A C H T U N D D R E I ß I G

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PoV Klara:

Irgendwann wurde es mit zu blöd für den Pool und mir wurde auch wieder schlecht, weshalb ich rausging. Ich setzte mich soweit vom Pool weg, dass mich keiner ohne größere Umstände wieder in das Wasse ziehen kann. Langsam glaube ich echt, dass ich schwanger bin. Aber das werde ich schon sehen, in ungefähr fünf Tagen müsste ich wieder meine Tage haben. Sollte ich sie nicht haben, plus ein paar Tage Verzögerung, werde ich mal zum Frauenartzt schauen. Ich hasse den Frauenartzt. Die ganze Angst, die ich vorm ersten Termin hatte, ist zwar mittlerweile etwas abgeklungen, aber ich finde es immer noch unangenehm dort zu sein.

"Alles okay?", fragte Taddl mich. "Jaja, ich bin nur ein bisschen müde", log ich. Naja ganz war das keine Lüge. Der Zeitunterschied machte mir etwas zu schaffen, zwar! nicht stark, aber schon etwas. Eigentlich wäre es jetzt ein Uhr mittag. Wir mussten ja spät in der Nacht los fliegen. Aber der Flug und dieses Haus wurde ja von dieser Argentur gesponsert, von dem her. Einen geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.

"Leute lasst uns die Zimmer aufteilen bzw. suchen", schlug Johanna vor, was mir ziemlich günstig kam. "Ich bin dafür, wer erster das Zimmer gefunden hst, kann es haben", sagte Cassi und von allem kam ein Nicken, bevor jeder aus dem Pool stürmte. "Ich lauf dann mal vorraus und hole uns ein nices Zimmer", meinte Taddl und lief ins Haus. Ich stand auf und holte erstmal meinen und Taddls Koffer und ging auf die Suche nach unseren Zimmer.

Da unten kein Zimmer war, da es quasi nur ein riesiges Wohnzimmer mit Küche und zwei Badezimmer waren, wie ich relativ schnell herausfand, ging ich nach oben. Alter? Was hat der Junge alles in seinen Koffer? Der ist ja zehn Elefanten schwerer als meiner und ich bin ein Mädchen! Ich schaffte es dann doch irgendwann beide Koffer nach oben zu schleppen. Normalerweise bin ich doch gar nicht so k.o, wenn ich Treppen mit Koffer oder insgesamt schweren Dinge hochgehe. Bin ich...? Ach egal, in Australien wird es schon irgendwo einen Schwangerschaftstest geben, dann schau ich nach. Auch wenn sie nicht hundertprozentig die Wahrheit sagen, aber dann bin ich etwas klarer ( Klara XD ) im Kopf.

"Klara, hier bin ich", rief mir jemand vom Ende des Ganges zu. Taddl winkte mir zu und ich ging samt den Koffern zu ihm. Als ich das Zimmer betrat, blieb mir der Mund offen. Es war ein Eck Zimmer und überall waren Fenster. Die Außenwände bestanden quasi aus Glas. "Gefällst dir?", fragte er. "Es ist wunderschön", antwortete ich ihm und drehte mich um, um ihn zu küssen. Er erwiderte und wir fielen aufs Bett. Leider wurde dieser schöne Moment zerstört, als sich starke Bauchkrämpfe bei mir meldeten. Da ich mich dadurch lurz verkrampfte, ließ Taddl von mir ab.

"Was ist?", sah er mich besorgt an. "Mein Bauch tut ein wenig weh, aber sonst", antwortete ich. Eigentlich war mir nich ein wenig schlecht und mein Kopf brummte leicht, außerdem möchte ich jetzt dann doch wissen, ob ich schwanger bin oder nicht, aber sonst passt alles. Na toll! Soll ich ihm eigentlich von meinen Gedanken erzählen, immerhin ist er mein Freund. Aber andererseits, wenn er mich dann nicht mehr mag?

"Ich geh kurz alleine spazieren, muss den Kopf frei bekommen", sagte ich und stand auf. "Sicher, dass du das mit Bauchweh kannst und ich nicht mitgehen soll?", fragte er mich. "Ja, sollte was sein, dann rufe ich dich an", beruhigte ich ihm. Ich zog mir schnell ein lockeres, grau-schwarz karriertes Kleid an, irgendwelche Schuhe und ging mit meinen Handy und meinen Geldbeutel in den Kleidtaschen nach draußen.

Mein Ziel war mir klar: die Tankstelle am Ende der Straße, die ich während der Fahrt entdeckt hatte. Mit schnellen Schritten ging ich zu den Laden. Angekommen sah ich sofort, nach was ich gesucht hatte: einen Schwangerschaftstest. Warum habe ich das noch nicht in Deutschland geholt? Wäre ich dann wirklich... Ich bin es nicht! Ach, gleich werde ich es wissen. Ich bezahlte das Teil kurz, legte es in meine ( Kleid- ) Tasche und ging wieder zurück.

Angekommen merkte ich, dass ich keinen Schlüssel dabei hatte. Also musste ich klingeln. Das tat ich auch und mir wurde von Paluten die Tür geöffnet. "Gerade mal eine halbe Stunde da und schon war jemand weg und hat den Schlüssel vergessen. Hier, nimm den für Taddl auch gleich mit", überreichte er mir zwei Schlüssel, die am Schlüsselbrett lagen.

Ich nahm die Schlüssel und ging die Treppe hoch. Oben angekommen zog mich erstmal um und ging ins Bett. Mit Taddl an meiner Seite schlief ich ein. Als ich merkte, dass er tief und fest schlief, nahm ich den Schwangerschaftstest, den ich in meinem Koffer versteckt hatte und ging nach unten in eines der Badezimmer. Ich benutzte den Test, wie es in der Anleitung stand und wartete, während das Gerät das Ergebniss ausrechnete.

Das waren gefühlt die längsten Minuten meines Lebens. Ich hatte schon früher die Vermutung, aber ich wollte mich nie versichern. Mittlerweile lässt mich der Gedanke aber überhaupt nicht mehr los. Irgendwann gab dann das Tei ein Piepen von sich. Ich schaute auf den kleinen Bildschirm: schwanger. Fuck. Das war das erste was mir dazu einfiel. Ich war tatsächlich schwanger... von Taddl. Zum Glück mein fester Freund, und kein Fremder. Trotzdem, ich bin noch nicht so lange mit ihm zusammen! Man, scheiße. In Deutschland gehe ich dann einfach mal zum Frauenartzt. Ich will jetzt schon nicht. Aber ich muss.

Leise schlich ich mich mit den Test wieder nach oben und betrat das Zimmer. So lautlos wie ich konnte schloss ich die Tür wieder. "Wo warst du?", fragte Taddl, der sich gerade aufsetzte. "Auf Toilette", antwortete ich und versteckte den Test hinter meinen Rücken. "Und was hast du hinter deinen Rücken?", sah er mich an. Verdammt, was sage ich jetzt. "Ich... äh... ähm", stammelte ich. Normalerweise konnte ich doch lügen.

Er stand auf und ging zu mir. "Also, was hast du da", sah er mich an. Man konnte ihm nicht zu lange in die Augen schauen. Sein Blick durchbohrte mich direkt. Ohne dass ich etwas machen konnte, nahm er mir den Gegenstand aus der Hand. Er sah ihn sich kurz an, während ich ziemlich angespannt zu Boden starrte.
"Ist der echt?", fragte er mich. Ich nickte und ließ mich auf das Bett fallen. "Hau ab, wenn du meinst. Wenn dann bitte jetzt", murmelte ich. Ich spürte wie mir Tränen hinunter liefen. Warum bin ich auf einmal so sentimental?

"Hey, ich bin kein Arsch, der dich jetzt in Stich lässt. Zwar bin ich etwas mit der Situation überfordert, aber ich werde immer für dich und das Kind da sein. Du brauchst dir keine Gedanken über mich machen. Ich muss mich vielleicht kurz sortieren und mit dem Gedanken klar kommen, dass ich jetzt Vater werde, aber ich bin immer für dich da und ich liebe dich immer noch, wie am ersten Tag",

Die gestörten FünfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt