S E C H S Z E H N

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PoV Johanna:

Nach einer gefühlten Ewigkeit bog ich endlich in unsere Straße. Heute morgen habe ich das letzte mal seit langen auf den Wetterbericht gehört und bin mit meinen Pennyboard gefahren. Jetzt fuhr ich im Regen. Mir ist es in der Schulzeit schon immer passiert und ich bin bei vierzig Grad mit langer Hose in die Schule gegangen. Endlich war ich an der Haustür und schloss diese so schnell ich konnte auf. Ich sprintete so schnell ich konnte die Treppen hoch, in letzter Zeit regnet es irgendwie immer, hoffentlich gibt es kein Hochwasser.

Oben angekommen stand die Tür schon offen. Amelie stand mit Maudado dort in einer Umarmung und blockierten damit die ganze Tür. "Leute ich hatte einen scheiß Tag und bin ko. Also könntet ihr bitte auf die Seite gehen, damit ich rein kann?"' fragte ich genervt. -" Jaja", antwortete Amelie.

Sie gingen auf die Seite und ich bedankte mich genervt. Während ich meine Schuhe auszog belauschte ich noch deren Gespräch. "Ist die immer so drauf?", fragte er. -" Denk dir nichts, Johanna ist immer so, sie hatte schon immer starke Stimmungsschwankungen," antwortete sie.

Ja, das war schon immer so. Nachdem ich es endlich geschafft habe meine nassen Schuhe und meine ebenfalls nasse Jacke auszuziehen, gehe ich in mein Zimmer und zog warme, trockene Sachen an. Anschließend ging ich in die Küche um mir ein Brot zu belegen.

Mit meinen belegten Brot ging ich wieder in mein Zimmer und setzte mich auf meine Couch. Während ich einen Bissen aß schaute ich auf mein Handy und verschluckte mich halb. 576 Nachrichten in zwei Chats. Was habe ich verpasst. Ok, ich entsperrte mein Handy und ging auf Whats App.

In der Gruppe unserer alten Klasse waren es 575 Nachrichten. Was ist passiert? Das ist ja schlimmer als hättest du dein Handy die ganzen Sommerferien nicht gefunden. Ok, was ist so spannend, dass es so viele Nachrichten gibt? Auch wenn es mich eigentlich nicht interessiert, klickte ich auf die Gruppe.

Dummerweise habe ich während ich die Nachricht las etwas getrunken und deswegen ist meine frisch angezogen und gewaschene Hose nass. Anna und Philipp sind verlobt ? Ok, sie sind zwar schon ein paar Jahre zusammen, aber echt jetzt? Philipp hat es ganz klassisch gemacht. Einfach vor ihr hinknien und die Schachtel mit den Ring hinhalten. Wenn Klara das erfährt, dann wird sie erstmal einen Kreischalarm bekommen.

Die anderen Nachrichten aus der Gruppe waren nur Glückwünsche und so ein Zeug. Dannach widmete ich mich der anderen Nachricht. Sie war von... Patrick? Irgendwie freute mich es, dass er sich an mich erinnert, ok es ist irgendwie logisch. Immerhin rutscht nicht jeden Tag eine Person zweimal auf Popcorn aus und trifft sie anschließend im Wald.

Patrick schrieb, ob ich morgen zu ihm kommen will und ich bejahte diese Frage. Morgen habe ich sowieso frei, also warum nicht?

"OMG WIE SÜÜÜÜÜßßßßß!!!!! ICH WUSSTE ES SCHON IMMER!!!!", schrie Klara durch die Wohnung. Ich wusste es, sobald sie es liest, rastet sie aus. Ohne vorher anzuklopfen stürmte sie in mein und schrie: "Hast du es schon gelesen?"- "Ja habe ich." - "Ich wusste es einfach schon immer!"

Klara lief wieder aus meinen Zimmer heraus und vergaß die Tür zu schließen. Solche Kleinigkeiten können mich zur Weißglut bringen. Ich stand also wohl oder übel auf und schloss die Tür. Anschließend aß ich mein Brot auf und Patrick schrieb mir seine Adresse und das ich ab elf kommen kann. So müde wie ich bin, zog ich mir nochmals eine trockene Hose an und legte mich dannach sofort ins Bett und schlief ein.

Am darauf folgenden Morgen wurde ich von irgendetwas nassen im Gesicht geweckt. Ich sah auf und sah, dass ein Hund mein Gesicht mit seiner Zunge ableckte. "Poppy!", brüllte ich so laut ich in dieser frühen Stunde konnte. Er hüpfte von mir runter und lief aus meinen Zimmer. Wie ist er überhaupt hier rein gekommen ? Ich stand auf und beschloss, da ich eh schon wach war, duschen zu gehen. Es war gerade mal sieben Uhr und ich bin wach, super. Nach dem Duschen setzte ich mich an unseren Tisch in der Küche und aß ein Wurstbrot oder auch zwei.

Dannach ging ich zurück in mein Zimmer und suchte irgendetwas vernünftiges zum Anziehen. Habe ich den überhaupt nichts mehr? Warum mache ich mir überhaupt Gedanken darüber? Ich entschied mich für eine Jeans, ein weißes Shirt und eine Kette. Es ist halb neun, somit habe ich noch mindestens zwei ein halb Stunden Zeit. Die nächste halbe Stunde schminkte und frisierte ich mich. Dann schaute ich noch auf Youtube ein paar Videos.

Nach einer halben Ewigkeit sah ich auf die Uhr und bemwerkte, dass es schon halb zwölf war. Ich zog also meine Schuhe und meine Jacke an, schnappte mir mein Rucksack und mein Pennyboard, da Patricks Wohnung etwas weiter weg war. Somit ging ich die Treppe runter. Zum Glück hatte es endlich mal aufgehört zur regnen. Es sind zwar noch Pfützen da, aber ich bin ja keine Stadttussi, die rumheult weil auf ihrer neuen Designerjeans ein Regentropfen gefallen ist.

Auf der Hälfte des Weges frage ich mich, ob das nicht dumm ist direkt zu ihm nach Hause zu kommen. Scheiß drauf, wenn er mich vergewaltigen will, was ich nicht glaube, dann wird er schon seine Lektion lernen.

Gerade als ich in seine Straße abbog fuhr ich in eine Riesenpfütze. Normalerweise würde man jetzt denken es würde mich aufregen, dass ich in eine Pfütze gefahren bin und somit sowohl meine Schuhe und Socken als auch der untere Teil meine Hose komplett nass ist, aber ich würde eigentlich gerne nochmal durchfahren.

In mancher Hinsicht möchte das komisch wirken und denken ich wäre ja erstens kein Kind mehr und zweitens würde ich gleich bei einen netten, süßen Typen sein. Warte mal! Süß? Definitiv nicht süß! Schlag dir das sofort wieder aus den Kopf Johanna. Wie kann ich denken, dass er süß ist?
Kommen wir auf vorher zurück. Den ersten Punkt muss ich widersprechen: ich bin zwar 18 und in einen guten Monat 19, aber ich bin immernoch in der Pubertät! Das ist zwar jetzt nichts erbauliches und ich bin am Ende der Scheiße, aber ich bin einfach eine pubertierender, erwachsene Frau. Streich einfach das erwachsene und dann passt alles.

Und Punkt zwei muss ich wohl oder übel recht geben. Es ist echt scheiße, wenn man zu einen netten, süßen....
Warte mal süß? Die Diskussion hatte ich vorher schon. Ich muss es einfach schaffen dieses Wort nicht mehr mit ihn zu verbinden.

Ok, es bringt jetzt eh nichts mehr, dass ich mich aufrege. Ich nahn also mein Pennyboard in bemerkte, dass dadurch meine Hand voll mit Schlamm beschmiert wurde. Super! Genervt klingelte ich und mir wurde nach kurzer Zeit die Tür geöffnet. Jeder kennt doch den Moment, wenn man nicht weiß, wie man eine Person begrüßen soll. Genau dieser Moment stand mir bevor.

Die gestörten FünfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt