D R E I U N D V I E R Z I G

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PoV Klara:

Flug auch wieder überlebt und jetzt sitzen wir fünf spätnachmittags im Taxi und fuhren nach Hause. Genau in dem Moment, als wir die Haustür aufschlossen, beschloss ich gleich, dass wir unsere Geschwister nie mehr auf das Haus aufpassen lasse. "Was zur Hölle ist hier passiert?", fragte ich lauthals ins Haus. Aber echt jetzt. Alles, aber wirklich alles ist aufgeräumt. Normalerweise, wenn man in unser Haus komnt, muss man aupassen, dass man nirgends drüber stolpert. "Was ist... es ist mal aufgeräumt", sagte Cassi konplett überrascht.

"Wieso ist es so still?", fragte Johanna. "Ich gehe jetzt erstmal in mein Zimmer, vielleicht siehts ja da wie immer unaufgeräumt aus", meinte Amelie und ging mit ihren Koffer nach oben. "Ich werde auch mal in mein Zimmer schauen. Außerdem ist es merkwürdig still hier", murmelte ich und ging nach oben. Da ich gerade eine kleine Angst um mein Zimmer spürte, lief ich schon fast mit meinem Koffer nach oben. Ausnahmsweise stand meine Tür offen und ich schaute hinein.

Mein Teppich ist volllgekotzt und meine Schwester liegt schlafend in meinem Bett. "Was zur Hölle", flüsterte ich vor mich hin. Ich stellte meinen Koffer neben der Tür ab und öffnete erstmal die Fenster, damit frische Luft in das Zimmer kommt. Anschließend nahm ich den Teppich irgendwie, schmiss diesen erstmal in die Waschmaschine und schaltete diese an. Bevor ich wieder in mein Zimmer ging, nahm ich von unten aus dem Gefrierfach ein Kühlpack und nahm dies nach oben. Da meine Schwester auf den Bauch schlief, steckte ich ihr den Kühlpack ins T-shirt.

"Ahhh! Spinnst du? Das ist kalt", schrie meine Schwester. Sie schaffte es aus dem Bett zu fallen und nach einem Schütteltanz das kalte Teil aus ihren Klamotten zu bekommen. "Auch Hallo", meinte ich: "Also, erstens warum war mein Teppich vollgekotzt und zweitens, ich möchte alles wissen, was passiert ist." Sophie setzte sich auf mein Bett, während ich mich auf den Schreibtischstuhl niederließ.

"Also, mir war heute morgen schon schlecht und dann habe ich vor ein paar Stunden halt ausversehen hier gekotzt, dannach bin ich sofort eingeschlafen. Und sonst. Naja, das Schaf wurde halt abgeholt, der Garten wurde halbiert. Aber irgendwie wird da jetzt doch kein Haus gebaut, sondern die Nachbarn wollten einen größeren Garten. Genaueres stehen in sämtlichen Formularen, die auf dem Küchentisch liegen. Und... ähm ich war fast jeden Tag mit Regina in der Stadt. Ich glaube die Jungs haben in der Zwischenzeit gezockt. Ach ja, irgendein Typ namens Max war zuerst am Anfang mal kurz da, aber mit der zeit ist der immer öfters gekommen. Er hat dann mit David und Jonas was gemacht, ich glaube sogar hauptsächlich nur mit David, weil Jonas in der Zeit meist alleine in Amlies Zimmer war und keine Ahnung was gemacht hat. Das wars", erzählte Sophie.

"Ok, ich schau mal nach den anderen, was bei denen passiert is. Bleib vielleicht einfach mal liegen, sollte was sein, dann schrei mir", sagte ich und bewegte mich nach unten. Was mir vorher gar nicht aufgefallen war, dass bei uns oben auf dem Flur ein neues Bild hing, wo ein riesiges Bild von uns Fünf hing. Also ging ich wieder rückwärts in mein Zimmer zu meiner Schwester. "Habt ihr das Bild aufgehängt?", fragte ich. "Ja", bekam ich als Antwort. Ich schloss hinter mir die Tür wieder und ging nach unten.

Unten angekommen holte ich mir erstmal ein Glas Wasser zu trinken. Während ich trank, fiel mir dieser Max wieder ein. Warum warr er hier gewesen, hat er jemanden gesucht? Aber uns kennt doch hier keine Sau. Vielleicht taucht er ja demnächst mal auf und ich kann mit ihm reden. Schauen wir einfach mal. Oder wie so ein schönes bayrisches Sprichwort sagt: Schau ma moi, dann seng ma schon. ( Schauen wir mal, dann sehen wir schon )

Nachdem ich mein Glas abgestellt hatte, hörte ich hinter mir ein leises Getrample von einer Person. "Buh", sprang Kath in die Küche. "Nicht wirklich, du musst noch an deinem Anschleichen etwas.... stark arbeiten", lachte ich. "Hey", boxte sie mir auf die Schulter. Wie konnte ich mir es anders denken, dass Poppy um sie herum lief. Ohne weiter zu zögern nahm sie den Hund auf den Arm.

"Hast du gewusst, dass David jetzt einen festen Freund hat?", fragte sie mich. "Nein, aber warte mal, ist David schwul? Ich dachte er wäre hetero", sagte ich überrascht. "Anscheinend, aber der Typ ist in unserem Alter und heißt..." - "Max?", unterbrach ich sie. "Woher weißt du das?", sah sie mich irritiert an. "Ich weiß einfach alles. Nee Scherz, Sophie hat etwas von einem Max erzählt, der ab und zu hier aufgetaucht ist", erklärte ich ihr und sie nickte. "Ich muss jetzt noch mit Poppy eine Runde gehen", verabschiedete sie sich und schon war ich wieder alleine.

Da ich nichts zu tun hatte, beschloss ich einfach mich etwas nach draußen zu setzen und auf meinem Handy entweder zu lesen oder Youtube zu schauen, oder sonst irgendwas machen. Ich öffnete also die Terassentür und ging auf die Terasse. Hätte ich jetzt keine lange Hose und Hoodie an, sondern würde wie in Australien in kurzen Sachen herum laufen, dann wäre ich halb erfroren. Kein Wunder, schließlich ist es Ende November.

Ich setzte mich auf eine Decke, die wir immer draußen hatten und bevor ich auch nur mein Handy anschalten konnte, fiel mir ein, dass bald Weihnachten ist. Stress um Weihnachtsgeschenke, wuhu. Ich hätte eigentlich übermorgen Zeit in die Stadt zu gehen. Außerdem müsste ich noch einen Termin beim Frauenartzt ausmachen. Begeisterung hält sich in Grenzen.

Die gestörten FünfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt