D R E I Z E H N

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PoV Cassi:

" So und das wars mit dem heutigen Video, schaut auch die Videos der Anderen und tschau," beendete ich das Video. Jetzt erstmal schneiden, juhu. Ich steckte meine Kopfhörer in mein Handy und drückte auf Play. Ein paar Stunden später bin ich auch schon fertig.

Was mache ich jetzt? Ich beschloss einfach mit meinen Longboard in die Stadt zu fahren. Schnell lud ich das Video hoch und schnappte mit anschließend mein Longboard. Als ich rausging bemerkte ich, dass es ziemlich kalt war, weshalb ich nochmal hochlief und mir meine Jacke holte.

Ich fuhr erstmal zu einen Bäcker und holte mir ein belegtes Brot. Heute habe ich eh noch nicht viel gegessen. Mit meinen Einkauf fuhr ich dannach zu meinen Lieblingsplatz am Rhein. Der Platz ist ziemlich abgelegen, weshalb fast keine Leute hier waren. Ich wolte gerade mein Brot essen, als irgendjemand hinter mir stand. Genervt schaute ich mich um und sah Jona. " Was zur Hölle machst du in Köln?", fragte ich ihn. - " Auch hallo," sagte er. Er setzte sich neben mich und ich umarmte ihn erstmal. "Also, warum bist du jetzt in Köln ?", fragte er erneut. "Keine Ahnung, ich hatte Urlaub und dachte, dass ich dich vielleicht überaschen könnte", antwortete er.

Wir redeten noch eine Weile und verbrachten auch die nächsten Tage miteinander. Irgendwann musste er aber auch wieder zurück. Der Abschied fiel mir ziemlich schwer, da diese Tage sehr schön waren.

Die letzte Umarmung war besonders schwer. " Pass auf dich auf," verabschiedete er sich. "Du aber auch!", lächelte ich ihn an. Irgendwann musste er aber in den Zug und dann war er weg. War ich wieder in ihn verliebt? Ich war ja schon mal in ihn verliebt, aber ich dachte das hätte sich gelegt. In Gedanken fuhr ich wieder an meinen Platz am Rhein und dachte nach. Warum muss Liebe so kompliziert sein? Nach einer Stunde fuhr ich aber mit meinen Longboard wieder zurück, die anderen müssten auch bald zurückkommen.

Angekommen schloss ich die Haustüre auf und sah erstmal eine schlafende Johanna auf der Couch. Sie muss wohl beim Fernsehen eingeschlafen sein. Ich legte eine Decke über sie und stellte anschließend mein Longboard in mein Zimmer. Ich ging in die Küche, wo ich Poppy sah. "Ist Kath noch nicht da ?", fragte ich ihn und bückte mich zu ihn herunter. Er ließ sich ein paar mal von mit streicheln, bis er um Futter bettelte. " Normalerweise würde ich dir ja nichts geben, aber da Kath eigentlich schon seit zwei Stunden da sein sollte, aber sie offensichtlich noch nicht da ist, mache ich eine Ausnahme," sagte ich zu ihm. Ich gab ihm schnell etwas und holte mir dannach einen Joghurt. Poppy lief, nachdem er gegessen hatte wahrscheinlich zu Kaths Zimmer.

Nach einigen Minuten kam Klara in die Küche. Ich erkannte sie erstmal nicht mehr. Hatte sie in den letzten vier Tagen so viel abgenommen ? " Alles ok mit dir Klara? Du bist so dünn," fragte ich sie. Sie schaute mich kurz an, schüttelte den Kopf und ging wieder. Was ist den mit der los? Aber das ist doch nicht gesund! Hat sie in den letzten Tagen überhaupt etwas gegessen? Was könnte der Auslöser gewesen sein?  Sie schläft eigentlich den ganzen Tag und ist in der Nacht nur in ihren Zimmer. Mir hätte schon früher auffallen müssen, das etwas nicht stimmt. Ich schmiss den leeren Becher weg und ging zu Klaras Zimmer.

Vorsichtig klopfte ich an der Tür. Keine Reaktion. Die Wände sind so dick, dass man nichts durch durchhört. Die Türen sind auch irgendwie speziell, sodass man nicht viel durchhört. Es ist echt ein großer Nutzen, aber im Moment wäre mir es lieber, wenn man wenigstens durch die Türen ein paar Geräusche hört. Ich hielt mein Ohr an die Tür und vernahm ein paar Schluchzer. Was zur Hölle? Ich klopfte nochmal, aber von der anderen Seite kam nur ein:" Geh weg!" - " Klara, ich sehe und höre doch, dass es dir nicht gut geht!", sagte ich durch die Tür. - "Mir geht es gut, ich brauche einfach nur Ruhe", kam zurück. Ok, Privatsphäre hin oder her, ich sehe ( und höre ) doch, dass es Klara nicht gut geht! Ich drückte die Klinke hinunter und machte vorsichtig die Tür auf.

Vor mir saß eine Klara, die stark abgenommen und rotgeschwollene Augen hatte. Ok, jetzt lasse ich sie nicht mehr so schnell alleine. Ich schloss die Türe hinter mir und setzte mich neben sie. "Also was ist passiert?", fragte ich sie. - "Nichts", antwortete sie. - "Und du glaubst das ich dir das abkaufe, wenn du total abgemagert, mit roten Augen und Augenringen des Todes heulend auf deinen Bett sitzt." Kurz kam nichts von ihr, aber dann fing sie von sich aus gezwungen an: "Ich habe über das, was du gesagt hast nachgedacht und du hattest wirklich recht: ich bin in Taddl verliebt. Bei seinen Namen hat schon von Anfang an etwas bei mir geklingelt. Nachdem du dann gegangen bist, habe ich im Internet nachgeschaut und gesehen, dass er mit Marley und Ardy Musik macht, da ist es mir wieder eingefallen." - "Und weiter?" - "Nichts weiter! So ein beliebter Typ wird sich doch niemals in mich verschauen, auch wenn ich das Gefühl habe. Schau mich an: ich bin nicht wirklich, was Jungs sich erwünschen. Außerdem selbst wenn er auf mich stehen würde, ich hatte im Gegensatz zu euch noch keine Beziehung und weiß daher auch nicht, wie das ist. Und wenn, ich könnte doch nicht mit einen Star, Promi oder sowas zusammenkommen." Klara brach nach diesen Worten wieder in Tränen aus. Ok, spreche ich gerade mit der Klara, die ich kennengelernt habe, der Jungs so ziemlich egal sind, der ihr Aussehen scheiß egal ist, die immer einen sarkastischen Spruch auf Lager hat und nie heult ? "Erstens, so wie du mir vor ein paar Tagen die Lage geschildert hast, ist Taddl in dich verliebt. Zweitens, jeder Junge hat andere Vorlieben. Du musst nicht mega dünn oder hübsch sein. Du musst dir nicht zwanzig Tonnen Schminke ins Gesicht hauen, nur damit dich ein paar Jungs attraktiver finden. Außerdem bist du nicht die einzige ( ja einzige, nicht einzigste ), die noch keine Beziehung hatte. Nur Kath hatte eine und Amelie halt, aber Johanna und ich hatten ebenfalls keine. Und der letzte Punkt ist komplett sinnlos. Amelie, die gefühlt aus Hinterdupfing kommt, genau wie du, hat Maudado, also quasi einen Promi als Freund. Jetzt zeig mir wieder, dass du die Klara bist, die ich kennengelernt habe."

Die gestörten FünfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt