E L F

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PoV Johanna:

So ein scheiß Tag! Ich sah auf die Uhr 14:15, ich bin ja mal sehr schnell heim gekommen. Genervt schmiss ich meinen Rucksack in die Wohnung. Der Tag ist eh im Arsch, warum noch auf irgendetwas Rücksicht nehmen? Liegt es vielleicht daran, dass heute Montag ist? Meine Schuhe schmiss ich ebenfalls nur hin und wollte gerade in mein Zimmer gehen. Dummerweise liegt mein gesamter Rucksackinhalt auf den Boden verteilt. Super! Ich nehme meinen Rucksack und beginne alle Sachen wieder einzuräumen. Ich hob meinen Rucksack auf und alles fiel wieder unten heraus. Warum nicht? Ich habe jetzt ein scheiß Loch in den neuen Rucksack. Mühsam schleppe ich alles in mein Zimmer. Ich schätze mal das Schicksal lacht mich gerade aus. Immernoch genervt schmiss ich mich auf mein Bett, während ich mir meinen kleinen Zeh anstoße. Das Leben hasst mich einfach nur.

(Flashback )

Eigentlich fing alles vor zwei Stunden an, als ein extrem heißer Typ bei mir an der Snackkasse im Kino stand. Eigentlich verlief alles normal, bis ich auf Popcorn ausrutschte. Wie kann man bitte an Popcorn ausrutschen? Und wie kam so viel Popcorn auf den Boden? Auf jeden Fall hat es mich hingelassen und ALLE haben gelacht, als ich wieder aufgestanden bin hat es mich gleich nochmal hingelassen. Keiner hat mir geholfen, wieso? Ich bin anschließend aufgestanden und wäre fast nochmal hingefallen, hätte mich der Typ nicht gehalten. Meine nette Kollegin Sandy Mia Cindy Luna Marleen ( eine Person :) ) holte dann endlich mal einen Besen und kehrte das Popcorn weg. Genervt gab ich anschließend den Typ seine Bestellung und schloss die Kasse. Es stand eh keiner an und ich hatte eh in fünf Minuten Schluss.

(Flashbachk Ende )

Was mache ich jetzt? Mein Magen meldete sich, also beschloss ich in die Küch zu gehen. " Was machst den du schon hier?", fragte ich. " Kochen?", antwortete Cassi. " Ja, aber ich meine, seit wann kochst du und müsstest du nicht eigentlich arbeiten ?", merkte ich an. - " Ich versuche ja zu kochen und solltest du es vergessen haben, ich habe diese Woche frei." - " Ok, kann ich mitessen? ", quengelte ich. "Jaja, ist in fünf Minuten fertig," sate Cassi.

Wir redete noch über unseren bzw meinen bisherigen Tag bis das Essen fertig war und die Lasagne war sogar essbar. Besser gelaunt habe ich den Beschluss gefasst in einen nahegelegenden Wald zu fahren. Ich packte ein paar Sachen in meinen alten Rucksack, der zwar kein Loch hat, aber ziemlich gamelig aussieht. Gemütlich schlenderte ich zu meinen Auto.

Am Wald angekommen parkte ich mein Auto und ging erstmal den Weg entlang. Relativ schnell wurde mir das zu langweilig. Jeder geht am Weg lang, deshalb liegt auch sehr viel Müll herum. Ich zwengte mich zwischen zwei Büsche durch und lief ca eine halbe Stunde umher. Ich sah immer wieder zu den Bäumen hoch, bis ich an einen Baum irgendwas komisches sah. Ich lief langsam dort hin und begutachtete das Teil.

Es sah aus wie ein altes Baumhaus, das seit Jahren nicht mehr benutzt wurde. Sofort kamen mir Bilder in den Kopf geschossen, wie schön es wäre, dass Brettergestell zu meinem geheimen Rückzugsort zu machen...Ich könnte immer dorthin zurückkehren; wenn ich Ruhe von der Großstadt und/ oder meinen Mitbewohnern bräuchte. Ich sah mich ein wenig um und konnte eine alte Strickleiter finden, die von dem alten Baumhaus herunterhing. Da ich nicht sicher war, ob die alte Stickleiter mich halten könnte, machte ich mich schnellstens auf den Weg zurück zu meinem Auto, damit ich zum nächsten Baumarkt fahren und verschiedene Dinge zum restaurieren des Baumhauses kaufen könnte. Damit ich das Baumhaus überhaupt je wieder finden könnte, knickte ich unterwegs immer mal wieder einen Ast um, legte irgendwo mal fünf Steine auf einen Haufen oder ähnliches.

Zwei Stunden später war ich fertig mit einkaufen, es hatte doch länger gebraucht, alles zu kaufen, es zum Auto zu tragen, ein zu laden und so weiter. Außerdem musste ich auch zuhause einen Stopp einlegen, um zwei Rucksäcke für alle Sachen, die ich gekauft hatte, zu holen, in den Händen konnte ich die auf jeden fall nicht trage. Alles fertig eingepackt und am Wald angekommen, machte ich mich mit fünf großen Brettern unter jedem Arm, auf den Weg zu meinem zukünftigen Rückzugsort. Dank meinen „Zeichen" kam ich auch relativ schnell an, obwohl ich den Orientierungssinn eines Steines besaß. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und begann mit der Arbeit.

Als es begann zu dämmern war ich schon relativ weit gekommen, es fehlte im Prinzip nur noch eine Wasserfeste Abdeckung für das Dach und hier und da fehlten noch ein paar Bretter, da ich nicht sehr viele hatte mitnehmen können. Die zehn Bretter, die ich dabei hatte, waren schon verdammt schwer. Ich müsste morgen früh nochmal den Rest fertig machen. Zufrieden betrachtete ich mein Werk: ich hatte die Strickleiter erneuert, einen stabilen Boden gebaut und ein Dach gebaut. Als Wand waren allerdings erst an jeder Seite ein Brett, da mir nach dem Boden und der Decke die Bretter ausgegangen waren. Außerdem war ich langsam Müde. Zeit mich auf den weg zu machen. Mit meiner Lieblingsmusik in den Ohren machte ich mich auf den Weg zurück. Ich genoss es im Wald zu sein, gerade jetzt, zur Abenddämmerung.

Plötzlich tippte mich etwas an der Schulter an. Ich erschreckte mich ohne ende und riss mir die Kopfhörer aus den Ohren. Wutentbrannt drehte ich mich um und wollte die Person schon anbrüllen, was ihm/ ihr einfiel, mich so zu erschrecken, als er, es war ein Junge; etwa in meinem Alter, vielleicht ein, zwei Jahre älter, mit einem hübschen Gesicht und einer schwarzen Softshelljacke mich anlächelte.

"Hi, bist du nicht die, die heute im Kino auf den Popcorn ausgerutscht ist?", fragte er. Schön das er sich an solche Momente erinnert. "Ja, " antwortete ich kurz und knapp. Ich hatte keine Lust auf irgendein Gespräch. Gerade als ich gehen wollte, ergriff er das Wort: " Ich bin Patrick." Jetzt muss ich wohl doch ein Gespräch anfangen. "Johanna ," sagte ich. Langsam entwickelte sich ein Gespräch und wir tauschten zum Schluss unsere Nummern.

Ich legte mich nach meiner Abendroutine ( Ich weiß, dass Johanna das nie sagen/ denken würde) in mein Bett und dachte über den scheiß Tag nach.

Die gestörten FünfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt