Z E H N

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PoV Ame:

Ich saß einfach nur seufzend neben Maudado, der mich umarmte. Warum?

Flashback (Telefonat)

A: Sers, was führt mich zu der seltenen Ehre?

H: Ich bins, Hannah.

A: Ok... Warum rufst du mich über Lisas Handy an ?

H: Das wirst du schon noch im Laufe meiner Erzählung erfahren. Also:
Maria, Julia und ich gingen irgendwo Essen. Als wir über eine Straße mit Ampel brav bei grün gingen, fuhr ein Auto in uns rein. Julia hat es am schlimmsten erwischt und wird wenn es blöd läuft im Rollstuhl bleiben. Sie ist übrigens gerade in ihrer Op, die wahrscheinlich die ganze Nacht dauert. Maria liegt im Koma und hat sehr viele Knochenbrüche und ich liege mit Schürfwunden und einer Gehirnerschütterung hier. Und um auf deine Frage zurückzukommen, mein Handy ist Schrott und Lisa ist gerade da.

A: Du verarscht mich jetzt nicht, oder ?

H: Nein

A: Ok, ich versuche am Wochenende zu kommen. Ach du scheiße....

H: Ich muss jetzt auch Lisa ihr Handy zurückgeben, weil die Besucherzeit gleich vorbei ist. Wir sehen uns dann.

A: Haltet mich bitte auf den Laufenden

H: Mach ich! Sers

A: Sers und gute Besserung.

Flashback Ende

Erst nachdem ich aufgelegt hatte wurde mir alles bewusst. Warum ausgerechnet die drei? Meine besten Freunde daheim und eigentlich auch insgesamt. Langsam kommt ein Punkt nach dem anderen wieder in mein Gedächtnis. Ach du scheiße. Immer wieder kam ein Schluchzer von mir. Irgendwann kam Kath in mein Zimmer und sie fiel erstmal über ihre eigenen Füße. Immerhin brachte mich das zum Lächeln. Sie setzte sich neben mich und rieb sich ihren Fuß. Kath, Kath, Kath.

„Was ist jetzt passiert ?", fragte Kath
Ich schwieg, da ich kein Bock hatte mit irgendjemanden zu reden. Am liebsten würde ich jetzt alleine sein. „Erzähls oder ich kitzle dich", drohte sie mir. Gezwungenermaßen erzählte ich die Geschichte, so kurz wie ich konnte. Aber ich wurde zum Glück von Cassi vor bemitleidente Blicke gerettet.

„Leute, Pizza ist da!", rief Cassi durch die Wohnung. „Komm wir gehen jetzt erstmal was Essen", meinte Kath und begann mich aus dem Zimmer zu ziehen. „Ok, ich schreib nur schnell meinen Eltern, dass ich am Wochenende komme", sagte ich.

Drei Tage später ( Samstagmorgen)

Gelangweilt saß ich mit Maudado im Zug und wartete, dass unser Halt kam. Ich hatte Angst Maria und Julia zu sehen. Unser Halt kam und wir stiegen aus, draußen wartete schon mein Onkel. Meine Eltern sind dieses Wochenende mit meinen Geschwistern weg. Ich hatte viel zu Erzählen bei der Autofahrt, weswegen es keine schweigende Minute gab. Er hatte mittlerweile sogar eine Freundin. Zuhause angekommen begrüßte ich mein Katzen ( ja, die haben mich schließlich auch vermisst) und wir schmissen unser Zeug in mein altes Zimmer. Ein paar Minuten später fuhren wir zum Krankenhaus und holten nebenbei noch Hannah ab. Sie führte uns zu Maria, die mittlerweile schon aus dem Koma erwacht ist. Zu Julia durften wir noch nicht, da sie auf der Intensivstation war und somit nur Familienmitglieder zu ihr durften. Als wir die Tür aufmachten fiel ich erstmal Maria in die Arme bis ich anschließend einen kleinen Schock bekam. Im Raum stand mein Ex Tobi. Schüchternd sah ich ihn kurz an. Ach du scheiße, wir hatten uns kurz bevor ich umzog getrennt. Ok, drei Wochen vorher, aber ich hatte in der Zeit kein Wort mit ihn gewechselt. Wir wechselten ein paar Worte miteinander, ehe wir uns gleichzeitig entschuldigten. Er umarmte mich, wofür wir einen eifersüchtigen Blick von Maudado bekamen.

„Also... Maudado, das ist mein Ex Tobi. Tobi, das ist mein Freund Maudado", stellte ich die beiden einander vor. Die beiden sahen den jeweils anderen genau an. Alter, erstens: ich werde schon nicht mit meinen Ex fremdgehen und zweitens kann ich gut auf mich alleine aufpassen.

„Tobi, warum bist du eigentlich hier?", fragte ich ihn. „Ähm... Naja... Ich...", stotterte er. „Er ist mit Julia zusammen und wartet bis er zu ihr kann", klärte mich Hannah auf.
Ich unterhielt mich noch mit Maria und Hannah, während sich die Jungs einfach nur Löcher in die Luft starrten. Nach keine Ahnung wie vielen Stunden mussten wir gehen, da die Besucherzeiten vorbei  war.

Maria wollte noch kurz mit Maudado alleine reden, wehalb Hannah und draußen warteten. Ich kann mir ziemlich vorstellen, was sie sagen wird: ' Wehe du tust Amelie irgendetwas an, ich habe sehr viele Kontakte'. Sowas in der Art. Er kam auch schon und wir gingen zum Auto.Wir fuhren also nach Hause, schmissen Hannah bei ihr raus und saßen eine Zeit nutzlos in meinen Zimmer. Keiner war irgendwie daheim, aber das störte mich nicht. Irgendwann kam mir ein Geistesblitz. „Komm mit, ich muss dir was zeigen", sagte ich zu ihm.

Ich zog ihn an der Hand nach draußen und ging mit ihm zum See, normalerweise brauchte ich dafür keinen fünf Minuten, aber ich habe immernoch Krüken, weshalb sich das im Wald erwas schwieriger ereignete.

„Wo sind wir hier ?", fragte er. „An meinen Lieblingsplatz", antwortete ich. „Es ist echt schön hier", entgegnete er. Wir setzten und auf den Boden und beobachteten, wie die Sterne sich im Wasser spiegelten. Ich habe es so vermisst hier zu sein. Wir saßen einfach nebeneinander und beobachteten die Sterne. Da es aber September war, mussten wir wegen der Kälte wieder zurück gehen, was wir nach einen fünfzehn Minuten schafften. Da es kurz vor Mitternacht war, war keiner mehr wach. Wir liefen also in mein Zimmer hoch und schmissen uns ins Bett. Ich kuschelte mich an ihn heran und er legte seinen Arm um mich. Warum hatte ich heute morgen eigentlich Angst? Es war ein sehr schöner Tag und ich habe endlich wieder meine Freundinnen gesehen. Bis auf Julia... die muss es ziemlich hart erwischt haben. Irgendwie habe ich jetzt ein ziemlich schlechtes Gewissen... Ich hatte sie so lange nicht gesehen und jetzt sehe ich sie das nächstemal wahrscheinlich im Rollstuhl? Was wäre wenn ich nicht nach Köln gezogen wäre? Wäre der Unfall überhaupt passiert? Ich bekam so ein schlechtes Gewissen. Vorsichtig um Maudado nicht zu wecken, setzte ich mich auf.  Im Spiegel sah ich, dass ich total verheulte Augen habe. Warum bin ich nach Köln gezogen ? Der Unfall wäre sicher nicht passiert, oder ? Mein Kopf lag in meine Händen und ich heulte. Die Frage ging mit immer wieder durch den Kopf. Warum bin ich nach Köln gezogen ? Ich heulte die ganze Nacht durch. Ok, man kann das nicht als heulen bezeichnen, aber ich hatte so ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht einschlafen konnte. Um ca 8 Uhr wurde Maudado wach.

„Warst du die ganze Nacht wach ?", fragte er besorgt. „Ja...", gähnte ich. „Du kannst ja die Zugfahrt schlafen, aber wir müssen jetzt los, oder ?", munterte er mich auf.

Ich nickte und zog mich um, was mit eine Gips am Fuß immernoch nicht leicht fällt. Mein Onkel fuhr und zum Bahnhof und ich verabschiedete mich von ihm. Während der Zugfahrt schlief ich, wie vorhergesagt ein. Gruseligerweise, wachte ich in mein Bett auf. Ich schnappte mir meine Krüken und humpelte ins Wohnzimmer. Dort saßen die anderen mit einen weißen, flauschigen Hund namens Poppy.

Die gestörten FünfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt