Kapitel III - Angst

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Ich atmete tief durch bevor ich die Türklinke heruntergedrückt hatte um in das Haus zu gehen.

Sofort kam Lennox auf mich zu. Lennox, meine englische Bulldogge hatten wir schon seit 4 Monaten. Er war schon stolze 3 Jahre alt.

"Shhh, Lennox sei leise."

Ich wusste zwar nicht warum, aber irgendwie hatte ich das Gefühl alles wäre leichter wenn meine Eltern jetzt noch nicht mitbekommen würden, dass ich Zuhause war.

Okay, eigentlich ziemlich dämlich, denn früher oder später würden sie es sowieso mitbekommen.

Lennox fing an zu bellen und das setzte mich nur noch mehr unter Panik.

"Lennox shht hör auf, bitte!"

Lennox sprang auf mich drauf und krallte sich an meinem Oberteil fest.

Ich versuchte ihn abzuwähren aber keine Chance. Ich nahm ihn so gut es ging auf den Schoß und ging Richtung  Flur wo sich jedoch noch eine Zweittür befand, dessen Klinke ich langsam hinunterdrückte. Bei diesem alten Haus war es unmöglich unbemerkt zu bleiben, denn es knarrte von allen Seiten.

"Alyssa, Alyssa bist du es?"

Die Tür wurde aufgerissen, ich stand direkt davor und wurde somit direkt gegen mich geschlagen.

Ich fiel nach hinten, Lennox mit mir auf mich drauf. Toller Anfang, Alyssa.

"Schätzchen, ist alles okay?"

Mein Vater nahm Lennox von mir herunter und erst jetzt bemerkte ich dass meine Wange pochte. Scheiße, meine Wange!

Ich stand langsam auf und versuchte eine Ausrede zu finden, bevor man mich darauf aufmerksam machte.

Warte mal, ich hatte gerade eine Tür gegen mein Gesicht geschlagen bekommen! Eine bessere Ausrede kann es doch nicht geben.

"Was ist mit deiner Wange passiert?"

Meine Mutter sah mich entsetzt an.

"Entschuldige, Mom. Aber ihr habt mir gerade diese Tür gegen mein Gesicht geschlagen!"

Bitte lieber Gott, lass nichts schief gehen.

Meine Mutter nahm mich ohne Worte in den Arm und strich mir über den Rücken.

"Komm, gehen wir ins Wohnzimmer", sagte mein Vater und beide zogen mich hinein.

Lennox schlürfte sich mühsam hinterher.

Ich nahm auf unserem braunen Sofa platz, und Mom setzte sich neben mich. So wie Dad, Lennox hatte es gerade so geschafft sich auf das Sofa zu werfen.

Nach einer langen und ausführlichen Aussprache mit meinen Eltern wurde ich dann endlich "entlassen" und durfte auf mein Zimmer gehen.

Ich drückte die Türklinke hinunter und nachdem das ohrenbetäubende Quietschen vorbei war betrat ich mein Zimmer. Ich schmiss meine Tasche in eine Ecke und legte mich auf mein Bett.

Durch meinen Kopf gingen tausend Gedanken die ich nicht zuordnen konnte.
Ich wurde fast vergewaltigt,  war drei Tage untergetaucht, und meine Eltern dachten ich habe mir mit meinen Freunden drei Tage lang ein schönes Leben gemacht.

Ich hatte erneut diese starken Kopfschmerzen, meine Wange tat weh. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen, bereute es jedoch sofort. Ich hatte wage Bilder vor meinen Augen, Bilder die ich nicht sehen wollte.

Ich sah ihre Gesichter, den Glatzkopf, die anderen Typen, wie sie mich zu Boden drückten. Ich spürte meinen Puls beben, spürte wie unregelmäßig ich geatmet hatte. Spürte, wie unnötig meine Schreie waren.

Run (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt