V I E R Z E H N

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PoV Kath:

Endlich daheim! Ich sah irgendwen auf der Couch schlafen und schmiss mich erstmal auf die Person drauf. " Kath!", schrie Johanna. - "Ups",kicherte ich und lief in mein Zimmer. Hehe! Ich legte mich auf mein Bett und zwei Sekunden später hüpfte ein weißer Kneul auf mich rauf. "Poppy!", kreischte ich. - " Haha, das nennt man Karma!", hörte ich Johanna. Meine Tür war offen, natürlich.  "Auch wenn ich gerade von der Arbeit komme und ich dementsprechen ziemlich Ko bin können wir rausgehen, aber frag mich das nächstes mal vorsichtiger," mahnte ich ihn. Er machte ein entschuldigenden Blick, den Hundebettelblick. "Ok, schon vergessen," lachte ich. Er ist so knuffig!

Ich holte eine Leine, die ich ihm umband. Er hatte schon wieder diesen Blick. "Ich verstehe dich ja, aber wir müssen auch auf andere Leute achten, es gibt halt Leute, die Angst vor Hunde haben," redete ich auf Poppy ein. Ich ging mit ihm eine halbe Stunde, bis es anfing zu regnen. So schnell wir konnten, liefen wir nach Hause und gingen erstmal ins Bad, um Poppy zu waschen. Er musste natürlich in jede Pfütze springen. Tja, jetzt muss er halt baden, pech gehabt. Noch nasser als ich vorher schon war trocknete ich ihn ab. Anschließend zog ich mir etwas Frisches an. Wo sind eigentlich die Anderen ? Bisher habe ich nur Johanna getroffen. Ich schmiss mich auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Poppy setzte sich neben mich, allerdings mit den Rücken zu mir. "Bist du mir jetzt beleidigt, weil ich dich gewaschen habe?", fragte ich. Er blieb immernoch so sitzen, ohne auch irgendetwas zu machen. Dieser Hund! Ich bin eh so verwundert, dass er mir nach einer Woche schon gehorcht. Ok, er gehorcht mir nicht wirklich, aber wir sind schon ungefähr wie Pech und Schwefel. Ich hob ihn auf meinen Schoß und er versuchte die ganze Zeit von mir herunter zu hüpfen, aber ich hielt ihn fest. Tja, ich bin doch stärker als er.

Gerade als ich Poppy ärgern wollte, kamen Cassi und Klara um die Ecke. Ich schaltete den Fernseher aus. Klara sah irgendwie dünn aus, sie ist in den letzten Tagen nie aus ihren Zimmer gekommen. Ich setzte meinen Hund auf den Boden und die Beiden setzten sich schweigend neben mich. Was ist den mit denen los? In der nächste Minute kamen auch noch Johanna und Amelie dazu, die ebenso verwirrt über die Lage waren. Ich machte ihnen klar, dass ich ebenfalls nichts wusste. Aber dann fing Cassi an zu reden: " Also... ich musste Klara lange überreden. Ich werde mal für sie sprechen, ( zu Klara ) solltest du was dagegen haben oder mir widersprechen, dann unterbreche mich einfach. ( Wieder zu allen ) Und ihr unterbrecht mich bitte nicht! Euch ist sicher schon aufgefallen, dass Klara extrem abgenommen hat und sich die letzten Tage mehr zurückzog als sonst. Sie ist verzweifelt verliebt und jetzt sind langsam meine Hände als Kummerkasten gebunden, weil Klara Hilfe in Sache Beziehungstipps braucht. Sie ist zwar bisher nur verliebt, aber so viel wie ich verstanden habe, ist er auch in sie verliebt. Jetzt kann irgendjemand von euch weiterreden." Ok... Was soll ich jetzt sagen? "In wen, wenn ich fragen darf?", fragte ich. -"Braucht dich nicht zu interessieren!", schnauzte Klara mich an. - " Ok,chill! Da meine einzige Beziehung ein ziemlicher scheiß war, halte ich mich raus.", beschloss ich. - " Ich war noch nie in einer Beziehung, also halte ich mich ebenfalls raus," merkte Johanna an.  "Warst du nicht mal in Vitus verliebt ?", fragte Cassi Johanna. Alle schauten sie entsetzt an, sie war nicht ernsthaft in Vitus verliebt! Johanna wird rot, also ja omg! "Ja, aber nicht lange, bis er zum größten Schleimbatzen aller Zeiten wurde," versuchte sie sich rauszureden. Oh Johanna, da kommst du jetzt nicht mehr heraus.

Amelie redete sie aus dieser Situation: "Ich kann dir schon helfen, aber ihr müsst zuerst zueinander finden. Außerdem kann ich dir nur meine Erfahrungen erzählen und ich sage dir eins, kein Junge der Welt ist es wert, das du dich für ihn änderst. Irgendwie finde ich es lustig, weil ich mir diese Situation eher andersherum vorgestellt habe. Da sieht man, wie sich Menschen verändern, nur weil sie verliebt sind. Du kannst auch immer zu mir kommen, ich weiß nicht ob ich dir zu hundert Prozent helfen kann, aber ich versuche es." - "Danke," antwortete Klara:" ich gehe jetzt aber wieder in mein Zimmer und zeichne ein bisschen." - "Ich mache jetzt Pizza und du wirst etwas essen", sagte Cassi. -" Du kochst bzw backst?", fragte ich sie erstaunt. -" Ich versuche es!", antwortete sie mir. - "Ich helfe dir, nicht das was anbrennt," lachte Johanna und wir stimmten mit ein, sogar Klara. Cassi machte ein gespielt beleidigtes Gesicht, musste aber anschließend mitlachen.

Johanna und unsere neue Köchin verschwanden in die Küche, Klara in ihr Zimmer und ich saß mit Amelie noch im Wohnzimmer.

" Warum machst du eigentlich nichts mit deinen Freund?", fragte ich sie. "Ein Kumpel von ihm hat Liebeskummer, nicht gerade leicht, da er drei Jahre mit seiner Ex zusammen war" - " Ok, was machen wir jetzt?" - "Keine Ahnung " - " Soweit war ich auch schon "

Wir redeten noch über Gott und die Welt, bis Cassi zum Essen schrie. Es schmeckte nicht mal so schlecht. Ich half noch kurz beim Abwaschen und ging anschließend in mein Zimmer. Ich sprang auf mein Bett und fing an das Video zu schneiden, das ich gestern gedreht hatte. Als ich fertig war, ging ich nur noch duschen und schlief anschließend sofort an. Ich fiel in den seltsamsten Traum, den ich je hatte.

Am nächsten Morgen brauchte ich erstmal einen Moment für mich. Ok, ich habe zwar keine Ahnung mehr, was in den Traum geschehen ist, aber ich liege hier gerade schweißgebadet. Wahrscheinlich war mir einfach zu warm. Dummerweise konnte ich nicht so den Tanzkurs leiten. Sprich: schnell duschen und während der Fahrt frühstücken. Ich musste die ganze Zeit an den Traum denken, was ist verdammt nochmal passiert. Mit Mühen versuche ich den Gedanken verdrängen, aber es klappte nicht. Nach den Duschen zog ich mich um und schmierte mir ein Marmeladenbrot. Ich frage mich immer noch, was zur Hölle in den Traum passiert ist. Egal, ok irgendwie doch nicht, aber jetzt muss ich zum Rentnertanzkurs.

Die gestörten FünfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt