mich zu. Dann nahm er mich in die Arme und drückte mich fest an sich. Sofort schloss ich die Augen und genoss das Gefühl. Ich hatte Derek viel zu lange nicht umarmt und merkte erst jetzt, wie sehr ich es vermisst hatte.
Als wir uns voneinander entfernten, gab Derek, wahrscheinlich aus Reflex, einen Kuss auf die Wange.
Aber irgendwie war es diesmal anders als sonst. Normalerweise lösten wir uns danach direkt voneinander und sagten etwas ironisches. Oder Dereks brachte einen blöden Spruch.
Aber diesmal verweilten wir einen Moment in dieser Pose, unsere Gesichter direkt nebeneinander und Dereks Lippen berührten fast meine Haut. Das einzige Geräusch im Raum war unser schwerer Atmen.
Der Moment kam mir vor wie eine Ewigkeit und dennoch war er zu kurz.
Was war los mit mir?
Zögerlich hob ich meine Hand, legte sie Derek auf die Brust und drückte ihn ein Stück weg.
Dereks Augen funkelten, als hätte er gerade ein Geschenk bekommen, was er sich schon ewig wünschte. Aus diesem Grund ließ ich meine Hand noch kurz auf Dereks Brust liegen und spürte seinen Herzschlag unter meinen Fingern.
Und plötzlich, als hätte man einen Schalter umgelegt, sprangen wir fast auseinander.
"Ich muss wieder zu meiner Mutter." brachte ich hektisch hervor und Derek nickte.
"Ich geh kurz nach Hause, dann komm ich nach."
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My best Friend
RomanceDerek und David sind seit der Grundschule beste Freunde, auch wenn sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Derek ist gut in der Schule, seine Eltern verdienen viel Geld und nutzen ihren perfekten Sohn, um vor der Kamera gut auszusehen. Den Kontakt...